Die Krippe sehen und hören

Die Felsenkrippe von Ludwig Pschierl. Foto: Selina Benda

Weihnachtszeit in der Region

Die Heilige Familie an der Krippe, umringt von den Hirten und der Ochs und der Esel im Hintergrund – die klassische figürlich-künstlerische Darstellung der Geburt Jesu in der Weihnachtszeit. Und doch sehen in den meisten Häusern und Kirchen die Weihnachtskrippen so unterschiedlich aus. Vielerorts wird deshalb die Tradition des Kripperl schauens praktiziert. Wir stellen heute zwei besondere Versionen dieser Tradition vor.

Zur Weihnachtszeit ziert sie in vielen Häusern die Szenerie mit Weihnachtsbaum und Geschenken, in vielen Kirchen sind große Versionen aufgebaut, doch eines eint die Krippen immer: sie sind alle einzigartig. Oftmals wird der Heilige Franziskus von Assisi als Gründer der Krippe genannt, weil er vor 800 Jahren um Weihnachten im Walde die erste Krippe in der bis heute bekannten Form aufbaute und seine berühmte Weihnachtspredigt hielt, um dem gemeinen Volk die Geschichte von Jesu Geburt näher zu bringen.

Die Geschichte der Krippe

Jedoch wurden bereits im vierten Jahrhundert in den Katakomben in Rom bildliche Darstellungen zur Geburt des Heilands gefunden und ab dem zehnten Jahrhundert verbreitete sich die religiöse Darstellung aus den Kirchen hinaus in das gemeine Volk hinaus über ganz Europa. Eine der ältesten Weihnachtskrippen steht in der Sixtinischen Kapelle der Kirche von S. Maria Maggiore in Rom. Sie ist aus Alabaster gefertigt und wurde der Kirche 1291 von Arnolfo di Cambio gestiftet.


Ein Prosel-Kripperl im Panoptikum in Schliersee. Foto: Selina Benda

Eine der Blütezeiten erlebte die Krippenkunst im 18. Jahrhundert, als sowohl die Schloss- und Kirchenkrippen, als auch die in den bürgerlichen Häusern, erweitert wurden. Die klassische Weihnachtskrippe zeigt die Szenerie wie Anfangs beschrieben, lediglich die Anbetung der Weisen aus dem Morgenlande, der Heiligen Drei Könige, wird um den 6. Januar noch mit einbezogen. Die sogenannten Ganzjahres-, Passions- oder Fastenkrippen stellen jedoch eine Vielzahl von Stationen und Episoden dar und sind dementsprechend weitläufig und mit zahlreichen Figuren und Besonderheiten ausgestattet.

Lesetipp: Panoptikum in Schliersee

Ein paar solcher Krippen sind noch bis 6. Januar 2024 im „Panoptikum“ von Ludwig Pschierl im alten Schulhaus in Schliersee ausgestellt.

Spaziergang auf dem Krippenpfad

Wer auf einem Spaziergang um das üppige Festessen zu verdauen auch etwas besonderes erleben möchte, der sollte sich dieser Tage nach Holzkirchen begeben. Denn dort findet ebenfalls bis 6. Januar 2024 wieder der Krippenpfad in der Marktgemeinde statt. In 18 Geschäften und Einrichtungen im Ort sind liebevoll gestaltete Krippen ausgestellt und zeigen maßstabgetreu Hütten, Bauernhöfe und orientalische Gebäude mit verschiedenen Krippenszenerien.


Eine Krippe in der Marien-Apotheke, beim Krippenpfad 2021. Foto: Eva-Maria Schmitz

Sie sind von der Familie Langl aus Sollach aufgebaut, welche seit vielen Jahren Krippenbauer aus Leidenschaft sind. „Es freut uns sehr, dass in diesem Jahr zwei weitere Stationen dazu gekommen sind. Die zwei neuen Krippen befinden sich im Privatbesitz und werden extra für den Krippenpfad zur Verfügung gestellt“, freut sich Eva-Maria Schmitz, Leiterin der Standortförderung.

Lesetipp: Krippenpfad durch Holzkirchen

Auf einem Flyer ist eine Übersicht aller Stationen sowie ein Rundgangvorschlag. Dieser ist sowohl im Rathaus, als auch in den teilnehmenden Geschäften erhältlich.

„Kripperl schaugn“ mit Martina Röpfl

Eine ganz besondere Art und Weise das „Kripperl schaugn“ zu erleben, ist die neue Weihnachts-Radiosendung mit dem gleichnamigen Titel von Martina Röpfl. „Vom 24. Dezember bis Maria Lichtmess war und ist es Brauch, Nachbarn und Verwandten einen Besuch abzustatten und ihre Krippen zu besuchen“, erklärt die Moderatorin und Redakteurin.


Die neue Radiosendung von Martina Röpfl „Kripperl schaugn“. Foto: Volksmusikradio Bayrischzell

Auf ihrem Internet-Sender „Volksmusikradio Bayrischzell“ moderiert sie nun täglich um 10, 15, 19 und 23 Uhr ihre Sendung, rund um den Brauch des Kripperl schauens. Mit bayerischen Krippen-Gedichten beschreibt sie die Faszination und Anziehungskraft von Weihnachtskrippen und zwischen den Moderationen erklingen weihnachtliche Volksmusikstücke und Krippen-Lieder. Hier geht es direkt zum Sender.

Zum Weiterlesen: Neue Adresse vom Radiosender

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