Chuck Herrmann

Chuck Herrmann: „Ein Musiker mit vielen Talenten“

Chuck Herrmann. Foto: Frank Strathmann

Künstlerporträt

Viele in der Metropolregion München kennen ihn als DJ mit mobiler Disco und als sehr kompetenten Kenner vieler Musikrichtungen, aber auch durch gelegentliche Gesangseinlagen bei Musikveranstaltungen oder regional-musikalische Diskussionsbeiträge am Stammtisch.

Wolfgang „Chuck“ Herrmann, geboren 1940, ist vermutlich der „Oldie“ unter den DJs in Südbayern. Den Spitznamen gab er sich in Anlehnung an sein Idol „Chuck Berry“. Auch heute noch lebt er mit viel Leidenschaft für die Musik.

Bereits als Jugendlicher legte Chuck 1957 im Holzkirchner Café Waltenberger die Platten auf. 1962 gründete er dann mit Pete Hirschheiter die Rock ‘n’ Roll-Band „The Apaches“ in Holzkirchen. Und ein Jahr später wechselte er den Job: Er verließ als Steuersachbearbeiter das Holzkirchner Rathaus und war dann in den sechziger und siebziger Jahren als sehr erfolgreicher Country-Sänger in US-Clubs in Süddeutschland  unterwegs und in den achtziger Jahren bis 1994 als Rock’n’Roll-Sänger. So spielte er u.a. in der Band „Swinging Cowboy“ des Jazz-Geigers Nipso Brantner. Sie spielten im Star-Club Hamburg, Halle Münsterland, Westfalen-Halle, im Circus Krone und im Olympiastadion München. Später folgte die Gründung seiner eigenen Band „Chuck Herrmann and Honky Tonk“.

Chuck Herrmann
Chuck Herrmann allzeit aktiv. Fotos: privat / Familie Herrmann

Unterwegs mit Rock ’n’ Roll und Salsa

Zudem war Chuck im Jahr 1972 der Impulsgeber für die Münchner „Fifties Record Hop“-Veranstaltungen für Rock ’n’ Roll-, Boogie- und Swing-Fans. Seit Mitte der achtiger Jahre moderierte er bei der Jazzwelle Plus Rock’n’Roll und Latin Music-Sendungen. Auf der selben Frequenz FM 92.4 ist heute Radio Lora präsent und Chuck Herrmann ist alle zwei Monate mit dem Club Latino am Mikrofon. Eine besondere Bedeutung aber hat für Chuck die Salsa-Musik. So legte er bereits 1976 im „Cadillac Salsa“ und im Münchner Pop Club auf. Mit 45 Jahren gelang es ihm, in München den ersten deutschen Salsa-Club zu etablieren.

Viele kennen ihn auch als „Münchner Salsa-König“, der sehr viele Jahre im Salsa-Club der Max-Emanuel-Brauerei und im Night Club des Hotels „Bayerischer Hof“ die Salsa-Szene belebte. Zudem verfasste Chuck eine detailreiche „Salsa-Historie“ für München. Hierbei betrachtete er – nach einigen Reisen durch Lateinamerika – die Geschichte der afro-kubanischen und afro-hispanischen Tanzmusik in München aus seiner – natürlich sehr subjektiven – Sicht.

Chuck Herrmann
Chuck „on stage“ in Holzkirchen. Fotos: Frank Strathmann und Thomas Herrmann

Musikalisch engagiert für Holzkirchen

Auch heute noch engagiert er sich auf einigen Veranstaltungen in München und im Bayerischen Oberland. Immer noch legt Chuck sehr gerne Platten auf, inspiriert Menschen mit seinen selbst bespielten CDs, arrangiert musikalische Begleitungen bei Kultur-Events und Geburtstagen. Manchmal rockt er auch noch Veranstaltungen mit einem jeweils tagesaktuell ausgestatteten Begleitkoffer – immer mit dabei viele CDs mit alten Hits.


Chuck rockt das Inklusionsfest „Wilder Westen“ (2018) in der Regens-Wagner-Stiftung. Foto: Frank Strathmann

Zunehmend hat sich Chuck in den letzten Jahren auch wieder in Holzkirchen musikalisch sehr engagiert. So zum Beispiel bei den Silvester-Partys im KULTUR im Oberbräu, bei den „Festivals der Kulturen“ im FOKUS-Projekt der Bürgerstiftung Holzkirchen (2013 und 2014), als Berater der „Holzkirchner Blues- und Jazztage“ oder im Rahmen der fünf Inklusionsfeste der Bürgerstiftung (2014 bis 2018) auf dem Gelände der Regens-Wagner-Stiftung in Erlkam.


Biergartenmusik mit Chuck am 11.07.2018 im Teufelsgraben-Stüberl. Foto: Klaus Offermann

So wurde Chuck Herrmann auch beim Weinfest im Oktober 2022 im Holzkirchner BaTuSa-Stüberl mit spontanen Gesangseinlagen von vielen bejubelt.


Manfred Ranak, Pete Hirschheiter und Chuck Herrmann „in action“ beim Weinfest (2022). Foto: Hertha Klupak

Später berichtete Pete Hirschheiter, der Rhythmus-Gitarrist von „Big Bad Wolf“ und langjähriger Freund von Chuck: „Bereits 1962 trafen sich junge Leute im Holzkirchner Café Waltenberger. Chuck hatte einen Nebenraum ‚organisiert‘, in dem einige Musikanten jeden Sonntag aufspielten. Das ging ein halbes Jahr gut, dann hat die Polizei das Musikformat unterbunden!“

Lesetipp: The last time

Chuck hatte damals schon alle „gängigen“ Rock ’n’ Roll-Platten in seinem privaten Kellerarchiv. Diese haben sich die anderen Musiker gerne ausgeliehen, um sie dann auf Kassetten zu überspielen. Und er kann auch heute noch aus dem Vollen schöpfen: in seinem sehr umfangreichen, hervorragend gegliederten Musikarchiv befinden sich über 50.000 Tonträger.

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf