Stephan Mundi blickt „Durch den Spiegel“

Blick in die Ausstellung. Foto: Stephan Mundi

Ausstellung in Bad Kissingen

In seiner ersten Einzelausstellung im Museum Obere Saline in seiner neuen Heimat Bad Kissingen zeigt der Künstler sein vielschichtiges Werk, das dazu auffordert, in den Dialog mit den Bildern zu gehen.

Für den Landkreis Miesbach war es ein großer Verlust, als er wegging, für Bad Kissingen sei er eine Bereicherung der Kunstszene und ein Aktivposten, lobte der Kulturreferent der Stadt Peter Weidisch in seiner Begrüßung zur Vernissage.

2021 verlor das Oberland nicht nur einen bemerkenswerten Künstler, dessen Bilder schon weit über Deutschland hinaus Beachtung fanden, sondern eben auch einen Aktivposten, der sich in das Kunstleben des Landkreises einbrachte. So schuf er die Homepage für die geplanten Offenen Ateliertage 2020 und war an der Gestaltung des Projekts „Hibatzls“ beteiligt.

Als Mitglied des Vereins ART97688 Bad Kissingen schlüpfte er für das Projekt „STILLS“ in die Rolle von Marcello Mastroianni, einer spannenden Ausstellung, in der Standfotos von Filmen nachgestellt wurden.

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Jetzt zeigt er 24 Werke, Acryl auf Papier und Leinwand, aus den Jahren 2018 bis 2024 in den historischen Räumen des Bismarck’s Basement – dem Gewölbekeller des Museums Obere Saline. Bisher, so erzählte Museumsleiterin Annette Späth, sei der Keller nur für Jazzkonzerte genutzt worden.

Stephan Mundi
„Jazz“. Foto: Stephan Mundi

Dass nun erstmalig dieser Raum der Musik eine Ausstellung zeige, sei stimmig, denn Stephan Mundis Bilder würden Musik und Kunst verbinden. Dies werde deutlich in seinem Bild „Jazz“. Als visuelles Fest von Farben und Formen, in dem die Elemente des Jazz eingefangen werden, bezeichnete die Museumsleiterin das Bild.

Stephan Mundi
Bei der Vernissage. Foto: Stephan Mundi

Generell sei das Werk des Künstlers vielschichtig, es enthalte Aspekte des Kubismus ebenso wie des abstrakten Expressionismus mit surrealen Einflüssen. Mit seinen abstrakten Formen und Linien verstehe es Stephan Mundi die äußere und die innere Welt zu erforschen.

Als Spross einer Münchner Künstlerfamilie sei er in Tegernsee geboren, erzählte Stephan Mundi. Vom Großvater sei er nicht nur in die Arbeit mit Pinsel, Spachtel, Öl und Leinwand eingewiesen worden, sondern er habe ihn auch zum Musiker ausgebildet. Aus gesundheitlichen Gründen habe er mit der Musik aufhören müssen und sich wieder der Malerei zugewandt.

Stephan Mundi
Stephan Mundi. Foto: Romana Kochanowski

„Mein kreatives Schaffen beginnt mit einer Explosion“, sagte er, das sei ein spontaner intuitiver Akt der Emotionen, die aus ihm herauswollen. Er höre sich dabei genau zu und lasse sich führen. Dabei entstehe dann der Dialog mit der Leinwand.

Diesen Dialog wünsche er sich jetzt zwischen den Betrachtenden und den Bildern, wobei dies nichts damit zu tun haben müsse, was er empfunden habe.


„Aspekte“ und „Improvisation“. Foto: Stephan Mundi

Stephan Mundi sagt: „Der Titel der Ausstellung ‚Durch den Spiegel‘ lädt dazu ein, die eigenen Gedanken und Emotionen zu reflektieren. Er fordert die Betrachter auf, sich selbst und ihre inneren Welten durch die Kunstwerke zu betrachten und zu erkunden.“

Der Titel lehne sich auch an Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ an, insbesondere an den zweiten Teil „Alice hinter den Spiegeln“. Diese Geschichte handelt von einer Reise durch einen Spiegel in eine fantastische, umgekehrte Welt. Dies soll auch symbolisieren, dass die Ausstellung eine Reise in das Unbekannte, Fantastische und Unerwartete darstellt.


„Wanderer zwischen den Welten“ und „Sex on the Beach“. Foto: Stephan Mundi

So sei die Ausstellung eine Einladung, über die sichtbaren und bekannten Grenzen hinauszugehen. „Durch den Spiegel“ deute an, dass es eine andere Realität oder eine tiefere Ebene gibt, die jenseits der Oberfläche liegt. „Die Kunstwerke könnten als Portale zu diesen anderen Realitäten dienen“, meint Stephan Mundi.

„Durch den Spiegel“: Ausstellung bis 30.06.2024 im Museum Obere Saline, Bad Kissingen. Öffnungszeiten Mi.-So. von 14.00-18.00 Uhr, Eintritt frei. Es ist eine musealische Ausstellung, keine Verkaufsausstellung.

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