Frischer Wind ins Kino
Human Nature kommt mit „Echos und Übergänge“ nach Bayrischzell. Foto: privat
Performance in Bayrischzell
Mit ihrem Projekt „Human Nature“ will Kristín Guttenberg gemeinsam mit Jürgen Altmann das Kino Peterhof-Lichtspiele in Bayrischzell zum Leben erwecken. Am 2. und 3. August erwartet das Publikum eine Performance mit Projektion, Tanz und Musik.
Es gehe ihr um das Verhältnis von Mensch und Natur, sagt Kristín Guttenberg, um Wahrnehmung, aber auch um gesellschaftliche Themen wie Ökologie und Klimawandel. Diese Themen wolle sie künstlerisch bearbeiten. Am Tegernsee aufgewachsen befasst sich die Künstlerin schwerpunktmäßig mit Embodiment an der Schnittstelle von Kunst, Bildung und Gesellschaft. Sie ist Mental- und Kommunikationstrainerin, Coach und Hochschuldozentin mit Honorarprofessur in Berlin.
Kristín Guttenberg. Foto: privat
Mit ihrer Moving Academy ist sie in ganz Europa tätig und sucht Orte auf, an denen sie Menschen in Resonanz mit der Natur bringen kann. Jetzt hat sie Bayrischzell als einen solchen Ort entdeckt. Die Peterbaueralm sei für sie ein guter Raum sagt sie, und der Besitzer Jürgen Altmann, dem auch das Kino gehört, der passende Partner für das Projekt. „Die Kooperation mit Jürgen Altmann, den Peterhof-Lichtspielen ist eine wunderbare Chance mit Zukunftsvision sowie der Wunsch, etwas in Bewegung zu bringen“, sagt die Künstlerin.
Auf der Alm. Foto: privat
Sie nennt das Projekt „Echos und Übergänge“, denn zum einen würden durch die Performance Echos erzeugt und das Kino werde aus seinem Dornröschenschlaf erweckt, wodurch auch eine veränderte Nutzung erschaffen würde.
Durch Projektionen und Videoaufnahmen der Region, die im Kino gezeigt werden, komme es zu einem Übergang von draußen nach drinnen, vom Wendelstein in den wieder belebten Kulturort. Und sie erzeuge auch beim Publikum Übergänge durch die Performance, denn durch das gemeinsame Erleben könne Resonanz entstehen. Die sinnliche, nonverbale Wahrnehmung eröffne eine neue Sicht, es würden innere Bilder ausgelöst.
Weg zur Alm. Foto: privat
„Wir arbeiten mit den drei Elementen Schwerkraft, Wind und Blick“, erklärt Kristín Guttenberg. Die Verbindung von Projektion mit Tanz und Echtzeitkomposition der Tänzerinnen und Musiker in freier Improvisation in der Natur erzeuge Überraschungserlebnisse und Präsenz. „Dabei ist der eigene Zustand wichtig“, betont die Künstlerin.
Ihr ist wichtig, dass ihr internationales Projekt durch regionale Kulturschaffende unterstützt wird. So hat sie den Schlierseer Schlagzeuger Matthias Gmelin ins Boot geholt. Neben ihm musiziert Mohcine Ramdan aus Marokko mit dem Instrument Gembri, dem marokkanischen Bass.
Es tanzen Ân Jos V (Frankreich), Niels Weijer (Niederlande/Deutschland), Kristín Guttenberg (Deutschland). Konzept: Kristín Guttenberg, eine Ko-Produktion von The Moving Academy und Peterhof Lichtspiele.
Human Nature. Foto: privat
„Der Raum spielt die Hauptrolle“ sagt Kristín Guttenberg. Das Publikum wird den Kinoraum völlig neu durch die Projektionen und den Klang wahrnehmen und die Leere des Kinoraumes spüren.
Sie wolle durch die Performance Werte wie die der Natur und den Mensch in der Gesellschaft erlebbar machen. Das werde in unserer Zeit immer wichtiger.
Mit dieser ersten Kooperation im Oberland wolle sie gemeinsam mit Jürgen Altmann die Tür zum Kino öffnen, das Kino aktivieren und frischen Wind in das Haus wehen lassen.