Herzlichen Glückwunsch Fiona und Lisa
Fiona Eder und Lisa Horn haben ihr Abitur mit 1,0 gemacht. Foto: MZ
Sonntagskolumne
Zwei Jahre lang waren Fiona Eder und Lisa Horn im Redaktionsteam von KulturVision e.V. und haben unsere Berichterstattung durch ihren jugendlichen Blick bereichert. Jetzt haben beide mit einem Einserabitur die Schule abgeschlossen und starten in ein spannendes neues Leben.
Sie kamen über die Ehrenamtsagentur „Help“ der Bürgerstiftung Holzkirchen zu uns. Die beiden Gymnasiastinnen Fiona und Lisa. Zuerst schrieben sie für das Onlinemagazin, später auch für die Printausgabe. Lisa machte vor zwei Jahren ein Praktikum in der Redaktion und konnte dabei auch an einem Interview in München teilnehmen.
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Fiona indes überzeugte in diesem Frühjahr als Moderatorin in unserer Filmreihe im FoolsKINO. Professionell leitete sie die Diskussion nach dem Film „Anima – die Kleider meines Vaters“.
Moderatorin Fiona Eder. Foto: Petra Kurbjuhn
Jetzt müssen wir uns von ihnen verabschieden, sehr, sehr schade! Sie absolvierten ihr Abitur mit einem stolzen 1,0 und werden nach den Sommerferien in ein soziales Jahr gehen.
An ihre Schulzeit haben sie gemischte Erinnerungen. „Wir hatten eine tolle Freundesgruppe“, sagt Fiona, aber durch den großen Jahrgang am Holzkirchner Gymnasium sei es organisatorisch auch schwierig gewesen. „Die Schule ist doppelt so groß wie Tegernsee und eigentlich nur für drei Klassen pro Jahrgang ausgelegt“, ergänzt Lisa, sie hätten aber als stärkster Jahrgang fünf gehabt.
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Trotz des Schulstresses fanden die beiden Holzkirchnerinnen noch Zeit für ihre Hobbies Reiten und Wasserwacht und machten den Führerschein. Und sie fanden immer wieder Zeit, einen Artikel für KulturVision zu schreiben. Sie sei mit Themen konfrontiert worden, die ihr vorher unbekannt waren, sagt Fiona und Lisa meint, sie habe es sehr genossen, beim Poetry Slam dabei zu sein.
Im September wird Fiona im Rahmen des Internationalen Freiwilligendienstes im Programm „weltwärts“ für ein Jahr nach Vietnam gehen. „Der asiatische Raum interessiert mich und ich freue mich auf den Kontakt mit den Einheimischen“, sagt sie. Sie werde an der vietnamesisch-deutschen Universität in der Nähe von Ho-Chi-Minh-Stadt für Marketing, Veranstaltungen, Messen und studentischen Belange tätig sein.
Was sie danach studieren will, ist noch nicht sicher. Einerseits interessiert sie sich für Jura und könnte sich vorstellen, in den diplomatischen Dienst zu gehen. Andererseits findet sie naturwissenschaftliche Themen spannend und hat ihre Facharbeit über Teilchen in der Höhenstrahlung geschrieben.
Lisa Horn im Rahmen ihres Praktikums bei KulturVision e.V. mit Bérenice Salvan und Becky Köhl (v.l.). Foto: MZ
Lisa Horn geht für ein Jahr im Rahmen des FSJ nach Belgien, um in einem Jugendzentrum Jugendliche nach Schulabbruch zu betreuen. „Da gibt es Reit- und Gruppentherapie“, erklärt sie und es passe gut zu ihrem Berufswunsch. Sie wolle Psychologie studieren und danach Psychotherapie anbieten und ein Volontariat für psychologische Themen absolvieren.
In ihrer Freizeit kümmert sich Lisa um aktuelle Themen. „Die Konflikte fühlen sich näher an und betreffen uns“, sagt sie. Ob Kriege oder Klimawandel oder auch der Rechtsruck in der Gesellschaft, alle machen sie betroffen. „Wir durften bei der Europawahl das erste Mal wählen und das Ergebnis hat mich traurig gemacht“, meint sie. Aber sie tauche auch gern mit einem Roman, etwa von Isabell Allende, ab. Auch Fiona liest gern und viel, auch englischsprachig, gerade liest sie Robert Menasses „Die Hauptstadt“. Und sie lernt Spanisch und will sich im Fotografieren vervollkommnen. Das werde sie in Vietnam ausprobieren, sagt sie.
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Auch sie macht sich Sorgen. „Wenn man die Nachrichten sieht, kommt man ins Grübeln.“ Das seien nationalistische Tendenzen ebenso wie sinkender Wohlstand. „Aber wir haben die Möglichkeit, etwas zu tun, wir können und müssen etwas bewegen“, ist sie überzeugt.
Auch wenn es schwierig sei, wenn man sehe, was beispielsweise in China passiert, und weltweit Klimaziele nicht erreicht würden, müsse man den eigenen Fokus ausrichten und könne damit optimistisch in die Zukunft schauen, betont Lisa.
Auf den Generationenkonflikt angesprochen, sagt sie: „Die ältere Generation hat schuld am Klimawandel, aber wir haben den Wohlstand dadurch bekommen.“ Fiona ergänzt, dass sie keinen Konflikt sehe, man müsse in den Austausch gehen und miteinander reden.
Sie sehe auch einen Konflikt in der jungen Generation, meint Lisa, denn mit manchen könne man überhaupt nicht mehr reden, sie befänden sich nur noch in ihrer social media-Blase.
Unsere beiden Nachwuchsjournalistinnen verabschieden sicih von uns mit zwei Texten für die 42. Ausgabe der KulturBegegnungen. Wir wünschen ihnen viel Erfolg und werden sie vermissen.