14.02.2025, 18:30 Uhr, Hotel Bachmair Weissach, Weißach (Rottach-Egern)
In den letzten zehn Jahren haben die kriegerischen Konflikte in der Welt stark zugenommen. Dabei spielt das Völkerrecht eine wichtige Rolle. Gerichtsverfahren vor dem Internationalen Gerichtshof werden angestrengt, der Internationale Strafgerichtshof erhält die Zuständigkeit zur Verfolgung von Kriegsverbrechen, und auch nationale Gerichte bringen Kriegsverbrecher vor Gericht. So gibt es nicht nur einen Haftbefehl gegen den amtierenden Präsidenten der russischen Föderation, Wladimir Putin, sondern auch die Bundesrepublik Deutschland muss sich vor Gericht gegen den Vorwurf der Beihilfe zum Völkermord verteidigen. Was sind die Unterschiede dieser Verfahren und welche Bedeutung haben diese gerichtlichen Auseinandersetzungen für Krieg und Frieden? Welche Rolle spielt dabei die Bundesrepublik Deutschland und wieso ist die Geschichte des 20. Jahrhunderts hier besonders relevant.
Professor Dr. jur. Christoph Safferling (LL.M.) ist seit 2015 Lehrstuhlinhaber für Strafrecht, Strafprozessrecht, Internationales Strafrecht und Völkerrecht sowie Direktor der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien. Er studierte Rechtswissenschaften in München und London und wurde 1999 an der Ludwig- Maximilians-Universität München promoviert und 2006 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg habilitiert. Er war Professor an der Philipps-Universität Marburg und Direktor des dortigen Forschungs- und Dokumentationszentrums Kriegsverbrecherprozesse.
Er hat Bücher zum Völkerstrafrecht und Strafprozessrecht verfasst (u. a. International Criminal Procedure, Oxford 2012; Internationales Strafrecht, Springer 2011). Er ist Bandredakteur des Münchener Kommentars zum Internationalen Strafrecht und Völkerstrafrecht. Von 2012 bis 2017 war er Mitglied der Unabhängigen Wissenschaftlichen Kommission beim Bundesministerium der Justiz zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. (Abschlussbericht: Die Akte Rosenburg. Das Bundesministerium der Justiz und die NS-Zeit).
Von 2017 bis 2021 untersuchte er den Umgang mit der NS-Vergangenheit beim Generalbundesanwalt (Abschlussbericht: Staatsschutz im Kalten Krieg. Die Bundesanwaltschaft zwischen NS-Vergangenheit, Spiegelaffäre und RAF). Sein jüngstes Buch analysiert den Zustand der Demokratie zum 75. Jahrestag der Gründung der Bundesrepublik Deutschland (Der Streitfall. Wie die Demokratie nach Deutschland kam und wie wir sie neu beleben müssen, 2024; Koautor Friedrich Kießling).
Ort
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Wiesseer Straße 1
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