Handschuhe für Angst und Hoffnung
Das Hanschuhpaar von Tina Kappus. Foto: Tina Kappus
Kunstprojekt in Miesbach
Ein Kunstprojekt mit sehr unterschiedlichen Beteiligten bietet Tina Kappus in der Aktionswoche „Angst und Hoffnung“ in den Miesbacher Geschäften an. Kunstschaffende und Gäste sozialer Einrichtungen haben sich dem Thema gewidmet.
Lesetipp: Angst und Hoffnung
Die beim Kulturstammtisch von KulturVision gemeinsam entstandene Idee war, dass je ein Paar weiße Handschuhe künstlerisch gestaltet wird, ein Handschuh dem Thema „Angst“, ein Handschuh mit dem Thema „Hoffnung“.
„Es ist wichtig, dass das Thema Angst mehr in die Öffentlichkeit getragen wird“, sagt Tina Kappus. Die Kunsttherapeutin betont, dass Ängste oft in Aggressionen ausarten, in destruktivem Verhalten, deshalb begrüße sie es sehr, dass in der Aktionswoche von KulturVision und der Miesbacher Stadtbücherei der Angst die Hoffnung zugesellt werde. „Sie ist kraftgebend und stärkt die Menschen.“
Ängste aller Menschen sind gleich
Deshalb hat sie einen Kunstworkshop angeboten und bereits im Vorfeld der Woche zu einem besonderen Projekt eingeladen, das an Kunstschaffende ebenso wie an soziale Einrichtungen adressiert war. „Mir ist wichtig, dass alle Menschen dazu gehören“, sagt sie. Als Therapeutin für psychisch Kranke habe sie die Erfahrung gemacht, dass sich die Ängste der Menschen nicht von denen von Gesunden unterscheiden. „Der Unterschied ist, wie damit umgegangen wird“, betont sie.
Zuspruch von sozialen Einrichtungen und Miesbacher Geschäftswelt
Sie habe bei den sozialen Einrichtungen mit ihrer Idee großen Zuspruch erfahren, freut sie sich. Und ebenso wie den Geschäftsinhabern in Miesbach, die gern ihre Schaufenster für das Projekt zur Verfügung stellten.
Hier finden Sie eine Zusammenstellung der beteiligten Geschäfte mit den jeweiligen „Herstellern“ der Handschuhe:
Modegeschäft Geschäft Kalla Fashion, Stadtplatz 3 – Tina Kappus, Hans Radig (Deutscher Orden)
Handschupaar von Hans Radig vom Therapiehaus Deutscher Orden. Foto: Tina Kappus
Bekleidungshaus Waizmann, Fraunhoferstraße 4 – Künstler von offene Hilfen Regens-Wagner-Stiftung:
Trachtenmode Müller, Heimbucherwinkl 3 – Oberlandwerkstätten Miesbach
Petra Hehl Schmuck – Uhren, Fraunhoferstraße 1, – Nataly Rajcevic:
Chocolaterie, Marktplatz 12 – Thomas Zimmermann von der Nachbarschaftshilfe Tegernseer Tal:
Optik Bucher, Marktplatz 14 – Barbara Bertram und Clara Bertram
Handschuhpaar von Clara Bertram. Foto: privat
Buch am Markt, Marktplatz 19 – Lorita Bögl
Handschuhpaare von Lorita Bögl (l.) und Agnes Wieser (r.). Foto: privat
Nähparadies Hein, Haidmühlstraße 8 – Hein König:
Raumausstatter Schachenmeier, Lebzelterberg 7 – Agnes Wieser
Bergsport Schachenmeier, Lebzelterberg 5 – Gudrun Fischer, Andreas van Dortmond, Lothar Seewald (Deutscher Orden)
Handschuhpaar von Barbara Bertram. Foto: privat
Einrichtungshaus Thoba, Wendelsteinstraße 3 – Hans-Jürgen Steinmetz, Hein König (Deutscher Orden)
Caritas, Einladen, Wallenburgerstraße 12 – eigene Gäste:
KUB Anthojo in Holzkirchen in ihrem Schaufenster Holzkirchen – eigene Gäste
Rupertihof Rottach-Egern in Rottach-Egerner Apotheken – eigene Gäste:
Tina Kappus hat an alle Beteiligten geschrieben:
„Eure Handschuhe sind nun in den Geschäften ausgestellt und ich möchte ein großes Lob an euch aussprechen. Alle Handschuhe sind super und strotzen nur so von Kreativität, Ideenreichtum und künstlerischer Umsetzungsfähigkeiten.“
Angst ein Gesicht und Hoffnung Ausdruck geben
Einige Künstlerinnen haben ihre Werke zusätzlich mit Texten ergänzt. Es ist eine Einladung, durch die Kreisstadt zu bummeln und dieses Projekt zu entdecken, indem sogenannte Gesunde mit sogenannten Kranken gemeinsam wirkten, um der Angst ein Gesicht und der Hoffnung Ausdruck zu geben.