Destillateurin – ein Traum!?

Kreisrätinnen in der Destillerie Lantenhammer. Foto: Astrid Güldner

Besuch in Schliersee

Einblick in eine außergewöhnliche Berufswelt in der Destillerie Lantenhammer für Miesbachs Kreisrätinnen.

Seit zwei Jahren pflegen die 20 Kreisrätinnen des Landkreises Miesbach parteiübergreifende Aktivitäten, um den Zusammenhalt zu stärken und interessante Einrichtungen in der Region kennenzulernen. Am Freitag, den 29. November 2024, stand ein Besuch der renommierten Destillerie Lantenhammer in Hausham auf dem Programm.

Dabei ging es jedoch nicht nur ums „Schnapseln“. Im Mittelpunkt stand eine junge Frau in einem außergewöhnlichen Beruf: Christina Lerner, Destillateurin bei Lantenhammer, führte die Kreisrätinnen durch die Produktionsstätte.

Der Weg zur Destillateurin

Christina Lerner betont, dass der Beruf der Destillateurin zunächst nicht ihr Traumberuf war. Als Anton Stetter, Geschäftsführer der Destillerie, ihr eine Ausbildung zur Destillateurin in Kombination mit einer kaufmännischen Ausbildung vorschlug, war sie besonders von den beruflichen Perspektiven im kaufmännischen Bereich überzeugt. 2011 begann sie ihre Ausbildung – heute ist sie die einzige Frau im Team der Destillateure bei Lantenhammer und begeistert von Ihrem Beruf.

Destillateurin
Die Destillateurin Christine Lerner. Foto: Astrid Güldner

Mit Leidenschaft und Expertise informierte sie die Besucherinnen: Im Maischlager verarbeitet das Unternehmen jährlich 650 bis 800 Tonnen vollreifer Früchte, wobei die Williams-Birne besonders gefragt ist. Christina Lerner erklärte anschaulich den Unterschied zwischen Brand und Geist sowie die Bedeutung von Vorlauf, Mittellauf und Nachlauf in der Brennerei.

Reife Prozesse und edle Tropfen

Ein weiterer Höhepunkt war der Einblick in den Reifeprozess: Nach der Destillation lagern die Produkte 2 bis 3 Jahre in großen Steinguttöpfen, bevor sie in Flaschen abgefüllt werden. Neben klassischen Obstbränden und Likören wird auch Rum produziert. Der Zuckerrohrsaft dafür stammt aus Mauritius, während die Lagerung in Fässern erfolgt, die zuvor mit Cognac, Bourbon oder Sherry befüllt waren – eine besondere Veredelung, die den charakteristischen Geschmack ausmacht.

Auch das Thema Alkoholsteuer kam zur Sprache: Mit jährlich 800.000 Euro leistet die Destillerie einen erheblichen Beitrag zum Steueraufkommen.

Leidenschaft, Vorurteile und Gesprächsthemen

Mit einem Augenzwinkern erzählte Christina Lerner von den Reaktionen im privaten Umfeld, wenn sie von ihrem Beruf berichtet: „Wir haben immer ein Gesprächsthema. Natürlich gibt es das Vorurteil, dass wir alle Alkoholiker sind, aber wir haben gelernt, richtig mit Alkohol umzugehen.“

Obwohl Destillateurin nicht von Anfang an ihr Berufsziel war, ist sie heute überzeugt: „Ich habe meinen Traumberuf gefunden.“

Ein Beruf mit Zukunft

Die Kreisrätinnen zeigten sich beeindruckt von der Führung und der Leidenschaft, mit der Christina Lerner ihre Tätigkeit ausübt. Vielleicht inspiriert ihr Beispiel junge Menschen, sich für eine Ausbildung zur Destillateurin oder zum Destillateur zu entscheiden. Die Mischung aus handwerklicher Kunst, technischem Wissen und kaufmännischem Verständnis macht diesen Beruf attraktiv.

Die Destillerie Lantenhammer hat nicht nur hochwertige Produkte, sondern auch eine Mitarbeiterin, die ihren Beruf lebt – ein Vorbild, das begeistert!

Der Text wurde von den beiden Kreisrätinnen Astrid Güldner und Elisabeth Dasch verfasst.

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