
Vier Geschichten, die Mut machen
Der erste Fastenprediger ist der bekannte Schauspieler Ben Blaskovic. Foto: Nils Schwarz
Veranstaltungsreihe in Holzkirchen
2025 startet die dritte Folge der Fastenpredigten, ein Format, das Markus Bogner vom Boarhof in Holz erdachte, um die Kirche mit Leben zu erfüllen. Auch Matthias Hefter ist es ein Anliegen, St. Josef in Holzkirchen mit Leben zu erfüllen. So entstand das gemeinsame Projekt mit „anders wachsen“ von KulturVision e.V., das zwei Jahre überaus erfolgreich lief.
Normalerweise gehen die Menschen nach einer Predigt auseinander, Markus Bogner aber wollte, dass sie miteinander reden, dem Prediger Fragen stellen und sich austauschen. Und so laden die Laienprediger, Frau und Männer, nach ihrem Vortrag zur Diskussion ein. Um das Gehörte zu verarbeiten und zwischenzeitlich innehalten zu können, werden die Predigten musikalisch umrahmt.
Nach der Frage „Laudato Si – Sind wir noch zu retten?“ im Jahr 2023, fragten wir 2024 „Wie wollen wir leben, wohnen, arbeiten, sterben?“ und fanden ein neugieriges und interessiertes Publikum.
Kapelle zur Heiligen Familie. Foto: MZ
2025 wollen wir in einer Zeit, in der viele Menschen Zukunftsangst haben, Mut machen, Mut machen, sich etwas zuzutrauen. Vier Menschen erzählen ihre Geschichte von Erfolg, Misserfolg, aber vor allem von Mut, sich nicht unterkriegen zu lassen, wenn alle sagen: „Das funktioniert nie.“ Sie haben entschieden, es trotzdem zu machen und gegen Widerstände anzukämpfen. Wir hoffen mit diesen Fastenpredigten Zuversicht und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu säen. Deshalb sind sie auch und besonders für junge Menschen gedacht.
Mut haben, bei Talent den Weg zu wagen
Die diesjährige Reihe startet mit dem bekannten Schauspieler Ben Blaskovic am 9. März um 17 Uhr in der Kapelle zur Heiligen Familie von St. Josef.
In der ersten Ausgabe der KulturBegegnungen vor zwanzig Jahren wurde die Nachwuchs-Band „Steep“ vorgestellt, dabei der Schlagzeuger Ben Blaskovic. Inzwischen ist aus dem Schlierseer Musiker ein deutschlandweit bekannter Schauspieler geworden, zu sehen in vielen Filmen unterschiedlichen Genres. Er ist in ZDF-Serien genauso zuhause wie in Fernsehfilmen und im Theater und gründete seine eigene Produktionsfirma. Wie gelingt es, ein so erfolgreicher Schauspieler und Produzent zu werden, welche Stolpersteine gab es, was half auf dem steilen Weg nach oben in dem Haifischbecken von Film und Fernsehen? Und wie schafft er es, nebenbei noch Musik zu machen und in die Berge zu gehen? Ben Blaskovic macht jungen Nachwuchskünstlern Mut, bei Talent den Weg zu wagen. Ben Blaskovic wird seinen Betrag selbst musikalisch umrahmen.
Sebastian Snela vom Domicilium Weyarn. Foto: privat
Auch der Weg von Sebastian Snela begann vor zwanzig Jahren als seine Eltern Helena und Bogdan Snela die Hospizgemeinschaft Domicilium in Weyarn gründeten. Ohne öffentliche Zuschüsse, nur mithilfe einer privaten Sponsorin gelang es ihnen, ein Haus in familiärer Atmosphäre zu bauen, in denen Menschen auf ihrem letzten Weg palliativ, pflegerisch, medizinisch und spirituell begleitet werden. Dieser ganzheitliche Ansatz sorgt für Lebensqualität für die Bewohner ebenso wie für die Angehörigen. Geborgenheit, Sicherheit und Fürsorge waren und sind die wesentlichen Aspekte der Arbeit. Heute hat Sohn Sebastian die Geschäftsführung inne und führt das Domicilium im Geiste seiner Eltern erfolgreich weiter.
Nicole Neubauer. Foto: MZ
Nicole Neubauer wird mit der Handpan den Vortrag am 16. März musikalisch begleiten.
Najd Boshi flüchtete aus Syrien. Foto: privat
Zehn Jahre ist es her, dass Najd Boshi ihre Heimat verlassen musste. Die Syrerin mit Universitätsabschluss in englischer Literaturgeschichte flüchtete vor 2015 aus ihrer Heimat unter dramatischen Umständen. Sie konnte ihre zwei Kinder nachkommen lassen und fand in Tegernsee eine neue Heimat. Als Schiffskapitänin wurde sie bekannt, heute arbeitet sie bei der TTT und berät Touristen. Ihr Wunsch aber ist, in ihren Beruf zurückzukehren und ihr Fluchttrauma zu überwinden. Die Geschichte der alleinerziehenden Mutter zeugt von Stärke, Überlebenswillen und Anpassungsvermögen. Nach dem Sturz des Assad-Regimes würde sie gern in ihre Heimat zurückkehren, aber ihre Kinder sind in Bayern voll integriert, wieder steht sie vor einer schweren Entscheidung.
Florian Burgmayr, hier mit Akkordeon. Foto: Petra Kurbjuhn
Florian Burgmayr wird den Vortrag am 23. März musikalisch begleiten, auf welchem der zahlreichen Instrumente, die der Draxlhamer beherrscht, das wird eine Überraschung.
Sebastian Girmann vom Biotop Oberland. Foto: privat
Den Abschluss macht Sebastian Girmann, der 2018 ein spannendes Projekt gründete. Das Biotop Oberland arbeitet nach dem Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft und ermöglicht ein ökologisch und sozial sinnvolles Wirtschaften, ohne die auferlegten Zwänge des Marktes und der Agrarindustrie. Verbraucher und Erzeuger rücken wieder näher zusammen, ohne Verantwortung an Großkonzerne und Zwischenhändler abzugeben. Wie geht das? Welche Hindernisse galt es zu überwinden? Wie begann es und wo steht das Biotop Oberland heute? Diese Fragen wird der engagierte Unternehmer, begleitet von Theresa Bichmeier am Hackbrett am 30. März beantworten.
Theresa Bichlmeier mit ihrem Tenorhackbrett. Foto: Yulia Usikova
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