Hier geht’s lang zum Symposium „MCMB meets MB“ innerhalb der Designmesse mit dem Motto: „Design connects – the smart revolution“

„MCBW meets MB“ – Tradition. Innovation. Vision.

Hier geht’s lang zum Symposium „MCMB meets MB“. Foto: Ines Wagner

Symposium der Münchener Designmesse MCBW und der SMG in Gmund

« MCBW meets MB » war der Titel des Symposiums in Kooperation von Munich Creative Business Week und der Partnerregion Miesbacher Oberland. Es war ein Tag voller Impulsreferate, Diskussionen und Workshops zur kreativen Wechselwirkung zwischen Stadt und Land.

Das Symposium in der Büttenpapierfabrik Gmund richtete sich am Samstag an ein breites Publikum mit Interesse für Innovation und Design. Dementsprechend waren aus München und dem Oberland zahlreiche Kreative angereist. Vorausgegangen war das Geniestück von Alexander Schmid, Geschäftsführer der Standortmarketinggesellschaft Miesbach (SMG), das Oberland als Partnerregion der Munich Creative Business Week (MCBW) zu etablieren. Damit bekam die größte Designmesse Deutschlands einen neuen Fokus: Die kreative Wechselwirkung von Stadt und Land.

Symposium MCBW: Who is Who der Kreativszene

Die Liste der Referenten und Workshopleiter las sich dann auch wie das „Who is Who“ der kreativen Designszene im Oberland. Der Vormittag startete mit praxisnahen Impulsreferaten. Zunächst begrüßte Alexa Steinke, Marketingmanagerin, die Gäste in ihren Räumen. Die Büttenpapierfabrik ist seit Jahren Partner der Designmesse in München. Christoph Böninger, Gründer des Möbelherstellers AUERBERG in Fischbachau kuratierte das Symposium.

Wilhelm Vossenkuhl, Philosoph und Christoph Böninger, Moderator des Symposiums MCBW meets MB (v.l.)
Wilhelm Vossenkuhl, Philosoph und Christoph Böninger, Moderator des Symposiums MCBW meets MB (v.l.). Foto: Ines Wagner

Mit „Raum des Erfolgs“ startete Prof. Wilhelm Vossenkuhl, Philosoph. Er erörterte Gedankenexperimente rund um den Begriff des Gestaltens. Ziel sei, die Welt so zu verändern, dass sie lebenswert ist. Mit seinem Plädoyer für das Land als Alternative zur Stadt zeigte er auf, warum die Abwanderung zu stoppen und die Rückwanderung zu motivieren sei.

Die Teilnehmer beim Symposium MCBW meets MB
Teilnehmer netzwerken entspannt in der Mittagspause beim Symposium „MCBW meets MB“. Foto: Ines Wagner

Der mehrfach mit Designpreisen ausgezeichnete Möbelhersteller Nils Holger Moormann aus Aschau im Chiemgau schilderte auf humorige Art seinen unbeirrten Weg durch Widerstände und Scheitern zum Erfolg. Dafür brauche es Mut und Freiheit. „Dort arbeiten, wirken, leben, wo man sich wohlfühlt“ sei entscheidend. Dementsprechend produziert er nach unbefriedigenden Experimenten ausschließlich mit Lieferanten vor Ort seine „fleckviehinspirierten“ Möbel – minimalistisches Design in barocker Umwelt. „Produzieren extrem regional – exportieren extrem schräg, nämlich in die ganze Welt“ – sein Credo.

Design, das auf dem Land entsteht, muss in der Stadt Bestand haben und auch international wettbewerbsfähig sein. Darüber waren sich alle Referenten einig,

Bei Johannes Altmann präsemtiert sein Unternehmen Shoplupe beim Symposium MCBW meets MB
Bei Johannes Altmann und seinem Unternehmen Shoplupe geht alles mit „BÄM“. Foto: Ines Wagner

Ähnlich forsch und unbeirrt wie Moormann prescht auch Johannes Altmann mit seinem Onlineshop-Service „Shoplupe“ seine Visionen voran. Bei ihm geht alles mit „BÄM“. Klotzen statt Kleckern. Von Miesbach aus hat der gebürtige Schlierseer auf unkonventionelle Weise den wichtigsten Deutschen E-Commerce-Preis begründet. „Gehen wir in den Besprechungsraum oder paddeln“, fragt er seine Kunden. Und die wissen darum den Standortvorteil „Land“ sehr wohl zu schätzen.

Arbeiten, wo andere Urlaub machen

Auch Schlierseer Snowboard-Legende Peter Bauer würde niemals das Land gegen die Stadt tauschen. Als dreimaliger Weltmeister begründete er u.a. die Powderhausen AG samt eigener Produktion an Boards. Die Prototypen testet er sofort am Spitzing aus. Auch für Anja Freitag, Agentur flowmotion und Mitbegründerin der COWORKEREI in Gmund ist der Standortvorteil das Erfolgsrezept. „Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Und nach Arbeitsschluss auf den Berg oder in den See.“

Elisabeth Birmoser führte durch die Büttenfabrik während des Symosiums MCBW meets MB
Elisabeth Birmoser führte durch die Büttenfabrik. Foto: Ines Wagner

Nach der Besichtigung der Büttenpapierfabrik samt historischer Produktionsstrecken teilten sich die Teilnehmer in verschiedenen Workshops auf. In der Bütte wurde Papier geschöpft und mit der Schreinerei EHAM über Holz nicht nur gefachsimpelt. Im Workshop der SLYRS-Whisky-Destillerie ging es um die Frage, wie man Online den Kunden ein sinnliches Geschmackserlebnis näher bringen kann. Gemeinsam mit Prof. Wilhelm Vossenkuhl wurde philosophisch der Freiheitsbegriff im Kontext der Kreativität im ländlichen Raum erarbeitet.

Kulturveränderung und Innovation

Florian Ziebert diskutierte mit den Teilnehmern im Workshop der SMG, wie eine Kulturveränderung im Landkreis in Richtung Innovation gelingen kann. Nils Holger Moormann und Christoph Böninger erörterten mit ihrer Runde Themen wie Authentizität und Autorenschaft vs. Marketing.

Das Feedback zum Symposium MCBW meets MB war rundum positiv
Das Feedback zum Symposium war rundum positiv. Foto: Ines Wagner

Alles in allem war der dynamische, höchst inspirierende Tag ein voller Erfolg und wird nächstes Jahr seine Fortsetzung finden. Christoph Böninger resümierte, das Ziel der Regionalpartnerschaft und der kreativen Aufwertung des ländlichen Raumes sei: Wenn man in München an das Miesbacher Oberland denkt, soll man zugleich an Innovation denken.

Partnerregion der MCBW

Lesen Sie hier auch, wie es Alexander Schmid (SMG) gelang, das Miesbacher Oberland für drei Jahre als Partnerregion bei der MCBW zu etablieren.

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