Im Unverpacktladen bietet die Abfüllerei nachhaltigen Konsum an. Foto: MZ

In Holzkirchen ist sie nicht mehr wegzudenken: Seit über zwei Jahren können nachhaltigkeitsbewusste Kunden im Unverpacktladen einkaufen. Das Konzept setzt auf Vermeidung von Verpackungsmüll, im angeschlossenen Café bieten die Macher der Abfüllerei Essen und Trinken an. Das kulinarische Angebot soll nun erweitert werden – zumindest zeitlich.

Café gut angenommen

An der Münchner Straße in Holzkirchen, zentrumsnah, liegt er, der Holzkirchner Unverpacktladen. Im November 2022 wurde er eröffnet, eine Genossenschaft steht im Hintergrund und trägt den Laden. Seit der Eröffnung hat sich einiges getan, berichtet Genossenschaftsvorstand Hannes Schißler. „Wir haben die Fläche unseres Cafés vergrößert und die Ladenfläche verkleinert“, erzählt er. Das Angebot im Laden sei dabei unverändert geblieben. Der Grund für die Veränderung: Das Café werde sehr gut angenommen, erklärt Hannes Schißler, der im Hauptberuf als Pfarrvikar in der katholischen Kirchengemeinde tätig ist.

Mehr Veranstaltungen

Doch mit mehr Raum allein geben sich die Macher des Unverpacktladens nicht zufrieden. Sie wollen künftig auch das Angebot im Café erweitern und nicht nur auf Kulinarik setzen. Begonnen haben sie damit bereits vergangenen Oktober, da war die Peter Mayer Hofkapelle aus Österreich zu Gast in Holzkirchen.

Zuvor bereits kooperierte die Abfüllerei mit der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe und organisierte eine Gesprächsrunde im Rahmen der „Langen Nacht der Demokratie“ des Bündnisses „Holzkirchen ist bunt„. Im November dann luden Hannes Schißler und sein Team zu einer Open Stage, einer offenen Bühne, auf der Musiker und andere Kulturschaffende ihre Werke zum Besten gaben. „Ein sehr gelungener Abend“, befindet Genossenschaftsvorstand Hannes Schißler. Derartige Veranstaltungen soll es künftig vermehrt geben, auch wenn aktuell noch keine konkreten Pläne existierten.

Hannes Schißler ist seit 2024 Vorstand der Genossenschaft, die den Unverpacktladen betreibt. Foto: privat

Abfüllerei als Treffpunkt

Für die Ausweitung des kulinarischen Angebots hingegen gebe es derzeit ganz konkrete Ideen. Und auch an der Umsetzung wurde bereits gearbeitet. „Wir bieten im Café seit eineinhalb Jahren auch einen Mittagstisch an“, erläutert Hannes Schißler. Weil das sehr beliebt sei, wolle man nun auch einen abendlichen Restaurantbesuch ermöglichen. Derzeit muss das Café bereits um 20.00 Uhr schließen. „Wir können uns aber gut vorstellen, am Wochenende auch länger aufzumachen“, erzählt der Pfarrvikar. Daher habe man die für die dazu nötige Genehmigung Anträge bei der Gemeinde Holzkirchen gestellt. Wenn die positiv beschieden werden, kann es losgehen, so Hannes Schißler weiter.

Das kulinarische Angebot soll vorerst unverändert bleiben, aber die Menschen hätten so nun länger Gelegenheit, sich zu treffen. Den Bedarf dafür sieht er gegeben: „Wir haben oft Anfragen von Gruppen, die nach einem Ort für ihre Treffen suchen“, berichtet Hannes Schißler. So etwa träfen sich die „Omas gegen Rechts Holzkirchen“ öfters im Café.

Wirtschaftliche Notwendigkeit

Für die weitere Zukunft könne er sich auch vorstellen, das Café etwa für private Feiern zur Verfügung zu stellen. Für das Team um die Vorstände Hannes Schißler und Andreas Felme ist das auch eine Frage der wirtschaftlichen Notwendigkeit. „Der Laden allein trägt sich noch nicht so richtig“, begründet Hannes Schißler die Neuorientierung des Abfüllerei. Zwar habe man das Sortiment stetig ausgebaut und biete auch einen Abfüllservice für die Produkte an. Dennoch aber gebe es noch zu wenig Kunden. Doch auch hier gibt es bereits Überlegungen, den Einkauf im Unverpacktladen noch einfacher zu machen: Für das kommende Jahr plane man, einen Pfandservice für Gefäße einzurichten. Dann können die Kunden ihre Einkäufe direkt mitnehmen, ohne selbst ein Transportgefäß für die Produkte mitbringen zu müssen.

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