Abstrakt am Tegernsee - Ausstellung der Malerin Gerlinde Belz-Küpper

„Denn es ist alles Weg“ bei Gerlinde Belz-Küpper

Künstlerin Gerlinde Belz-Küpper liebt leuchtende, frohe Farben. Foto: IW

Ausstellung in Rottach-Egern

Die Werkschau der Rottacher Künstlerin Gerlinde Belz-Küpper im Seeforum zeigt einen Querschnitt ihrer abstrakten Malerei und ermöglicht den Betrachtern auch Einblicke in den künstlerischen Prozess. Die leuchtenden Farben lassen garantiert keinen Winterkoller aufkommen.

Abstrakt am Tegernsee: Acryl auf Leinwand, Ohne Titel, Ausschnitt - Gerlinde Belz-Küpper
Abstrakt am Tegernsee: Ohne Titel (Ausschnitt) – Gerlinde Belz-Küpper. Foto: IW

Draußen winterlich, drinnen ein Leuchten, das Timing für die zweite Ausstellung der Rottacher Malerin passt wieder hervorragend. Im großen Ausstellungsraum des Seeforums Rottach-Egern werden die Besucher von prächtigen Farben empfangen. Orange und Türkis herrschen vor, es sind frohe, warme Töne, denen sich Gerlinde Belz-Küpper oft bedient. Ihre abstrakten Bildkompositionen sind harmonisch ausgewogen und zugleich spannungsreich ausgefeilt.

Drucke auf Papier, Acrylmalerei auf Leinwand

Betritt man die Ausstellung, fällt der Blick auf die neuesten Arbeiten aus dem Jahr 2019. Es sind farbenfrohe Drucke auf Papier, bei denen die Künstlerin in mehreren Schichten mit Druckelementen aus Styropor und Linoleum Bilderwelten erzeugt, die für ihre Sammelleidenschaft stehen: Es sind Elemente von Bäumen ihrer Lieblingsinsel Mallorca. Die reduzierten Hintergründe muten wie Landschaften an. Die Farben: herbstlich. Rechts daneben ein ausdrucksstarkes Acrylbild in kräftigem Grün, Smaragd und Orange, das den Betrachter förmlich hineinzieht.

Genauer Hinschauen lohnt sich: die neuen Drucke auf Papier von Gerlinde Belz-Küpper
Genau Hinschauen lohnt: die neuen Drucke auf Papier von Gerlinde Belz-Küpper. Foto: IW

Gerlinde Belz-Küpper malt nach Studium an der Kunstakademie Zürich und weiteren Seminaren bei namhaften Künstlern in Deutschland seit vielen Jahren. Längst hat sie ihren eigenen Stil gefunden und probiert doch immer wieder gern Neues aus. Den großformatigen Malereien mit Erden und Pigmenten stellt sie Miniaturen gegenüber, deren Oberflächen aus Epoxidharz bestehen. Rauh und matt hier – glatt, glänzend dort.

Erde in allen Schattierungen

Getragen werden die Bilder von der behutsamen Komposition der Farbflächen, Weiß und Grau geben eine Leichtigkeit. Und immer wieder die Erde in allen Schattierungen, mit ihrer offenen, matten Oberfläche. Sie „erdet“ im wahrsten Wortsinn die Blicke der Betrachter.

"Poesie" Gerlinde Belz-Küpper
„Poesie“, Gerlinde Belz-Küpper. Foto: IW

Lesetipp: Ausstellung Gerlinde Belz-Küpper 2017 – Alles Farbe

Viel zu schauen gibt es auch bei den kleinen, quadratischen Bildern rechts des Einganges. „Salzgeschichten“, „Bin ich schön?“ und „Poesie“ heißen die Miniaturen. Lyrisch-gestisch sind diese Kollagen. Alte Zeitungsfetzen und zarte Tuschelinien wollen entschlüsselt werden, grafische Elemente formen sich zu Botschaften, die wie dahin geflüstert wirken. Ganz anders links des Einganges die beiden starken Acrylbilder, aus denen der Sommer förmlich seine Lebenslust hinausschreit.

Groß neben klein, matt neben glänzend: Erdpigmente und Epoxidharz
Groß neben klein, matt neben glänzend: Erdpigmente und Epoxidharz. Foto: IW

„… denn alles ist Weg“ ist das Motto dieser Werkschau. „Wandern, immer weiter, bis dass der Geist überwindet…“ Die Sätze kennzeichnen das „Unterwegssein“ von Gerlinde Belz-Küpper in der Malerei. Aus der Vergangenheit und aus den Momenten des Hier und Jetzt formen sich ihre Bilder, der Neugier folgend, was im Prozess entstehen mag. Dass sie sich stetig weiterentwickelt und dabei sich selbst treu bleibt, sieht man in der Geradlinigkeit ihrer Entwicklung.

Die Ausstellung von Gerlinde Belz-Küpper im Seeforum in Rottach-Egern ist noch bis zum Sonntag, den 22. Dezember täglich von 11 bis 18.30 Uhr zu sehen.

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