Adventssingen in Hausham

Adventssingen in Hausham: Is scho still uman See

Haushamer Adventssingen im Alpengasthof „Glück auf“ in Hausham. Mit der „Boarischen Almmusi“, dem „Hamberger Viergsang“, der „Geigenmusi hoib und hoib“, den Hornisten der Münchner Philharmoniker und dem Haushamer Bergwachtgsang. Foto: Paul Warburton

Adventssingen in Hausham

Musikalische und literarische Kost rund um den alpenländischen Advent wurde im Hausham von verschiedenen Gruppen stimmungsvoll dargeboten.

Man war gut beraten, sich frühzeitig eine Eintrittskarte zu besorgen. Das Ehepaar, das eine halbe Stunde vor Konzertbeginn erschien, konnte jedenfalls gerade noch die letzten zwei der insgesamt 275 Plätze im Saal des Alpengasthofes „Glück auf“ in Hausham ergattern. Sowohl die Nachmittags – als auch die Abendvorstellung des Haushamer Adventssingens am Sonntag war komplett ausverkauft. Vermutlich ist das in erster Linie dem Haushamer Bergwachtgsang zu verdanken, dessen Popularität enorm ist. Das Gesangsquartett sei die Stimme und der Stolz Haushams, sagte der Haushamer Bürgermeister Jens Zangenfeind euphorisch in seiner Eröffnungsrede und bedankte sich bei den Musikern ausdrücklich für ihr stetes soziales Engagement bei Wohltätigkeitsveranstaltungen.

Adventssingen in Hausham
Haushamer Bergwachtgsang mit Anderl und Andreas Leidgschwendner, Sepp Grundbacher und Martin Riedl (v.l.); Maria Holzer (Zither), Heiner Oberhorner (Gitarre). Foto: Paul Warburton.

Von Hambergern, Hornisten und anderen Künstlern

Unter der Federführung von Martin Riedl sangen und musizierten jedoch nicht nur der Haushamer Bergwachtgsang mit ihrer Zither- und Gitarrenbegleitung, sondern außerdem vier weitere Ensemble: der „Hamberger Viergsang“, die „Geigenmusi hoib und hoib“, die „Boarische Almmusi“ sowie ein Hornistenquartett der Münchner Philharmoniker. Die Namen der Gruppen verraten es bereits: Dies war kein traditionelles Adventskonzert. Hier wurde den Zuhörern ein gänzlich anderes Liedgut dargeboten – überlieferte alte und auch neuere weihnachtliche Weisen aus dem Alpenland.

Den Mittelpunkt des adventlichen Reigens bildete Martin Riedl, der mit sonorer Stimme und wunderbar rrrrollendem bayerischen „r“ Gschichten zur Weihnachtszeit vortrug. Ein Vortragskünstler. Die Geschichten, sämtlich aus der Region, wurden eingerahmt von dem reichhaltigen musikalischen Programm.
Adventssingen in Hausham
Vortragskünstler Martin Riedl. Foto: Paul Warburton.

Kristallklare Stimmen

Dabei war der vierstimmige, reine Gesang der Bergwachtler ebenso beeindruckend wie der des „Hamberger Viergsangs“ (bei der Abendvorstellung wegen Krankheitsausfalls leider nur ein Dreigsang) – einem Quartett, das aus Mutter, Sohn und zwei Töchtern besteht. Die Familie aus dem oberbayrischen Riedering singt seit 20 Jahren und ist einzigartig in ihrer Darbietung. Bergwachtler und Hamberger, beide nur zart mit der Zither und Gitarre begleitet, können nahezu als reine Vokalensemble bezeichnet werden.

Hamberger Viergsang mit Zither- und Gitarrenbegleitung. Foto: Paul Warburton.

Mit Kontrabass und Kontragitarre

Die „Boarische Almmusi“, ein Trio aus Hochberg und Leutasch, unterhielt das Publikum mit Akkordeon, Zither und einer sogenannten Kontragitarre, deren Besonderheit ein zweiter Gitarrenhals mit einer erweiterten Bass-Besaitung ist.


Boarische Almmusi. Foto: Paul Warburton.

Die Münchner Bläser (eine Dame und drei Herren) und die „Geigenmusi hoib und hoib“ brachten Schwung und Fröhlichkeit in die doch eher getragene alpenländische Weihnachtsmusik. Die sechs jungen Musiker und Musikerinnen der „Musi“ haben, obwohl es sie in dieser Formation erst seit August 2016 gibt, bereits einen ersten Preis im Rahmen des Alpenländischen Volksmusikpreises in Innsbruck einheimsen können. Sie spielen Geige, Kontrabass, Flöte, Harfe und die steirische Harmonika und es ist eine Freude, ihnen zuzuhören. Schade, dass sie auf der Bühne in der zweiten Reihe standen – man hätte gern auch mehr von ihnen gesehen.

Mit dem gemeinsamen Singen des Andachtsjodlers am Ende der Veranstaltung stellte sich die lang ersehnte Vorfreude auf die Weihnacht ein. Von dieser fröhlichen Adventsmusik wünscht man sich für das nächste Mal gern auch ein wenig mehr.

Lesetipp: Stefan Kröll im Goldrausch 2.0

Für die Liebhaber der alpenländischen Volksmusik sowie für diejenigen, die auf den Geschmack gekommen sind: Der Haushamer Bergwachtgsang hat ca. 30 Auftritte im Jahr: in Oberbayern, in Südtirol, in München – gemeinsam mit anderen Gruppen, die die Volksmusik pflegen.

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf