Punkt – Farbe – Strich
Malerei. Foto: pixabay
Ausstellung in Holzkirchen
„Ein Bild bewegt – Bilder bewegen – Farben bewegen“ schreibt Dieter Westermann zu seiner Ausstellung in der Holzkirchner Raiffeisenbank. Der Otterfinger Maler zeigt Aquarelle sehr unterschiedlicher Stilrichtungen.
Eine Reihe der Arbeiten wirken traditionell, es gibt Stillleben, unterschiedliche Blumen, wie Amaryllis und Hortensien, es gibt Bambus. Dann sind eine Reihe von Landschaften zu sehen, ein Bauernhaus mit Blumen davor, ein südlicher Hauseingang, die berühmte Gorch Fock auf See. Sehr realistisch hat der Otterfinger das Gebäude der Holzkirchner Raiffeisenbank wiedergegeben.
Die Blicke auf Venedig und Boote sind in warmen Tönen gehalten. Und dann kommt plötzlich ein verspieltes Bild von Fesselballonen daher, die vor Häuserfassaden schweben, ein sehr luftiges zartes Bild, vor dem man gern länger stehen bleibt und die Stimmung wirken lässt.
Welt der eigenen Wahrnehmung
Ganz anders daneben das Bild einer Schnecke oder Spirale, wo in erster Linie die Farbe und erst in zweiter die Form bedeutsam ist. Dann wieder dekorative Bilder mit Kugeln, in die der Maler Gold einbringt.
Dieter Westermann erweiterte sein Wissen um die Malerei ständig, indem er Seminare, wie die Europäische Akademie für Bildende Kunst in Trier, die Kunstakademie Bad Reichenhall sowie Workshops und Kurse bei namhaften deutschen Künstlern besuchte und Malreisen nach Mallorca, dem spanischen Festland und Italien unternahm. Er lernte mit dem vielseitigen Medium “Aquarell” umzugehen und seine Motive perspektivisch genau aufs Blatt zu bringen.
Er malt entweder in der Natur, im Studio als Stillleben oder auch als Phantasiegebilde, wobei sich Wasser und Farbe vereinen und trennen und somit oftmals ungewollt Interessantes, Neues entsteht. Beim Erstellen seiner Werke taucht er als Maler ganz in die Welt der eigenen Wahrnehmung ein.
Abstrakte Farbigkeit
Der Otterfinger lässt sich aber auch gern von anderen Künstlern inspirieren. So findet der Besucher zwei Bilder, die aus dem Rahmen fallen. Das eine erinnert in seinen straffen geometrischen Formen und starker Farbigkeit an Paul Klee. Das zweite daneben hat eine ähnliche abstrakte Struktur, aber nur außen. Im Inneren entdeckt man eine Kirche und Bäume, in den Formen auf das Äußerste reduziert.
Schaut man genau hin, findet man in einer Ecke „Hommage an E. Stross“. Eugen Stross ist bekannt für diese Art von Malerei. Der aus Salzburg stammende Grafiker und Maler hat sich insbesondere als Illustrator einen Namen gemacht und schon mehrere Auszeichnungen für seine stimmungsvollen Bildkompositionen erhalten.
So zeigt diese Ausstellung von Dieter Westermann einen Querschnitt seines Schaffens vom gewohnten Aquarell bis hin zum experimentellen. Wenn er die Präsentation „Punkt – Farbe – Strich“ nennt, so scheint es eine Metapher zu sein für seine Arbeit, in die er immer neue Aspekte, Anregungen und Ideen einbringt.