Vielfalt in Technik und Ausdruck
Blick in die Schulaula vor der Führung durch die Ausstellung in Otterfing. Foto: Petra Kurbjuhn
Ausstellung in Otterfing
Die Otterfinger Kulturwoche hält neben einem reichen und abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm auch eine Ausstellung der heimischen Künstlerinnen und Künstler parat. Darin zeigt sich ein enormes Spektrum an künstlerischer Fülle.
Es ist eine schöne Tradition, dass am Sonntagnachmittag die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler eine Führung durch die Präsentation in der Schulaula machen. In familiärer Atmosphäre und mit Kaffee und Kuchen vor und nach dem Gang durch die Ausstellung können sich die Besuchenden ein Bild von den Werken aber auch den Kunstschaffenden machen und mit ihnen ins Gespräch kommen.
Gabriele Hofweger. Foto: Petra Kurbjuhn
Gabriele Hofweber ist vom Kernteam der Otterfinger Kulturwoche für die Ausstellung verantwortlich. Bei schönstem Sommerwetter begrüßte sie die zahlreichen Besuchenden und wies darauf hin, dass alle Werke auch käuflich zu erwerben seien.
Ivana de Faveri. Foto: Petra Kurbjuhn
Der Rundgang startete mit Werken von Ivana de Faveri. Die Malerin wartet mit einer neuen Technik für ihre abstrakten Bilder auf: „Schütteln und Schütten“ erklärt sie, dazu Jonglieren der Leinwand, um den Farbverlauf zu steuern und „rechtzeitig aufhören“. Daneben zeigt sie auch gegenständliche Malerei, das Porträt der Freundin oder Leo, der Löwe.
Ganz im Kontrast zu diesen farbigen Bildern stehen die Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Ingrid Schenzinger. Sie verrät, dass sie erst mit 74 Jahren begonnen habe zu zeichnen und ihre Bleistiftzeichnungen insbesondere von Tieren nach Fotos fertige, bei denen sie danach strebe, Tiefe und Plastizität zu erreichen.
Jeanette Ceverny mit Bildern aus ihrem Workshop. Foto: Petra Kurbjuhn
Jeanette Cerveny zeigt Bilder von Kindern und Jugendlichen, die sie ihrem Workshop malten. Ihr liege daran, die Heranwachsenden außerhalb des Schulstresses an Kunst heranzuführen, sagte sie. Was dazu nötig sei? „Material und ein Impuls.“ Entstanden sind dabei Bilder voller Farbigkeit, ein Farbspektakel.
Ingrid Eder widmet sich der Kalligrafie und hat sich den „scheenen Dog“ für ihre Arbeit ausgesucht, wobei die Schriftzüge sowohl im Vorder- als auch im Hintergrund erkennbar sind.
Manfred Lenzer. Foto: Petra Kurbjuhn
Mit zwei Projekten ist der Fotograf Manfred Lenzer zu sehen. „Reduziert auf das Maximum“ und „Völlig losgelöst“ nennt er seine abstrakten farbreduzierten Arbeiten, die er auf Metallplatten drucken ließ. Sie bestechen durch ihre Schlichtheit, aus der nicht mehr zu erkennen ist, was das eigentliche Motiv einmal war.
Silke Borgmann. Foto: Petra Kurbjuhn
Auch Silke Borgmann zeigt Fotografie, aber von völlig anderer Herangehensweise. Sie hat zunächst Bilder gemalt, sie dann von der Sonne bescheinen lassen und fotografiert. Ihre „Lichtexplosionen“ in intensiver Farbigkeit werden durch eine musikalische Installation und ein Friedensbüchlein ergänzt.
Kian Lorenz. Foto: Petra Kurbjuhn
Neben der Malerei und Fotografie stechen die Metallskulpturen von Kian Lorenz hervor. Der junge Bildhauer zeigt sowohl Bronzearbeiten als auch Fotos von früheren Werken.
Erstmalig dabei ist Eva Mathilde Fuchs, die sich der Smartphone-Fotografie verschrieben hat. Die Arbeiten entstanden vorwiegend in der Coronazeit, so hat sie eine leere U-Bahn oder einen Tunnelblick eingefangen.
Arne Hanselmann. Foto: Petra Kurbjuhn
Arne Hanselmann hat dynamische, farbige und konstruktivistische Bilder gemalt. Er traue sich, farbig zu malen trotz seiner Rot-Grün-Farbenblindheit verrät der Maler.
Ein Acrylbild einer sitzenden Frau zeigt Nicole Schächtele. Abstrakte farbige Malerei steuert Patricia Maria Späth bei.
Adele Werner. Foto: Petra Kurbjuhn
Fotos aus ihrem Garten, in denen Wasser, Spiegelungen oder überfrorene Herbstblätter zu sehen sind, hat Adele Werner gefertigt und ließ sich von der Rinde einer Kiefer faszinieren.
Philomena Sifferlinger. Foto: Petra Kurbjuhn
Die junge Malerin Philomena Sifferlinger erzählt, dass sie von der Malerei von Tieren jetzt zum Menschen übergegangen sei. In einem Bild wolle sie Verbundenheit der Menschen unterschiedlicher Herkunft zeigen und in einem anderen, die verschiedenen Perspektiven, die ein Mensch einnehmen könne.
Herbert Späth. Foto: Petra Kurbjuhn
Aquarellmalerei ist die Domäne von Herbert Späth. „Die Motive sprechen mich an“, erklärte er seine Arbeitsweise, dann fertige er eine Skizze oder ein Foto und zuhause dann ein Konzept, ehe er zu malen beginne, wobei er verschiedene Techniken für den Farbauftrag nutze.
Gabriele Hofweber ist bekannt für ihre abstrakte Malerei in satter Farbigkeit. Sie zeigt drei Bilder, die sie in unterschiedlicher Farbkomposition, immer aber in vielen Schichten und unter Hinzufügen verschiedener Materialien fertigte.
Mit Schneiderkreise, Acryl und Airbrush
In starkem Kontrast hängen daneben drei Schwarz-Weiß-Bilder von Christoph Peklo. Der Maler erklärt, dass er mit Schneiderkreide auf schwarz grundierter Holzplatte vorzeichne und dann mit Acryl und Airbrushtechnik vervollständige. Entstanden sind dabei Frauenfiguren aus verschiedenen Perspektiven.
Sarah Wagner. Foto: Petra Kurbjuhn
Sarah Wagner studiert Architektur. Ihr Interesse, so sagt sie, liege einerseits bei Gebäuden, andererseits aber auch auf der Wirkung von Gebäuden auf den Menschen. So enthalten ihre Bilder, die sie mit Aquarell, Fineliner und Tusche fertigt, immer beides.
Hertha Böhner. Foto: Petra Kurbjuhn
Die Fotografin Hertha Böhner gewährte Einblicke in ihre Arbeitsweise. So legte sie die Samenkapsel eines Winterlings auf Plexiglas und erfasste Spiegelungen oder sie projizierte ein verdorrtes Blatt mehrfach übereinander, so dass eine Blüte entstand.
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