Heimatpflege

„Auszeichnung für Verdienste um die Heimatpflege“

Aus den Händen von Staatsminister Albert Füracker (links) erhielten Claudia Reiserer, Direktorin des Gymnasiums Miesbach, und Stadtarchivarin Barbara Wank (3. und 4. von links) die Urkunden. Daneben Lorenz Schlager, Helena Schmidtpeter, Studienrat Nicolas Klöcker, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Prof. Dr. Günter Dippold, Stellvertretender Vorsitzender der Heimatpflege, neben Albert Füracker die Vizebezirkstagspräsidentin Friederike Steinberger. Foto: Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat.

Ehrung in München

Bei einer feierlichen Verleihung in der Residenz München wurden das Stadtarchiv Miesbach und das Gymnasium Miesbach für Verdienste um die Heimatpflege mit dem Förderpreis „Heimatpflege-Ausgezeichnet!“ ausgelobt. Der Bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker überreichte den Preis persönlich.

„Heimatpflege lebt vom Engagement begeisterter Menschen, die sich für Ihre Heimat einsetzen, ihre Heimat erhalten und das Bewusstsein für regionale Geschichte und Traditionen stärken. Dieses Engagement ist überwiegend ehrenamtlich und erfolgt meist unauffällig im Hintergrund. Daher verleiht das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat jährlich den Förderpreis „Heimatpflege-Ausgezeichnet!“, der diese außerordentlichen Verdienste um die Heimatpflege öffentlich würdigt und mit je 1.000 Euro dotiert ist“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Jugendliche für Heimat begeistern

In diesem Jahr zeichnet der Förderpreis den herausragenden Einsatz für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Heimatpflege aus. Kinder und Jugendliche für die Besonderheiten ihrer Heimat, ihrer örtlichen und regionalen Kultur, für Tracht, Tanz und Brauchtum sowie für die Heimatgeschichte im unmittelbaren Umfeld zu begeistern und sie zur aktiven Gestaltung zu motivieren, ist unverzichtbar für den nachhaltigen Erhalt unser aller lebens- und liebenswerten Heimat Bayern.

Heimatpflege
Hefte 33 und 34. Foto: Stadtarchiv Miesbach

Nun wurden Stadtarchiv und Gymnasium Miesbach für das beispielhafte Projekt der „Miesbacher Hefte“ mit dem Heimatpflege-Förderpreis ausgezeichnet.

Die „Miesbacher Hefte“ wurden 1985 vom Gymnasium Miesbach ins Leben gerufen. Federführend war damals Studiendirektor und vhs-Vorsitzender Michael Huber. Bis 2003 sind insgesamt 32 Hefte erschienen, die heimatkundlich-historische Forschungen der Schülerinnen und Schüler beinhalten, die im Zusammenhang mit dem Ort oder der Region um Miesbach stehen.

Geschichte vor Ort

Es ist Nicolas Klöcker zu verdanken, dass nach einer 16-jähriger Pause die Reihe der „Miesbacher Hefte“ seit 2019 wieder erscheinen. „Ich möchte, dass die Seminararbeiten nicht nur für den Korrektor geschrieben werden“, sagt der Studienrat, der das W-Seminar „Geschichte vor Ort. Themen der Regional- und Lokalgeschichte“ leitet. In Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Miesbach und dem Stadtarchiv wird damit eine alte Tradition wieder belebt.


Hefte 35 und 36. Foto: Stadtarchiv Miesbach

Jetzt aber wolle man mit einem zeitgemäßen Layout arbeiten. Stadtarchivarin Barbara Wank hilft bei den Recherchen mit dem Archiv-Fundus und bringt sich unter anderem auch als Schriftleiterin ein. „Sie hat einen guten Draht zu den Jugendlichen“, sagt Nicolas Klöcker und fertige immer wieder Transkriptionen an.

„Sie sind sehr gut in der Präsentation“

„Ich mache Vorschläge für die Themen und unterstütze sie bei der Arbeit mit dem Archivmaterial“, sagt Barbara Wank. Die Stadtarchivarin freut sich, dass sich die Gymnasiasten für die Lokalgeschichte interessieren und dann ihre Recherchen in einer Arbeit niederlegen, die vor der Klasse vorgestellt wird. „Sie sind sehr gut in der Präsentation“, betont sie. Die besten Arbeiten kämen dann in die engere Auswahl für die Miesbacher Hefte.


Barbara Wank. Foto: Isabella Krobisch

Zuletzt ist im Jahr 2023 das Heft Nr. 36 erschienen. Lorenz Schlager begab sich „Auf Spurensuche nach Zeugnissen des Ersten Weltkriegs in Miesbach“.

Heft Nr. 37 ist in Vorbereitung. Helena Schmidtpeter wird sich mit dem Miesbacher Franz Wallach beschäftigen, der in den Napoleonischen Befreiungskriegen zahlreiche Briefe geschrieben hat, die im Stadtarchiv landeten. „Es werden auch die Originalbriefe veröffentlicht“, kündigt Nicolas Klöcker an.

Alle noch verfügbaren Hefte sind im Kulturzentrum Waitzinger Keller erhältlich, das jeweils aktuelle Heft kann in der Buchhandlung „Das Buch am Markt“ in Miesbach erworben werden.

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