Ein barockes Konzert im barocken Ambiente

„Klangzauber des Barock“

Ein barockes Konzert im barocken Ambiente. Foto: Verena Huber

Schlosskonzert im Barocksaal des Gymnasiums Tegernsee

Es bedarf keiner Philharmonie und keinem großen Orchester, um die Magie des Barock allgegenwärtig zu spüren. Dafür braucht es Johannes Berger. Er musizierte mit seinem Ensemble Concerto München und ausgewählten Solisten bravourös im Barocksaal des Tegernseer Gymnasiums.

Wer kennt ihn nicht? Johannes Berger hat es in seinen jungen Jahren bereits zu einigem Ruhm gebracht. Aus zahlreichen Wettbewerben ging er als Preisträger hervor. An der Musikhochschule München, am Mozarteum Salzburg und am Konservatorium Amsterdam studierte er Cembalo, Orgel und Kirchenmusik und schloss sein Studium mit Auszeichnung ab. Er arbeitet mit den namhaftesten Orchestern Deutschlands zusammen und war vor kurzem in der berühmten Elbphilharmonie in Hamburg zu hören.

Cembalo und Truhenorgel stehen zum Spiel bereit
Cembalo und Truhenorgel stehen zum Spiel bereit. Foto: Verena Huber

Doch dieses ganz besondere Konzert fand im Barocksaal des Gymnasiums Tegernsee statt. Und dieser Ort war dafür genau richtig. Die Atmosphäre in dem wunderschönen barocken Raum ist atemberaubend. Beim Betreten fühlte ich mich sofort an einen Hof des 17. Jahrhunderts erinnert. Der hohe Raum. Die großen Fenster. Die Wandleuchter. Und ein Deckengemälde, das den kompletten Raum einnimmt. Auf der Bühne ein Cembalo und eine Truhenorgel.

Brillierende Solisten

Johannes Berger zeigte, dass er beide Instrumente perfekt beherrscht. Obwohl er der Leiter von Concerto München ist, spielte er sich zu keinem Zeitpunkt in den Vordergrund, sondern gab seinem Ensemble eine Bühne um zu brillieren. Allen voran Marie-Sophie Pollak, die mit ihrem engelsgleichen Sopran das Publikum verzauberte. Ob als klagendes Nachtigallmännchen in Pietro Torris „Quando il flebile usignolo“. Oder als Siegerin in „A facile vittoria“ von Agostino Steffani. Der ausgezeichnete Koloratursopran überzeugte einfach immer.

Marie-Sophie Pollak verzauberte mit ihrem engelsgleichen Gesang
Marie-Sophie Pollak verzauberte mit ihrem engelsgleichen Gesang. Foto: Verena Huber

Auch der erste Violinist Dmitry Lepekhov konnte während des Konzertes zeigen, wieso ihn Johannes Berger für sein Ensemble ausgewählt hat. In einem präzisen Zusammenspiel hörte das Publikum im Concerto in C-Dur von Antonio Vivaldi einen Dialog zwischen Barockvioline und Orgel, der fließend ineinander überging.

Ein ausgewähltes Ensemble

Die weiteren Mitglieder von Concerto München sind: Ava de Araujo Madureira an der zweiten Violine, Tina Sontheim an der Viola, Katarina Schmidt am Cello und Rüdiger Kurz an der Violone. Sie bildeten zusammen mit Johannes Berger das perfekte barocke Continuo.

Einen weiteren Glanzpunkt des Abends setzte Matthew Sadler mit seiner Naturtrompete. Ohne große Anstrengung schwang er sich in luftige Tonhöhen empor und spielte schnelle Passagen mit Bravour.

Matthew Sadler und seine Naturtrompete
Matthew Sadler und seine Naturtrompete. Foto: Verena Huber

Es war ein großes Fest, den begnadeten Musikern zuzuhören, mit welcher Leichtigkeit sie anspruchsvolle Musik aus dem Barock spielten. Das gefühlvolle Zusammenspiel und das aufeinander Achten und Reagieren stellte einen besonderen Reiz des Abends dar. Ein Lächeln auf den Lippen der Interpreten, zeigte dem Publikum, welche Freude sie an ihrer Musik haben. Kein Wunder also, dass auch ich danach völlig beseelt nach Hause ging.

Wollen Sie mehr über Johannes Berger erfahren? Dann schauen sie auf seiner Homepage vorbei. Oder Sie informieren sich, wann und wo Concerto München das nächste Konzert gibt.

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