Begegnungen möglich machen
Die Organisatoren Vitus Lindner, Sebastian Obermaier, Jonas Huser, Felicia Grewe und Veronika Schiller Foto: Karin Sommer
Fest der Begegnungen in Benediktbeuern
Schön wäre es, wenn sich Generationen näher kämen, Flüchtlinge integriert würden und Menschen ihren kleinen Bekanntenkreis erweitern könnten. „Dann schaffen wir eben die Bedingungen dafür“ dachten sich fünf Studenten und organisierten ein Fest der Begegnung im Kloster Benediktbeuern.
Zuerst war da der Traum ein Festival zu organisieren. Dann folgte die Inspiration am Street Festival München, das den Anstoß für das ehrgeizige Projekt von fünf Studenten wurde.
Ihr Herzensanliegen ist die Begegnung zwischen Menschen. Ihr Fest sollte gratis sein, damit es allen Menschen möglich sei, daran teilzunehmen. Jung und Alt sollten ihren Platz finden und miteinander in Kontakt treten. Menschen aus fern und nah sich treffen. Beim Fußballspielen und auf der Uni hatten sie Kontakt zu Eritreern aufgenommen und so durften die Besucher neben Würsten und Bier auch Speisen aus Eritreer probieren. Den Stand fand man, indem man seiner Nase folgte. Die Kaffeebohnen werden direkt vor der Zubereitung des Kaffees geröstet und verbreiteten ihren betörenden Duft im Innenhof des Klosters.
Begegnung von Jung und Alt beim Fest. Foto: Karin Sommer
Das ganze Dorf hilft mit
Den ersten Sponsor für ihr Projekt hatten die Organisatoren bereits vor einem Jahr in der Tasche. Doch dann begannen sie mit Menschen im Ort zu sprechen. Aus einem bescheidenen Ansatz wurde ein Tag mit einem schillernden Programm an Aktivitäten, Möglichkeiten für Begegnungen, Reflexionen und einem gewaltigen Musikprogramm. Möglich war das nur, indem das ganze Dorf mithalf. Alle bedeutenden Vereine waren mit Ständen vertreten und trugen zum Gelingen des Festes bei.
Tonarbeiten Foto: Karin Sommer
Tatkräftige Unterstützung fanden die jungen Leute auch im Team des Zentrums für Umwelt und Kultur, das ihnen mit ihrem Wissen zur Seite stand und diese Veranstaltung möglich machte.
Und so gab es für jeden etwas. Die Sportlichen erprobten sich an einer Kletterwand, die künstlerisch ambitionierten arbeiteten mit Ton oder ergriffen den Pinsel. Der Rest wandelte von einem Stand zum nächsten und reflektierte über Begriffe wie Heimat, Wohlfühlen oder eben dem zentralen Thema, der Begegnung. Abreißzettelchen mit Werten, vom Baum hängende Schilder mit essenziellen Fragen, die im Wind flatterten, wiesen den Weg.
Kunst des Flechtens Foto: Karin Sommer
Wer sich wunderte, warum an diesem Tag so viele Frauen und Mädchen mit kunstvollen Zopffrisuren unterwegs waren, bekam die Antwort am Stand links hinten, an dem von geduldigen Händen die Kunst des Flechtens gelehrt wurde.
Wohlfühlen im Kloster Benediktbeuren
Doch was wäre ein Fest der Begegnungen ohne Musik? Auch hier war für jeden Geschmack etwas dabei. Junge, dynamische Bands wie die „DiePlomaten“ wechselten sich mit Altbewährtem wie Darbietungen des Trachtenvereins oder dem Auftritt des Zither-Manä, der Alt und Jung zum Lachen brachte.
Kräutergarten des Klosters Benediktbeuern. Foto: Karin Sommer
Das Kloster war eine einmalige Kulisse für den Tag der Begegnungen. Der sonst so ruhige Innenhof wurde zum pulsierenden Treffpunkt, an dem sich Alt und Jung, fern und nah näher kam. Wem es dann doch zu laut wurde, konnte sich in den schattigen Gastgarten flüchten oder auf einer stillen Bank des Kräutergartens verweilen und die anregende Zeit der Begegnung geruhsam ausklingen lassen.