Bergfilm-Festival Tegernsee

94 Filme beim Bergfilm-Festival Tegernsee

„Wanderschäfer im Iran – Die Schule der Hirtenkinder“. Foto: ZED/ARTE France

Internationales Bergfilm-Festival Tegernsee

Das 18. Internationale Bergfilm-Festival Tegernsee findet hoffentlich wieder in gewohnter Weise vom 13. bis 17. Oktober mit 94 Filmen statt. Wir wollen Ihnen die Filme mit Regionalbezug und ein paar von den Favoriten von Festivalsdirektor Michael Pause vorstellen. Der Vorverkauf läuft.

„Über 90 Filme hatten wir noch nie“, sagt Michael Pause. Es war für die Jury ein hartes Stück Arbeit, die Auswahl aus 240 Produktionen aus 38 Ländern zu treffen. Aber jetzt steht das Programm und unter Einhaltung der Hygienevorschriften kann das Festival starten. Während der Vorführungen ist das Tragen der Maske obligatorisch. „Aber die Besucher sind hungrig nach Kultur“, ist der Festivalsdirektor überzeugt, so werde das kein Hinderungsgrund sein.

Waterways
„Waterways“. Foto: Victus-Film

Außerhalb des Wettbewerbs startet der Film „Waterways“ von Robert Eixenberger aus Schliersee. „Ein köstlicher Film“, konstatiert Michael Pause, „amüsant und authentisch, auch wenn die Berge nur ringsum sind.“ Denn Robert Eixenberger startete eine Kajakfahrt von der Schlierach über Mangfall, Inn und schließlich die Donau bis kurz vors Schwarze Meer – über 2000 Kilometer. „Zunächst aber musste er schon nach 100 Metern aufgeben, weil er nicht unter einer Brücke durchkam“, lacht der Festivalsdirektor. Letztlich aber bewältigte Robert Eixenberger die abenteuerliche Fahrt.

bergfilm-Festival Tegernsee
„Brenta – La Montanara“. Foto: Bayerischer Rundfunk

Mit dem Film Brenta – La Montanara wird dem Gründer des Bergfilm-Festivals Tegernsee Otto Guggenbichler gedacht, der diesen Streifen 1962 drehte. „Ich habe ihn sehr verehrt“, sagt Michael Pause, „und der Film ist wunderschön, er war der Pionier des Landschaftsfilms.“ Er hörte erstmals in Trient „La Montanara“, gesungen vom Trentiner Bergsteigerchor. „Wenn man das Original hört, dann kommt Gänsehautfeeling“, meint der Festivalsdirektor. Der Film Otto Guggenbichlers machte das Lied bekannt und der Film wurde in 52 Länder verkauft.

Bergfilm-Festival Tegernsee
„Vom Wert der Zeit“. Foto: Tom Dauer

Lebenslust, Leidenschaft, Neugierde und Aufgeschlossenheit kennzeichnen Hermann Huber, auch heute noch mit 90 Jahren. „Und er wird sicher vorbeikommen“, meint Michael Pause. In seinem Film „Vom Wert der Zeit“ setzt der Valleyer Filmer Tom Dauer dem Phänomen Hermann Huber, der viele technische Entwicklungen geprägt hat, von denen Kletterer und Bergsportler bis heute profitieren, ein Denkmal.

Vier Freunde beim Bergfilm-Festival Tegernsee

Der Film „Hüttn“ von Philipp Marquardt und Fidelius Franek berichtet von vier Freunden aus Tegernsee, die in einer abgelegenen Berghütte immer wieder zusammenkommen. Sie genießen das einfache Leben ohne fließendes Wasser, ohne Strom und ohne Handynetz. Gerade in der heutigen schnelllebigen, digitalen Welt ist ihnen das wichtig. Es kostet aber auch einiges an Arbeit, so eine alte Hütte instand zu halten.

Bergfilm-Festival Tegernsee
„Der wilde Wald“. Foto: Lisa Eder Film

Michael Pause betont, dass das Bergfilm-Festival in Tegernsee nicht nur Abenteuer- und Erlebnisfilme zeigen will, sondern ebenso Natur und Kultur eine wichtige Rolle spielen. So weist er insbesondere auf den Film „Der wilde Wald – Natur Natur sein lassen“ von Lisa Eder hin, „ein sehenswerter Film aus dem Bayerischen Wald“. Weil der Mensch nicht eingreift, wächst aus den einstigen Wirtschaftswäldern ein Urwald heran, ein einzigartiges Ökosystem und ein Refugium der Artenvielfalt. Menschen aus aller Welt kommen hierher, um zu sehen, warum wir mehr wilde Natur brauchen und was wir von ihr lernen können, um Wälder in Zeiten des Klimawandels auch für künftige Generationen zu bewahren.

Ende einer Tradition

Ein außergewöhnlicher Film sei auch „Wanderschäfer im Iran – Die Schule der Hirtenkinder“ von Louis Meunier aus Frankreich. Ein Lehrer begleitet eine Nomadenfamilie auf ihrem abenteuerlichen Weg durch die Berge und unterrichtet abends die Kinder, damit sie später in der Stadt leben und arbeiten können, denn es ist das letzte Mal, dass die Familie die Strecke zu Fuß bewältigt. Es ist das Ende einer tausendjährigen Tradition.

Bergfilm-Festival Tegernsee
„Auch heute Abend werden die Kühe auf dem Dach tanzen“. Foto: Revolumenfilm

„Anche Stanotte le Mucche danzeranno sul Tetto“ („Auch heute Abend werden die Kühe auf dem Dach tanzen“) von Aldo Gugolz sei eine moderne Doku oder auch ein Spielfilm, erklärt Michael Pause, ein hippiemäßiger Film, der die Geschichte von Fabiano erzählt. Er wird von Alpträumen heimgesucht. Sie reflektieren sein Leben auf dem kleinen, von seinen „Hippie-Eltern“ geerbten Bauernhof in einem einsamen Tal in der Südschweiz. Er gibt sein Bestes, um wie seine Eltern den Käse selbst herzustellen. Aber nichts ist so, wie es sein sollte.

„Das Riesending – 20.000 Meter unter der Erde“ von Freddie Röckenhaus ist ein Film über die Höhle des Unterbergs im Berchtesgadener Land. Fast 25 Kilometer lange Labyrinthe winden sich in der Unterwelt des Untersbergs durch die Erde. „Im Film geht es nicht um das Unglück, sondern es geht um die Höhle, die zu einer der schwierigsten Höhlentouren der Welt zählt“, erklärt Michael Pause.

Das gesamte Programm und aktuelle Informationen hinsichtlich Corona finden Sie auf der Webseite.

Karten gibt es online unter www.bergfilm-tegernsee.de, www.tegernsee.com, www.muenchenticket.de und bei den Tourist-Informationen im Tegernseer Tal, Tel: 08022-92738-62, sowie bei München-Ticket-Vorverkaufsstellen. Es gibt keine Abendkasse. Zudem gelten die bekannten Hygienevorschriften und die 3G-Regel.

Zum Weiterlesen: „Grab in eisigen Höhen“ beim Review des Bergfilm-Festivals

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf