Peter Zanony: Bilder, die Geschichten erzählen
Peter Zanony: „Der steinige Weg“. Foto: Monika Ziegler
Ausstellung in Holzkirchen
„Aus eigener Kraft“ nennt Peter Zanony seine Ausstellung im Atrium in Holzkirchen. Die farbenfrohen, oft an PopArt erinnernden Bilder zeigen, dass der Künstler wohl ein Tief in seinem Leben überwunden hat und optimistisch in die Zukunft schaut.
Der Schwerpunkt der umfassenden Präsentation auf den vier Ebenen des Atrium liegt bei jüngeren Arbeiten des slowakischen Malers Peter Zanony aus den letzten zwei bis drei Jahren. Es sind sämtlich Acrylarbeiten auf Leinwand, die Peter Zanony mit Bleistift vorzeichnet und dann mit kräftigen Farben füllt.
Eins seiner aktuellen Arbeiten ist im Erdgeschoss zu sehen. „Der steinige Weg“ zeigt einen Mann in einer Gebirgslandschaft, ernst, aber kraftvoll. Hier fällt auf, dass der Maler nicht mehr nur kräftige flächendeckende Farben einsetzt, sondern in den Flächen mit Pinselstrukturen arbeitet. Auch ein Selbstporträt des Malers ist hier im Eingangsbereich zu finden. Es zeigt ein entschlossenes, kraftvolles Gesicht.
Peter Zanony stammt aus Bratislava, malte schon von Kindheit an und hatte bereits mit neun Jahren Unterricht bei einer Holzbildhauerin. Mit 19 Jahren siedelte er nach Bayern über und lebt und arbeitet heute als Grafiker, Dekorateur und freischaffender Künstler in München.
Peter Zanony: „Frauenkirche“. Foto: Monika Ziegler
Seine Wahlheimat München hat er in zahlreichen Bildern eingefangen. Sie sind im dritten Stock zu sehen. Ob Frauenkirche, Königsplatz, Friedensengel, Siegestor, Altes Rathaus, Alter Peter, Chinesischer Turm oder Olympiaturm, Peter Zanony wählt verschiedene und oft ungewöhnliche Perspektiven, um die Gebäude wiederzugeben. Hier ist seine an PopArt angelehnte Malweise deutlich zu sehen.
Peter Zanony: Ausschnitt aus „Das letzte Abendmahl“. Foto: Monika Ziegler
Auch das Triptychon „Das letzte Abendmahl“, dessen Bildaufbau an das berühmte Gemälde Leonardo da Vincis erinnert, hat er flächendeckend in Blau, Grün und Rosa gemalt. In seiner Version allerdings der „Erschaffung Adams“, dem Ausschnitt aus dem Deckenfresko der Sixtinischen Kapelle von Michelangelo hat er nur die beiden Körper von Gottvater und Adam in kräftigem Orange gemalt, den Hintergrund hielt er in zurückhaltendem grafischen Schwarz-Weiß- Muster.
Im ersten Stock trifft der Betrachter auf eine Reihe von Bildern, die Geschichten erzählen. Von der Amazone mit Pfeil und Bogen, vom Wellenreiter und Ruderer, die durch das kräftige Lila auffallen und von der Liebe: „Der Kuss“. Dieses Motiv hat Peter Zanony aber nicht von Gustav Klimt adaptiert, sondern seinen persönlichen Ausdruck gefunden. Die grimmig drein schauenden Höhlenreiter und der kriegerische Nachtreiter scheinen einem Fantasyroman entsprungen zu sein.
Peter Zanony: „Die Berührung“. Foto: Monika Ziegler
In viermal unterschiedlicher Farbigkeit erscheinen die „Flossen“, offensichtlich von Haien, die der Maler in einem anderen Bild noch einmal in voller Größe darstellt. Auch das Thema Beziehung fehlt nicht. Unter dem Titel „Partner“ und „Freunde“ hat er jeweils unterschiedliche Formen von Zweierbeziehungen dargestellt, liebevoll ebenso wie abweisend. Einige dieser Bilder stammen noch aus einer früheren Phase, in der Peter Zanony in Öl malte. Jetzt aber ist er auf Acryl umgestiegen und probiert Neues aus. Er sagt: „Es geht mir jetzt viel besser, deshalb sind die Bilder auch so farbenfroh.“ Offenbar entfalten die Werke auch ihre Wirkung auf die Betrachter, denn viele Besucher des Hauses bleiben stehen und schauen sie sich interessiert an.