5. Internationales Bildhauersymposium 2017 im Mangfalltal

Zur Eröffnung der Finissage. Foto: Monika Ziegler

Der Valleyer Bildhauer TOBEL ist mit seinen Skulpturen in der ganzen Welt unterwegs. Aber einmal im Jahr kommt die Welt zu ihm ins Mangfalltal. Heuer bereits zum fünften Internationalen Bildhauersymposium, das am Samstag mit der Finissage feierlich beendet wurde.

„Ich begrüße die Welt in der Grafschaft Valley“, meinte Bürgermeister Andreas Hallmannsecker, der stolz darauf ist, was seine Gemeinde an Kultur und Kunst zu bieten hat. Mit dem Verein Kunstdünger wurde diese enorm bereichert. „Der Geist, den Ihr geschaffen habt“, würdigte Landrat Wolfgang Rzehak, „das ist etwas ganz besonderes.“

Sogar Bezirkstagspräsident Josef Mederer war in das Mangfalltal gekommen, um zu dokumentieren, dass der Bezirk Oberbayern eine starke Verbindung zur Kultur pflegt und diese auch fördert. Er lobte die „regionale Kultur, die nach außen strahlt“. Das habe etwas mit Nachhaltigkeit zu tun und sei unterstützenswert.

Bildhauersymposium 2017

Organisatoren Christiane Ahlhelm und Bildhaer TOBEL. Foto: Kunstdünger e.V.

Seine Bedenken, dass die laute Arbeit der Steinbildhauer die idyllische Natur des Mangfalltales stören könne, entkräftete Organisatorin Christiane Ahlhelm mit den Worten: „Da ist sogar ein Biber vorbei geschwommen und das sind scheue Tiere.“

Bildhauersymposium 2017

TOBEL mit seinem Werk „Eternity“. Foto: Kunstdünger e.V.

In den vergangenen 14 Tagen entstanden auf der Skulpturenlichtung wieder vier bemerkenswerte Arbeiten. Da ist zunächst die große Granitskulptur von Organisator TOBEL selbst. In letzter Zeit habe er sich mit dem Thema „Eternity – Endlos“ auseinandergesetzt, erzählt der Künstler. Auf einer Reise nach Ladakh habe er dafür ein buddhistisches Symbol gefunden, was es ähnlich auch in anderen Kulturen gebe. Dieses Symbol sei die Grundlage für seine neue, ganz andere, untypische Arbeit, in der er aber wie immer in den Stein hineingehe.

Bildhauersymposium 2017

Luke Zwolsman, Schirmherr Wolfgang Rzehak, Chris Peterson, Christiane Ahlhelm, Mary Zischg, Ernst Kolt, TOBEL (v.l.). Foto: Kunstdünger e.V.

Auch Luke Zwolsman aus Australien arbeitet im Stein. Sein Thema sind Türen und Tore. Die Aussage, dass die Reise des Lebens immer wieder durch Türen gehe, die aber auch verwinkelt, kurvig und womöglich in Sackgassen endend, sein können, hat er in seiner großen Granitarbeit dargestellt.

Bildhauersymposium 2017

Noch verhüllt: Die Skulptur von Chris Peterson in der Mangfall. Foto: Monika Ziegler

Etwas Neues und Besonderes ist auch die Arbeit von Chris Peterson aus Holland. Er habe unbedingt seine Skulptur in die Mangfall stellen wollen, erzählt TOBEL. Anfangs sei er dagegen gewesen, aber jetzt finde er es schön, denn der Findling, durch die Eiszeit rund geformt, werde sich im Fluss in seiner Position verändern. Der Grundgedanke dabei sei: Was passiert, wenn ein Kind einen Stein ins Wasser wirft, die entstehenden Kreise sollen durch die Arbeit widergespiegelt werden.

Bildhauersymposium 2017

Enthüllt. Chris Peterson (an der Skulptur lehnend) mit allen Protagonisten des 5. Internationalen Bildhauersymposiums. Foto: Kunstdünger e.V.

Mitten im Wald trifft der Besucher auf die Installation von Mary Zischg (Italien) und Ernst Kolt (Deutschland). Das Ehepaar befasst sich mit dem Thema „Spuren“ und hat dafür Steine aus der Mangfall geholt. Für ein Jahr dürfen sie sich ausruhen von der Reibung des Wassers, haben sozusagen ein Sabbatjahr. Dafür aber sind sie die Befestigungen für 288 einzeln aus Baumwolle gerissene Stoffbänder, die sich zu einer kegelförmigen, 5,80 Meter hohen Installation empor recken.

Bildhauersymposium 2017

Installation aus 288 Bändern und Mangfallsteinen von Mary Zischg und Ernst Kolt. Foto: Monika Ziegler

„Wir wollen das Alltäglich feiern“, sagt Mary Zischg. Nach einem Jahr wird das Künstlerehepaar zurückkehren und die Steine wieder in den Fluss zurück geben, während die Steinskulpturen auf der Lichtung verbleiben, es sei denn, sie werden verkauft. Christiane Ahlhelm informierte, dass jüngst zwei der Arbeiten verkauft worden seien. Das helfe, das nächste internationale Bildhauersymposium zu finanzieren, denn „wir machen weiter“.

Zum fünften Symposium gab der Verein Kunstdünger eine Jubiläumsedition von Postkarten heraus. Hier sind die auf der Skulpturenlichtung in den vergangenen Jahren entstandenen Arbeiten im Laufe der vier Jahreszeiten stimmungsvoll fotografiert.

Die Skulpturenlichtung im Mangfalltal bei Hohendilching ist jederzeit und kostenfrei zu besichtigen.
Näher Informationen unter: www.skulptur-lichtung.de oder www.kunstduenger.info

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