Las Vegas, Venezuela, Namibia und Unterdarching
Die Unterdarchinger Blasmusik in Venezuela. Foto: KN
Konzerte in Holzkirchen und Unterdarching
Es war am Aschermittwoch 1997, als sich die Blaskapelle Unterdarching zu ihrer ersten Probe traf. Seitdem ist sie aus dem kulturellem Leben der Gemeinde nicht mehr wegzudenken und lädt am 3. und 5. März zum Jubiläumskonzert ein. Bereits am 12. Februar sind die Blechchaoten zu hören.
Wer das ist? „Ein Teil der Jugendkapelle“, erklärt Thomas Brunner, Leiter der Blaskapelle Unterdarching von der ersten Stunde an. Schließlich traf man sich damals vor 20 Jahren in Vaters Werkstatt und er brachte die erforderliche Kompetenz mit, war er doch beim Luftwaffen-Musikkorps gewesen.
Zudem haben die Familien Brunner/Schmotz in Unterdarching eine lange Tradition als Musiker, schon der Urgroßvater und der Großvater waren Blasmusiker, heute sind Mutter Sophie Brunner als Chorleiterin und Onkel Willi Schmotz als Kontrabassist und Gitarrist tätig.
Und Unterdarchinger Bläser gab es auch schon länger, nur spielten sie in anderen Kapellen mit. Das änderte sich am bewussten Aschermittwoch. „Es sollte keine Eintagsfliege sein“, meinte Thomas Brunner und die Musiker gaben dem Ganzen Struktur durch Gründung eines Vereins.
Die Jugendkapelle der Unterdarchinger Musi. Foto: Ramona Meisl
In diesem spielt die Jugendförderung eine besondere Rolle, denn neben dem eigentlichen Orchester, geleitet von Brunner selbst, ist Reinhard Klamet für die Bläserklasse und Hubert Huber für die Jugendkapelle zuständig. Die Bläserklasse für den Nachwuchs der Acht- bis Neunjährigen wurde vor acht Jahren von Jochen Witt gegründet.
Beim Tag der Offenen Tür dürfen Kinder vorbeischauen und die Instrumente ausprobieren. Sie schreiben dann auf, welche drei Instrumente sie am liebsten spielen wollen. „Wir schauen halt, dass ein Orchester zusammenkommt“, begründet Brunner die Auswahl. „Wir bilden die Jugend selber aus, organisieren die Lehrer“, informiert er. Schon nach drei Monaten könnten die Kinder erste Stücke spielen.
Der Aufstieg in die nächste Liga, also die Jugendkapelle, erfolgt nach ihrer Leistung. Denn die Kinder legen beim Bayerischen Blasmusikverband das Leistungsabzeichen ab. „Dabei lernen sie auch Theorie, das ist wichtig“, betont Brunner.
Blaskapelle Unterdarching. Foto: Ramona Meisl
90 Mitglieder zählt heute insgesamt die Blaskapelle Unterdarching, das älteste Mitglied ist 57 Jahre alt, geprobt wird jeden Donnerstag. Das ist notwendig, denn die Unterdarchinger Blasmusik ist gefragt, allein im vergangenen Jahr spielten sie auf 70 Veranstaltungen. Das sind Hochzeiten ebenso wie Beerdigungen und Konzerte. „Wir wollen die Tradition aufrecht erhalten und einen würdigen Rahmen geben, deshalb spielen wir gern bei allen Anlässen, zu denen wir aufgefordert werden“, sagt Brunner.
Das sind aber auch Einladungen zu großen Firmen, wie BMW oder zum Trachtenzug des Oktoberfestes. Die Unterdarchinger spielen im Augustinerkeller und im Hofbräuhaus in München, sie spielen aber auch in Las Vegas, Venezuela oder Namibia, wenn sie engagiert werden.
Die Unterdarchinger Blasmusik in Namibia. Foto: KN
Zur Zeit bereiten sich die Musiker auf ihr Jubiläumskonzert vor. Aller zwei Jahre seit 2000 erfreuen die Musikerinnen und Musiker das Blaskapelle Unterdarching die Zuhörer ihrer Heimatgemeinde mit einem Konzert, anfangs mit dem Männergesangsverein Valley, seit 2010 allein und seitdem auch jährlich.
Ihr Repertoire umfasst die gesamte Literatur sinfonischer Blasorchester. „Ich habe in den zwei Jahren bei der Bundeswehr viel gelernt“, sagt Thomas Brunner. Walzer, Filmmusik, Ouvertüren, Musicals gehören ebenso dazu wie auch herkömmliche Märsche und Polkas.