Zither-Manä

„Call a Gernstl“ beim Zither-Manä

Der Zither-Manä. Foto: Petra Kurbjuhn

TV-Beitrag

Seit 40 Jahren ist Franz Xaver Gernstl für den BR unterwegs, um spannende Menschen zu interviewen. Mit einem neuen Format ist er am heutigen 2. Weihnachtsfeiertag in Hauserdörfl beim Zither-Manä zu Gast.

„Von Zither-Virtuosen und Kettensägen-Ladies“ heißt die 2. Folge von „Call a Gernstl“, für die Fernsehzuschauer ihre Vorschläge einreichen können und die heute um 18.45 Uhr gesendet wird und schon in der Mediathek abgerufen werden kann.

Call a Gernstl
HP Fischer, Franz X. Gernstl und Stefan Ravasz (v.l.) vor ihrem roten Bus. Foto: megaherzgmbhMontageBR.

Wer ihn vorgeschlagen hat, weiß der Zither-Manä nicht, hat sich aber gefreut, als der rote Bus mit Franz Xaver Gernstl, Stefan Ravasz und HP Fischer bei ihm vorfuhr. „Wir haben fast einen ganzen Tag gedreht“, erzählt die Zither-Legende. „Es war sehr professionell, Gernstl ist empathisch und freundlich, er lässt den Interviewten reden und kann gut zuhören.“

Besonders freue er sich, dass Franz Xaver Gernstl in einem Interview gesagt habe, dass er sich bei dem Gespräch bei ihm am wohlsten gefühlt habe und das Gefühl hatte, man sei schon längst befreundet. Seelenverwandtschaft, so nennt es der Zither-Manä.

Schon in den ersten Minuten des Beitrages ist dies zu spüren. Gernstl fragt, ob er jetzt Stubnmusi auf der Zither zu hören bekäme und der Manä antwortet: „Ich vermische Volksmusik mit Rock ’n’ Roll“ und spielt ein paar Akkorde.


Zither-Manä beim Sommeralmrausch 2022. Foto: Brigitte Stadler-Druck

„Das hört sich nach Ry Cooder an“, meint Gernstl und der Zither-Manä antwortet: „Das ist er, die Riffs sind von Ry Cooder geklaut, du kennst ihn?“ Und schon ist die Verbindung hergestellt, zumal Gernstl auch weiß, dass diese Riffs aus dem Film „Paris Texas“ stammen.

Gernstl erzählt, dass Manfred Zick eigentlich Mathematiklehrer war, aber immer auch Musik gemacht habe und in den achtziger Jahren als Revoluzzer galt.

Wie es dazu kam, erzählt der Musiker. Da die Zither bei den Mädchen als uncool gegolten habe, sei er auf Gitarre umgestiegen, habe aber dann die Zither wieder herausgeholt und bei einer Session 1980 Chuck Berry mit „Go, Johnny Go“ gespielt, was er sogleich vorführt. So hätten sich eingefleischte Trachtler geärgert, er mache damit den Klang der Zither kaputt. „Sakrileg“, kommentiert Gernstl. Genau, und deshalb habe man damals auch beim BR angerufen und gesagt, man solle dem sein Zeug nicht spielen, weil es nicht zum Bayerischen Rundfunk passt. Aber das habe sich beruhigt, sagt der Manä.

Zither-Rock Weihnachtsspecial
Der Zither-Manä beherrscht ein weites Spektrum auf seinem Instrument. Foto: Petra Kurbjuhn

Schließlich spiele er auch nach wie vor Volksmusik und gibt ein Beispiel. Damit und dem Rock ’n’ Roll tritt der Zither-Manä nach wie vor auf Kleinkunstbühnen in ganz Bayern auf. Jüngst erst wieder zum Christmas-Special in der WeyHalla. „Das war eine runde Sache, ganz wunderbar“, freut sich der Musiker, der eine große und treue Fangemeinde hat.

Am Ende des Beitrages gibt der Zither-Manä noch das Geheimnis einer funktionierenden Ehe preis und spielt zum Abschied das Harry-Lime-Theme aus der 3. Mann.

Call a Gernstl
Werner Härtl. Foto: Lisa Steinbacher

Gestern bereits in der Sendung „Von Schneckenköniginnen und Digital-Hippies“ besuchte Franz Xaver Gernstl mit seinem Team unter anderem Werner Härtl in Reichersbeuern. Der Kuhmistmaler erzählte, wie er dazu kam, mit dem außergewöhnlichen Material zu arbeiten. Die Spritzer im Kuhstall seien seine Inspiration für das erste Bild gewesen, das er „Bullshit“ nannte, weil er dort alles zusammenstellte, was für ihn im Sinne des Konsumwahns überflüssig sei.

Jetzt aber wolle er mit seiner Kuhmistmalerei positive Themen bearbeiten. Einen Überblick über sein Werk zeigt der Künstler derzeit im Grünen Zentrum in Holzkirchen:

Lesetipp: Sinneswandel gegen Optmierungsdrang

Im Gespräch mit Gernstl erzählt Werner Härtl, was für ein wertvolles Material der Kuhmist sei und dass es auch zum Hausanstrich und getrocknet als Arzneimittel gegen Depressionen verwendet werde. Beim Malen, so illustriert er, trete er in einen Dialog mit dem Material, das oft noch Spuren von Heu oder einen Insektenhax beherberge.


Werner Härtl: Alles Glück. Foto: MZ

Wer jemanden für „Call a Gernstl“ vorschlagen möchte, kann dies hier tun.

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