Christiane Ahlhelm

Christiane Ahlhelm auf Türkisch

„Sirk Ateşi“. Foto: Devlet Tiyatro Kayseri

Theater in der Türkei

Mit ihrem Theater Kunstdünger für Kinder ist Christiane Ahlhelm seit fast 25 Jahren erfolgreich deutschlandweit unterwegs. Jetzt aber wurde sie sogar in der Türkei für eine Inszenierung engagiert, die auch beim Deutsch-Türkischen Theaterfestival in Berlin gezeigt wurde.

Die Schauspielerin, Regisseurin und Theatergründerin aus Valley erzählt, wie es zu diesem außergewöhnlichen Projekt gekommen ist. „Wir waren mit unserem Projekt ,Schleichweg‘ zum Internationalen Kindertheaterfestival 2023 in Ankara eingeladen.“ Dieses Stück, das sie gemeinsam mit Lydia Starkulla spielt, kommt nahezu ohne Wort aus.

Parallelwelten
Christiane Ahlhelm und Lydia Starkulla in „Schleichweg“. Foto: TOBEL

„Das kann man überall in Europa spielen und nach Corona hatten wir Lust zu reisen, über Grenzen zu gehen und wollten unsere pädagogische Arbeit mit neuen Ländern verbinden“, sagt Christiane Ahlhelm. Deshalb habe sie sich beim Verband für professionelles Kindertheater mit einem Video beworben und sei in die Türkei eingeladen worden.

Das Bühnenbild wurde ins Auto verladen und die beiden Schauspielerinnen machten sich auf den Weg. „Im Theater gab es 361 Plätze und wir waren sechsmal komplett ausverkauft“, freut sie sich. Es habe bei den Kindern in ihrer Wahrnehmung des Stückes keinen Unterschied zu Deutschland gegeben. Mit einer Ausnahme: „Die türkischen Kinder waren irritiert, als wir bei der roten Ampel stehenblieben, obwohl kein Auto kam, das fanden sie unverständlich“, lächelt Christiane Ahlhelm.


Bildhauer TOBEL und Christiane Ahlhelm beim Internationalen Bildhauersymposium 2017. Foto: Kunstdünger e.V.

Bei diesem Festival habe sie gute Kontakte geknüpft und sei gefragt worden, ob sie 2024 Lust habe, in der Türkei ein Stück für Kinder zu inszenieren. In Ankara gebe es ein Zentrales Staatstheater, das Verbindungen zu staatlichen Theaterhäusern in 17 Regionen des Landes unterhält.

„Ich wurde in das Staatstheater Kaiseri in der Osttürkei eingeladen und habe ein Stück für die dortigen Schauspieler geschrieben“, berichtet sie. Vor Jahren schon einmal habe sie für Kunstdünger das Stück „Feuerrot“ ohne Worte verfasst, das sie jetzt als Grundlage für das Stück “Sirk Ateşi” (Zirkusfeuer) benutzt habe.

Christiane Ahlhelm
„Sirk Ateşi“. Foto: Devlet Tiyatro Kayseri

Dabei geht es um einen Zirkus, in dem es brennt. Die Artisten verlieren alles und versuchen, etwas Neues zu erstellen. Ein herbei gerufener Feuerwehrmann wird Teil der Zirkusfamilie. Im Stück wird die Frage beantwortet, ob Freundschaft und Solidarität, sowie lustige Veranstaltungen und Spiele helfen können, den Zirkus wieder aufzubauen.

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Am 2. Oktober feierte das Stück in Kaiseri Uraufführung. „Alle waren mit Elan und Begeisterung bei der Sache und haben versucht, meine Ideen umzusetzen“, freut sich Christiane Ahlhelm. Für die türkischen Kollegen sei ihre Art des Theaters mit reduziertem Bühnenbild auf große Resonanz gestoßen. Aber auch die türkischen Schauspieler hätten eigene Ideen aus dem traditionellen türkischen Theater mit eingebracht.


„Sirk Ateşi“. Foto: Devlet Tiyatro Kayseri

Nach dem Premierenerfolg werde das Projekt jetzt auf Tournee durch die ganze Türkei geschickt. Bei jeder Vorstellung seinen 300 bis 400 Kinder dabei. „Sie sagen, es macht so viel Spaß“, ist Christiane Ahlhelm glücklich über ihre Inszenierung.

Im Dezember fand in Berlin das Türkisch-Deutsche Theaterfestival statt, bei dem “Sirk Ateşi” vom Kaiseri Staatstheater unter der Regie von Christiane Ahlhelm aufgeführt wurde.

Kindertheater KUNSTDÜNGER
Hannah und die Bohnenranke. Foto: Manfred Lehner

„Wir laden sie zum Kindertheaterfestival am 16. Mai nach München ein“, kündigt die Valleyerin an. Sie selbst werde im März 2025 in Ankara mit ihrem Stück „Hannah und die Bohnenranke“ auftreten. „Ich studiere es auf Türkisch ein“, sagt sie, das sei eine Riesenherausforderung. „Es ist verrückt, aber ich kann es schaffen, wenn ich jeden Tag einen Satz lerne.“

Sie werde mit dem Sprachproblem auch kreativ umgehen und mit Spickzetteln arbeiten. „Theater ist live und Kulturaustausch ist wichtig.“

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Aber auch in der Region ist Theater Kunstdünger wieder zu sehen. So hat das neue Stück „Zerspringding & Repariertier“ am 21. Februar um 11 und 15 Uhr Quax Messestadt/Riem seine Welturaufführung. Am 17. Mai kommt es zum 25. Geburtstag von Theater Kunstdünger ins FoolsTheater Holzkirchen. „Es ist ein ungeheuerliches Märchen ohne Worte“, kündigt Autorin und Regisseurin Christiane Ahlhelm an.

Auf der Webseite von Theater Kunstdünger finden Sie weitere Informationen.

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