Bella K

Comedy-Dinner zum Valentinstag

Sieht sie nicht aus wie Otto? Foto: MZ

Comedy-Dinner in Gmund

Radikal regional war nicht nur das ausgezeichnete Menü, zubereitet von Andrea Brenner und Bernhard Wolf in machtSinn Gmund, sondern ebenso das komödiantische Künstlertrio Bella K, obwohl Bella eine verblüffende Ähnlichkeit im Aussehen und in Mimik und Gestik mit dem Friesen Otto Waalkes hat.

„Lieber durchgeknallt als steifgebügelt“ heißt das Programm der Komikerin Bella K aus Bad Aibling, mit dem sie mit ihrem Team Ada Brandt und Peter Frankemölle das Dinner zum Valentinstag in Gmund in vielseitiger Gestalt und mit Witz und Verstand würzte.

Verblüffende Otto-Manier

Und durchgeknallt erschien sie mit grüner Zipfelmütze und in verblüffender Otto-Manier als Galle und bezog das Publikum von der ersten Minute an in ihr Spiel ein. Sie erklärte einen Besucher zur Leber, eine Besucherin zur Blase und eine andere zur Schilddrüse. „Organe müssen zusammenhalten“, meinte sie.

Bella K
Bella K ist eine Verwandlungskünstlerin. Foto: MZ

Denn das Leben ist hart. Als Lektorin Frau Sauer muss Bella K eine Menge aushalten. Da ist nicht nur ihre Chefin Tussnelda Teufel, die sie mit der Gerte drangsaliert und Unmengen an zu erledigenden Aufträgen, auch übers Wochenende, belästigt.

Der innere Kritiker

Zudem meldet sich immer wieder der innere Kritiker zu Wort, der ihr vorschreibt wie sie zu sein hat und wie nicht. Bella K wechselt die Figuren, die Mimik, die Sprache in rasendem Galopp und das Publikum biegt sich vor Lachen.

Comedy-Dinner

Wie gut, dass es eine Unterbrechung für die Vorspeise gibt. Nach dem Appetizer mit Aufstrichen aus Zucchini, Hanf und Kräutern serviert das machtSinn-Team ein Carpaccio von roter Bete mit Birne und Grünkohl. Eine ungewöhnliche, aber sehr reizvolle Zusammenstellung.

Andrea Brenner und Bernhard Wolf
Andrea Brenner und Bernhard Wolf beim ersten Comedy-Dinner im machtSinn. Foto: MZ

Die arme vom vielen Kaffee übersäuerte Frau Sauer sucht sich jetzt Rat bei Professor Schnösel, dem Psychologen, der ihr „akutes Kommunikationsbegehren“ bescheinigt, ein köstlich satirischer Dialog, der das Kauderwelsch so mancher Therapeuten persifliert. Hilfreich ist das also zunächst nicht und der Kaffee tut seine Wirkung in Form von Gallensteinen.

Comedy-Dinner
Frau Sauer wird von ihrer Chefin Frau Teufel drangsaliert. Foto: MZ

Der einsetzende Trauermarsch ziehe aber die Stimmung zu sehr hinunter und Bella K beschließt trotz ihrer Koliken eine Liebesmusik zum Hauptgang aufzulegen.

Köstliches Comedy-Dinner

Bernhard hat Rinder- und Kalbsfilet mit Waldpilzen zubereitet. Dazu gibt es ein Kartoffelgratin, das er in Form von einzelnen Rollen zubereitet hat, die ebenso wie das Gemüse auf Selleriescheiben eine gelungene Optik bescheren. Andrea gibt noch Sprossen auf das Fleisch und in Windeseile haben alle 36 Gäste ihren Teller vor sich. „Sehr gut, köstlich“ höre ich.

Singen macht glücklich

Und köstlich ist das Outfit und das Auftreten von Cinderbella, der Glücksfee, mit Röckchen und Flügelchen. Da Frau Sauer das Glück in ihrem Leben offensichtlich vergessen hat, muss ihr Hilfe zuteilwerden. Dazu hat Bella K als Glücksfee eine profunde Lösung: singen. Unter Einbeziehung des Publikums wird Frau Sauer motiviert: „Sauer, weißt du eigentlich wie schön du bist?“

Bella und Schnösel
Das erste Date von Frau Sauer und Professor Schnösel holpert noch. Foto: MZ

Und das Rezept wirkt. Naja, nicht sofort. Das erste Date mit Professor Schnösel hakt noch, aber als Beethovens Ode an die Freude geschmettert wird und die Publikumsorgane zum Ausschütten von Hormonen aktiviert werden, funkt es. Kuss und „Zugabe“-Rufe.

Comedy-Dinner Dessert
Dessert für zwei. Foto: MZ

Als ich Bernhard bei der Zubereitung der Nachspeise zuschaue, wundere ich mich. Ganz schön üppig. Auf Papaya zwei Tonkabohnenparfaits, jedes dekoriert mit Schokoladenherzen. Das Rätsel löst sich, jedes Paar bekommt nur einen Teller und darf sich miteinander über das Dessert hermachen. Eine schöne Idee zum Valentinstag. Und eine köstliche Draufgabe von Bella K mit ihrem Team.

Zum Weiterlesen: Licht ins Dickicht der Ökolabels bringen

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf