Häd I, Dad I, War I

Wohnzimmer-Atmosphäre beim Kirchstiegl-Wirt. Foto: Veronika Reisig

Konzert „Da Maurer und Da Wirt“ in Hundham

Sie nennen sich „Da Maurer und da Wirt“, Musik machen sie aber auch. Die kann sich hören lassen. Beim „2. Kirchstiegl unplugged“ unterhalb des Schwarzenbergs.

Eigentlich müsste dieser Text auf Bairisch geschrieben werden. Hochdeutsch hört man an diesem Abend nämlich keins. Nur a bisserl englisch. Aber weil Martin Reisberger – Da Maurer – und Martin Lidschreiber – Da Wirt – irgendwann gemerkt haben, dass sie dieser Sprache nicht wirklich mächtig sind, seien sie zum Bairischen zurückgekehrt. An Sprüchen hört das handverlesene Publikum an diesem Abend noch so Einiges. Aber das macht die Beiden aus: sie nehmen kein Blatt vor den Mund, wie es auch mal in einem der Liedtexte heißt.

Keine Zeit zum Proben, aber zum Schafkopf’n

Die zwanzig Songs, die sie ihren dreißig Zuhörern im Gasthaus Kirchstiegl präsentieren, sind durchweg eigenkomponiert und -getextet. Musikalisch sind da Maurer – benannt nach seinem Hofnamen – und da Wirt im Folkrock dahoam, da Wirt spuit Gitarr, da Maurer a, aber a no Mundharmonika, Cujon und Piano. Geht es vor der Pause eher englisch-folkig und kritisch zu – mit Texten wie „Ohne Hirn einfach probieren- ja, warum denga, s’is bläder doch vui scheena, I woaß ja selba, wia’s is“, wird es danach nachdenklicher und hintergründiger. Dafür, dass die Jungs eingestehen, dass sie keine Zeit fürs Proben haben, nur fürs Schafkopf’n, klingt das alles sehr geschliffen und fertig. Klar, ab und zu brauchts

„An Schluck Bier für die Stimm“

Das kann jeder im Publikum nachvollziehen. Schließlich will Da Wirt an diesem Abend ja auch noch was verdienen. Und der ist lang. Gebannt lauschen die Leitzachtaler Stücken wie „Kinderaugen“ – die Welt aus ihren Augen sehen, um das Leben für einen Moment zu vergessen, „Weil ma Kinda war’n“ mit dem allzu wahren Satz „Weil a Spuizeig, des ganz is, des is ned so schee“ und „So is as Lem.“ Da Maurer singt so intensiv, so lebensnah – ganz ruhig ist es im Wirtshaus.

Da Maurer und da Wirt
Lichtschlangen und Kerzen leuchten zur Musik. Foto: Veronika Reisig

Schließlich wartet er noch mit einem ganz besonderen Instrument auf, der Slide-Gitarre, die auf Hawaii entwickelt wurde. Ihr erdiger Sound passt zum Stück „Hoamat“, dem vorletzten für heute Abend. Keine Frage: die beiden haben dicke Wurzeln geschlagen in ihrem Tal. Und das macht ihren Sound so unverfälscht, unprofessionell, authentisch. Ein kleines, aber feines Glanzlicht im musikalischen Einerlei, das uns da geboten wurde. Wiederholung erwünscht. Wer vorher schon mal eine Idee bekommen will: Die erste CD „Häd i, dad i, war i“ kann man beim Kirchstiegl-Wirt käuflich erwerben.


Handverlesenes Plakat, hoffentlich mit Fortsetzungsterminen, Foto: Veronika Reisig

Weitere Informationen: https://de-de.facebook.com/DaMaurerundDaWirt/ und diverse YouTube-Videos

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