Beziehungen

Die Welt der Beziehungen

Die Künstlerin im Gespräch. Foto: Isabella Krobisch

Ausstellung im Waldviertel

Eine Wienerin mit afrikanischen Wurzeln ist Daniela Frimpong-Mansoh, die jetzt ihre erste Einzelausstellung in der Galerie REINBERG hat. Unter dem Titel „Beziehungen“ zeigt die junge Künstlerin eine Vielfalt an unterschiedlichen Ausdrucksformen und Techniken.

Es ist die zweite Präsentation der 2023 gegründeten Galerie im niederösterreichischen Waldviertel, die von Christine und Herbert Stahmühler geführt wird. Waren es in der ersten Ausstellung Fotografie, Malerei und Keramik dreier Kunstschaffender, ist es jetzt eine Soloausstellung.

KulturVision würdigt die Pionierleistung des Ehepaares, in der Abgeschiedenheit des Waldviertels in einem umgebauten alten Bauernhaus eine hochqualitative Galerie zu installieren.

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Daniela Frimpong-Mansoh überrascht mit einem vielseitigen Werk. Besuchende werden von einem farbenfrohen Mohnbild, einer sehr frühen Arbeit, empfangen. Dann aber drücken ihre Bilder menschliche Beziehungen in sehr vielfältiger Art aus.

Auffallend ist in nahezu allen Bildern die Auseinandersetzung mit ihrer afrikanischen Herkunft. Es sei unbewusst, sagt sie, in ihrem Malprozess würden ihre Wurzeln immer wieder hochsteigen und sich in den Bildern dokumentieren.

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Daniela Frimpong-Mansoh erklärt ihre Malweise. Foto: Petra Kurbjuhn

So erinnern zwei ihrer Bilder in Schwarz-Weiß an afrikanische Masken, bei denen aus den Ahnen heraussteigend sich eine neue Persönlichkeit entwickelt. Sie male nicht mit dem Kopf, sagt die junge Künstlerin, sondern ganz intuitiv. „Meine Bilder sollen Ausdruck meines tiefsten Inneren sein, ich male ohne Konzept oder Plan, aber aus einem tiefen inneren Trieb heraus, der mich packt und dem ich, selbst wenn ich wollte, nicht widerstehen kann.“

Seit ihrem achten Lebensjahr malt Daniela Frimpong-Mansoh und studiert seit 2019 an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Klasse für gegenständliche Malerei bei Kirsi Mikkola. Die Aufnahme an die Akademie und die Anerkennung ihrer Lehrerin geben ihr Mut, sich vollständig der Kunst zu widmen.


Daniela Frimpong-Mansoh. Foto: Petra Kurbjuhn

Sie schildert diesen Werdegang so: „Ich bin zwischen zwei Kulturen aufgewachsen, die mir beide sehr am Herzen liegen. Ich fühle mich als stolze Wienerin mit afrikanischen Wurzeln. Von Kindesbeinen an habe ich leidenschaftlich gemalt und diese Leidenschaft dann auch neben verschiedensten beruflichen Tätigkeiten niemals aufgegeben, bis ich den Mut gefasst habe, mich an der Akademie der bildenden Künste zu bewerben und meinen Traum wahr zu machen.“

Die Präsentation in der Galerie REINBERG zeigt die unterschiedlichen Techniken, mit denen die junge 1985 geborene Künstlerin ihrer Kunst Ausdruck verleiht. Bei einem Porträt arbeitete sie in einer Spritztechnik mit Acrylfarben und arbeitete mit Ölfarbe die Gesichtszüge heraus. Zum Schluss betonte sie Charakteristika und Emotionen mit Kohle.

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o.T. Acryl, Öl, Kohle. Foto: Galerie REINBERG

Andere Werke entstehen in Spachteltechnik, etwa die Mohnblumen, mit Ölfarben und Tusche oder mit Spritztechnik. Wieder andere Bilder fertigte die Künstlerin in Acryl und Tusche und experimentierte mit Schütttechnik mit Gouache, die sie mit Pastell vervollständigte.

Das Thema „Beziehungen“ kommt in vielfältiger Weise zum Ausdruck. Die Figuren in den Bildern kommunizieren miteinander, sie umarmen sich, sie tanzen, sie wenden sich voneinander ab, sie verrenken sich, sie streben auseinander.

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o.T. Acryl, Tusche Mischtechnik. Foto: Repro Petra Kurbjuhn

Freud und Leid, alles, was Beziehungen so mit sich bringen, drückt die Künstlerin ausgehend von eigenen Erfahrungen in ihren Bildern aus. „Ich hatte viele Tiefs, die ich verarbeiten muss“, sagt sie. Es sind die kleinen und großen menschlichen Enttäuschungen, Abstürze und Misserfolge, die sich auf der Leinwand wiederfinden.

Die Ausstellung „Beziehungen“ von Daniela Frimpong-Mansoh in der Galerie REINBERG ist bis zum 8. Oktober freitags von 15 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 15 Uhr geöffnet.

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