Kranzerl und mehr – Das Kranzerlbuch
Das Kranzerlbuch. Foto: Veronika Halmbacher
Neuerscheinung auf dem Büchermarkt.
„Das Kranzerlbuch“ nennen die beiden Autorinnen Elisabeth Dießl und Veronika Halmbacher vom Tegernsee ihr neues Buch, das nicht nur ein Bastel- oder Dekobuch ist, sondern die interessierte Leserin auch ganz viel über bayerisches Brauchtum, Natur und Naturmaterialien und das Leben mit den Jahreszeiten erfahren lässt.
Schon das Titelbild zeigt, mit welcher Liebe zur Natur dieses Buch gestaltet ist.
Die Schönheit der Natur
„Die Schönheit der Natur in die eigenen vier Wände zu holen“ ist den beiden Autorinnen ein echtes Anliegen. Dabei verbinden sie Wissenswertes über Pflanzen, Kräuter, Techniken des Sammelns und Trocknens mit den handwerklichen Techniken des Kranz- und Straußbindens, listen die benötigen Materialen genau auf und erklären in einfachen Schritten und prächtig bebildert die Arbeits- und Vorgehensweisen.
Erntedank Kranzerl. Foto: Veronika Halmbacher
Das Buch bringt dem modernen Menschen, in dessen schnelllebiger Welt alles immer und jederzeit verfügbar ist, den Jahreskreis mit seiner Schönheit und Vielfalt wieder näher und macht ihm den Reiz des Besonderen der natürlichen Umgebung bewusst.
Ob es sich um die Knospenzeit handelt, in der die Lebensgeister erwachen und Buchs, Weiden, Palmkätzchen sprießen oder in die Blütenzeit geht, mit ersten Sommerblumensträußen, die Kräuter- oder Beerenzeit mit kunterbunten Herbststräußen oder geschmackvollen Apfelkränzen oder die Zapfenzeit beschrieben wird mit Wacholder- oder weihnachtlichem Türkranz, stets gelingt es den Autorinnen der Leserin ein sinnliches Vergnügen zu bieten.
Kranzerl-Herbstgesteck. Foto: Veronika Halmbacher
Im Kranzerlbuch werden die einzelnen Jahreszeiten liebevoll in Einklang mit dem Jahresablauf und in Verbindung zu traditionellen Bräuchen gebracht und interessante Hintergründe erläutert.
Wissenswertes
Warum bezeichnete man die Ringelblume früher als Totenblume? Welche Salbeiart für die Bastelarbeiten am besten zu verwenden ist oder welche Pflanze die keltischen Druiden zur Wettervorhersage nützten, erfährt man so nebenbei. Auch, dass die Geschichte des Reichsapfels bis in Jahr 1014 zurückgeht und dass sie in der Schatzkammer in Wien heute noch dort bestaunt werden kann, weiß die Gmunderin Veronika Halmbacher.
Elisabeth Dießl und Vroni Halmbacher (v.l.). Foto: Veronika Halmbacher
Die unterschiedlichen Techniken der Kranzerl
Die unterschiedlichen Techniken werden eindeutig erklärt und mit Bildern verdeutlicht. So kann man sich auch als Neuling schnell aneignen, wie ein Kranz gebunden, gewunden oder geflochten wird und lernt, einen Strauß zu binden oder einen Basiskranz herzustellen, mit Naturmaterialien richtig zu arbeiten, sie anzudrahten, aufzufädeln oder anzukleben.
Auch Feiertage und festliche Anlässe werden nicht vergessen. „Wäre jeder Tag ein Feiertag, sich vergnügen wäre so ermüdend wie arbeiten.“ Dieses Zitat von William Shakespeare stellen Elisabeth Dießl und Veronika Halmbacher diesem Themenkreis voran.
Traditionen und Feste
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. So werden Traditionen erhalten und Herkunft, Kultur und Familien geehrt, schreiben sie. Rituale und Orientierung sind ihnen wichtig. „Feiertage sind wie Stoppschilder, die uns für kurze Zeit innehalten lassen.“
Sie erklären die Bedeutung der Palmbuschen am Tegernsee, den Sinn eines fröhlichen Osterkranzes oder den Johannikranz zur Sommersonnenwende als Kraftelexier und zitieren hier den Volksmund:
„Sunnawend, Sunnawend, dass mi nit das Feuer brennt,
dass i bald z’heiraten kumm, drum taunz i drum herum.“
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