Mobiles Kulturamt

Das mobile Kulturamt zu Gast in Valley

Das mobile Kulturamt lädt ein. Foto: MZ

Mobiles Kulturamt im Landkreis Miesbach

Das mobile Kulturamt ist ein bundesweites Projekt. Das Ziel ist es, Gespräche vor Ort anzustiften, zwischen Künstler*innen der freien, darstellenden Künste, Vertreter*innen von Politik und Verwaltung und allen anderen, die für Kunst & Kultur in der Region wichtig sind.

Am 25. Oktober war dieses Projekt zu Gast in Valley. Dort trafen sich oberhalb der SKULPTUR-LICHTUNG Christane Ahlhelm vom Theater Kunstdünger, Dr. Monika Ziegler von KulturVision e.V., Agnes Einem vom Verband Freie Darstellende Künste Bayern und Vincent Kresse von der Geheimen Dramaturgischen Gesellschaft, welche dieses Projekt durchführt. Vertreter*innen aus Politik oder Verwaltung hatten leider keine Zeit, es sind aber weitere Gespräch in größerer Runde geplant.

Mobiles Kulturamt
Das mobile Kulturamt ist in ganz Deutschland unterwegs, auch im Landkreis Miesbach. Foto: MZ

Nach einer Vorstellungsrunde ging es um viele Fragen Rund um Theater und Kultur in ländlichen Räumen und konkret im Landkreis Miesbach. Interessiert nahm die Runde die Beobachtung von Vincent Kresse auf, dass der Landkreis der einzige bislang vom Mobilen Kulturamt besuchte sei, der keinen Kulturausschuss hat. Auch wenn der runde Tisch des KulturVision e.V. versucht die Lücke zu füllen, scheint eine stärkere kommunalpolitische Anbindung des Themas wünschenswert. Ein Punkt der vielleicht bei einem weiteren Treffen mit Kreistagsabgeordneten diskutiert werden könnte.

Kultur für Jugend auf dem Land

Eine wichtige Frage, die immer wieder im Gespräch aufkam, ist die der Teilhabe. Nur ein Bruchteil der Kinder und Jugendlichen nutzt über die Eltern kulturelle Angebote. Daher sind Angebote vor Ort beispielsweise in Schulen und Kindergärten wichtig. Gerade hier zeigt sich aber auch der strukturelle Unterschied zwischen größeren Städten und ländlichen Räumen. Schulprojekte mit professionellen Theaterschaffenden werden beispielsweise in München vom Kulturreferat organisiert und vermittelt, eine Aufgabe um die sich Künstler*innen in ländlichen Räumen häufig selbst kümmern müssen. Ähnlich sieht es bei der Organisation von Gastspielen aus. Welche Steuerungsmöglichkeiten hat hier Politik, um Kindern und Jugendlichen auf dem Land die selben Möglichkeiten zu bieten?

KulturVision macht Kultur sichtbar

Eine Besonderheit des Landkreis Miesbach ist der Verein KulturVision. Dieser füllt durch (zu großen Teilen ehrenamtliche) Arbeit die Lücke, welche die Erosion des Lokaljournalismus hinterlassen hat. Damit schafft er Sichtbarkeit für das, was vor Ort passiert. Damit werden sowohl Künstler*innen, als auch Besucher*innen unterstützt. Bei Kaffee und Kuchen wurden Ideen gesponnen, wie dieses Projekt Modell für andere sein kann.

Einig waren sich am Ende alle Anwesenden, dass dieses Gespräch nur ein Anfang sein kann und es eine Fortsetzung insbesondere mit Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung braucht.

Unser Gastautor Vincent Kresse lud zum Mobilen Kulturamt, einem Projekt von Netzwerk Freie Szene Saar in Kooperation mit der Geheimen Dramaturgischen Gesellschaft ein. Das Projekt entstand auf Initiative der AG Räume und Regionen im Bundesverband Freie Darstellende Künste und ist gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von #takenote.

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