Träum weiter
„Die Drei Damen“. Foto: N.N.
Konzert auf Gut Sonnenhausen, Glonn
Jazzig-funkige E-Bass-Grooves. Farbenreiche Klavier-Harmonien. Unterhaltsam nachdenkliche Liedtexte. Und drei Frauenstimmen, die perfekt harmonieren. Das sind „Die Drei Damen“ Lisa Wahlandt, Andrea Hermenau und Christiane Öttl. Zu hören war dieses Spektakel vergangenen Sonntag auf Gut Sonnenhausen.
„Oh, yes, it’s Ladies’ night and the feeling’s right” – der Einstieg der Drei Damen war perfekt gewählt. „Die charismatischen Top-Spielerinnen und die beliebte und etablierte Frontsängerin“, wie es die Veranstalterin Stephanie Boltz so schön sagte, boten dem Publikum einen Mädels-Abend voller träumerischer Frühlingsmelodien. Alle live und handgemacht.
„Die Drei Damen“ unterhalten ihr Publikum. Foto: Antonie Huber
Natürlich durften auch Männer zuhören und sich manchmal vielleicht sogar von den Texten angesprochen fühlen. Denn bei den drei Musikerinnen geht es sehr oft um die Beziehung zwischen Mann und Frau. Da gibt es einerseits das Lied zur „Beziehungs-Beginn-Aufforderung“ mit dem herrlich bayerischen Text: „Vielleicht bist du ned verkehrt“. Andererseits die Sehnsucht nach dem eher Unerreichbaren in „Ich hätt‘ so gern einen jüngeren Mann“. Oder das Loblied auf den „Abenteuerer“, einem „männlichen Menschen, den jemand ganz toll findet“.
Frühlingsmelodien
„Die Drei Damen“ besingen aber nicht nur die frühlingshaften Gefühle einer aufflammenden Beziehung, sondern geben den Zuhörern auch Anregungen für die warme Jahreszeit mit „So samma im Sommer“ oder sie zeigen ihre Liebe zur Natur in „Free, feeling free“. Immer wieder lassen sie ihre Lieder zu einem einmaligen Erlebnis werden, wenn Andrea Hermenau und Lisa Wahlandt frei improvisieren. Die Sängerin kann dabei ihre tiefe, samtige und sexy Stimme unglaublich variieren. Sie zeigt verschiedenste Klänge, Silben und Laute aus ihrem reichhaltigen Repertoire.
Andrea Hermenau, Lisa Wahlandt und Christiane Öttl. Foto: Antonie Huber
Wenn die drei Musikerinnen allerdings zusammen singen, könnte der Zuhörer meinen, sie wären Schwestern. Denn ihre Stimmen harmonieren in enorm hohem Maße. Sie verschmelzen zu einem gemeinsamen Sound. Ebenso unglaublich ist es, wie sie „Bayern mit Jazz, Chanson mit Pop und Konzerte mit Kabarett verbinden“. Ob das nun der brasilianische Samba mit dem bayerischen Dreig’sang ist oder die verjazzte Version von „Leid, Leid, Leidl miasst‘s lustig sei“, ob Tango, Funk oder Pop, sie entfalten jedes Genre zu ihrem ganz eigenen gefälligen Sound.
Ein Sprachtalent
Dazwischen unterhält Christiane Öttl das Publikum mit ihren spontan humoristischen Ansagen. Die Passauerin spielt mit dem Bayerischen, verwendet es um den Zuhörer zum Lachen zu bringen und treibt es mit ihrem dialektbelasteten Englisch auf die Spitze. Sie behauptet von sich selbst, dass sie zweisprachig aufgewachsen wäre: Bayerisch und Deutsch. Inzwischen kann sie aber auch das Englische zu ihren Sprachkenntnissen zählen.
Lesetipp: Drei Damen zwischen Bildern
An diesem kurzweiligen Abend gab es nicht nur viele schöne Lieder zu hören, sondern auch einiges zu lachen. Und das Publikum konnte dabei nicht still sitzen bleiben, sondern wippte mit den Köpfen und Füßen zum Takt der grandiosen Musik.