„La vache qui lit“, die Kuh, die liest?
Im Kurpark Bayrischzell mit Modell des Projekts: Emma Veron, Bürgermeister Georg Kittenrainer, Bildhauer Georg Brinkies, Nele von Mengershausen Projektleitung, Burkhard Niesel 2.Vorstand Verein Kultursprung (v.l.). Foto: Bärbel Mühlbauer
Die lesende Kuh für den Bayrischzeller Kurpark
Mit einem neuen Kunstprojekt will der Verein Kultursprung den Bayrischzeller Kurpark verschönern und für Einheimische und Gäste einen Anziehungspunkt schaffen. Mit einer Anschubfinanzierung aus der Weihnachtskulturspende unterstützte KulturVision die Initiative. Jetzt sind weitere Spenden gefragt.
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Eine junge Französin, Emma Veron, absolviert derzeit ein Jahr Freiwilligendienst auf dem Tannerhof und bringt sich auch mit viel Energie in den gemeinnützigen Verein Kultursprung ein. Bei ihrem ersten Spaziergang durch Bayrischzell, ihrer Heimat auf Zeit, fiel Emma auf, dass es keinen öffentlichen Bücherschrank gibt – eine Einrichtung, die sie nicht nur aus ihrem Dorf in der Pays de Loire kennt, sondern die sich inzwischen an vielen Orten in aller Welt als lebendiger Kulturpunkt etabliert hat.
Bücherschrank und Kühe
Was ihr aber ebenfalls auffiel, waren die vielen Kühe, die rund ums Dorf friedlich auf den Weiden grasten… Emmas Kreativität zündete sofort und sie schlug die gedankliche Brücke zwischen Bücherschrank und den zum Bayrischzeller Bild gehörenden Kühen.
Lachend kam ihr ein charmanter Dreh zum in Frankreich allseits bekannten Slogan des beliebten Kinder-Käse La Vache que rit (Die lachende Kuh). Mit dem Tausch nur eines einzigen Buchstaben würde dieser Slogan zum perfekten Titel ihrer Kuh-Bücherschrank-Idee: La Vache qui lit (Die Kuh, die liest oder die lesende Kuh).
Die drei Initiatoren mit Modell vor Ort im Kurpark Bayrischzell. Foto: Burkhard Niesel
Aus diesem kreativen Geistesblitz wuchs schon bald ein handfestes Projekt, das zunächst beim Verein Kultursprung für Kunst und Soziales offene Türen einrannte, dann den bekannten Neuhauser Bildhauer Georg Brinkies mit auf den Plan rief (der sofort begeistert einen Entwurf lieferte) und zuletzt auch bei unserem Bürgermeister und Gemeinderat so großes Echo fand, dass La Vache qui lit konkret werden konnte: Das Projekt ist zu unserer großen Freude genehmigt! Lesefutter soll es künftig in der Futterkrippe geben – jeder darf nehmen, jeder darf geben.
So steht der Verwirklichung eines lebendigen Treffpunkts, einem Ort des Austauschs und der Begegnung für die Bayrischzeller sowie der kostenlosen Lesefreude für Alt und Jung mit ständig wechselndem Lektüreangebot nur noch eins im Wege: die Finanzierung.
Fokus im Außen oder Innen?
Und daran scheiden sich, wie sehr oft, die Geister. Was darf ein solches Projekt kosten? Was sind die Werte, die wir damit verbinden? Wie berechenbar ist die Freude, die es für die Bewohner und Besucher aller Altersstufen bringt? Macht die Kombination aus sozialem Aspekt und Kunst es schwieriger oder leichter? Was ist im besten Sinne die Lebensqualität wert, sich beim entspannten Sitzen, Lesen oder offenen Austausch mit Freunden oder Fremden an einer den heimatlichen Charakter perfekt interpretierenden Kunstinstallation zu erfreuen?
Ist das alles 25.000 Euro wert? Was ist es UNS wert? Und das angesichts Ukrainekrieg, Klimakrise, Inflation und sonstiger Unsicherheiten? Worauf wollen wir den Fokus legen – auf die Geschehnisse im Außen? Oder auf das langfristig Verbindende im Innen, in unserer Gemeinde?
ca Originalgröße am lauschigen Ort zwischen den Büschen. Foto: Burkhard Niesel
Anders als viele Bücherschränke, die sich bereits in Städten, Dörfern und Gemeinden – wie auch im nahen Miesbach – erfolgreich etabliert haben, legt das Projekt La Vache qui lit (die lesende Kuh) den Fokus auf eine funktionierende Kombination aus einer sehenswürdigen Skulptur, zentralem Treffpunkt im Dorf und kulturellem Mehrwert für die Bevölkerung – ein wunderbares soziokulturelles win-win-win.
Bitte entscheiden Sie, wohin Ihr Fokus geht und unterstützen Sie mit Ihrer Spende Die lesende Kuh. Dieses Projekt für Bayrischzell ist eine Freude, die bleibt. Danke, dass Sie mitwirken!
Projektdaten: Idee: Emma Veron, Unterstützender Verein: Kultursprung e.V. | Kunst und Soziales am Tannerhof, Gestaltender Künstler: Georg Brinkies, Neuhaus, Genehmigung Gemeinderatsbeschluss vom 27.6. 22, Kosten: €25.000, davon ca 15% Künstlerhonorar, der Rest Material-und Arbeitsaufwand (Kortenstahl, Acrylglac und Holz) Finanzierungsziel: Februar 2023, Beginn Bauphase: Sommer 2023, Einweihung: August 2023