Die Lieblingsfarbe von Gabriele Hofweber
Gabriele Hofweber mit „Musik“. Foto: MZ
Ausstellung in Holzkirchen
Im Foyer des KULTUR im Oberbräu zeigt die Otterfinger Künstlerin Gabriele Hofweber unter dem Titel „AbstrAkt“ ihre Werke. Die farbintensiven Kompositionen in Acryl und verschiedenen Materialien laden dazu ein, eigene Assoziationen zu entdecken.
Passend zum Herbst, so sagte Veronika Leo, stellvertretende Kulturhauschefin in ihrer Begrüßung, korrespondieren diese Werke in ihren Farben. Beim Eintauchen in die Bilder könne man der Wirklichkeit entfliehen. Sie dankte der Kuratorin Lizzy Hladik, die wieder einmal eine gelungene Ausstellung organisiert habe.
Lizzy Hladik, Veronika Leo und Gabriele Hofweber (v.l.). Foto: MZ
Gabriele Hofweber erklärte, dass sie zu Beginn ihrer Malerei noch keine Vorstellung davon habe, wohin sie die unbekannte Reise führen würde. Sie lasse sich treiben, schichte die Farben übereinander, lasse auch Farbe laufen und sich letztlich davon überraschen, was intuitiv entsteht.
Blick in die Ausstellung. Foto: GH
„Ich gebe den Bildern Titel nach dem, was ich darin sehe, aber jeder kann etwas ganz anderes entdecken“, sagte sie. Ihr Wunsch sei es, mit dieser Ausstellung in den Austausch gehen zu können. „Ich möchte den Betrachter einladen, stehenzubleiben und gern drauf zu schauen und etwas zu finden.“
Genuss. Foto: MZ
Gabriele Hofweber lässt also dem Zufall freien Lauf, dieser aber folgt ihrer Intuition. Sie arbeitet mit Acryl und kombiniert mit Bitumen, Sand, Lack oder Marmormehl. Zusätzlich verwendet sie Kreidezeichnung und entwickelt Schicht um Schicht ihre Kompositionen. Mit Serviettenpapier gestaltet sie Collagen.
Akt in AbstrAkt. Foto: GH
Zuweilen schält sich aus der abstrakten Bildkomposition eine erkennbare Struktur heraus, so etwa ein weiblicher Akt. „In AbstrAkt“ steckt Akt“, sagte sie.
Ivana de Faveri. Foto: MZ
Ihre Künstlerkollegin aus Otterfing Ivana de Faveri lud die zahlreichen Gäste der Vernissage ein, sich mit den Bildern auseinanderzusetzen: „Die Bilder sprechen, sie wollen in einen Dialog treten.“ Und sie fragte: „Was ist die Lieblingsfarbe von Gabi?“
Am Baum und Energie. Foto: MZ
Klare Antwort, immer wieder orange, gelb-braun, die Farben also des Herbstes. Und auch wenn diese Farben den Ausdruck des Vergehens widerspiegeln, so sind die Bilder doch voller Kraft und auch Hoffnung, dass es einen Frühling geben wird.
Bea Eder und Bernd Peters. Foto: MZ
Dazu passte „Morning has broken”, von Bea Eder mit Begleitung an Piano von Bernd Peters gesungen, das von Cat Stevens weltbekannt gemachte Lied vom Morgen, der angebrochen ist. Oder auch von Cat Stevens, das melancholische Lied „Father & Son“ mit der Zeile „It’s time to make a change“. Das Duo begleitete die Vernissage stimmungsvoll.
Welle und Wellness. Foto: MZ
Der Akt taucht in der Tat mehrfach in den abstrakten Bildern auf, aber auch an anderen Formen und Strukturen kann der Betrachtende andocken. Geleitet zwar von den Bildtiteln, aber immer assoziiert zu eigenem Gefühl.
Aber auch ohne das Entdecken von bekannten Formen sind die Bilder kraftvoll in Farbe und Komposition und wecken beim Publikum Fantasie, in ihnen spazieren zu gehen ebenso wie Freude, die gelungenen Kompositionen auf sich wirken zu lassen.
Zum Weiterlesen: Kunstausstellung Otterfing – Denkmal oder Taube