Die Pest

»Die Pest« von Albert Camus täglich live

Albert Camus „Die Pest“. Foto: literaturcafe.de

Live-Lesung

Kein anderes Buch passt besser in unsere Zeit als „Die Pest“ von Albert Camus. Ab morgen liest Wolfgang Tischer in einer Live-Lesung auf YouTube den berühmten Roman täglich von 10 bis 11 Uhr.

Am 20. März erfreute uns der Gründer des Literaturcafés Wolfgang Tischer mit seiner Hölderlin-Lesung. Anlässlich des 250. Geburtstages des großen Dichters las er sieben Stunden lang dessen berühmtestes Werk „Hyperion“ mit großem Erfolg.

Lesetipp: Friedrich Hölderlin: Livestream und Buchverlosung

Jetzt hat er sich mit »Die Pest« von Albert Camus das Buch der Stunde vorgenommen. In den Buchhandlungen ist es ausverkauft, der Rowohlt Verlag druckt gerade die 90. Auflage. Ab 30. März 2020 ist der Roman nun im Internet zu hören. Das literaturcafe.de präsentiert »Die Pest« als zehnteilige Live-Lesung via YouTube. Täglich morgens von 10 bis 11 Uhr liest der Sprecher Wolfgang Tischer den Roman von Albert Camus.

»Es freut mich sehr, dass uns der Rowohlt Verlag die Erlaubnis gegeben hat, den Text als Live-Stream zu präsentieren«, freut sich Wolfgang Tischer vom literaturcafe.de.

Die Pest Wolfgang Tischer
Wolfgang Tischer liest „Die Pest“. Foto: literaturcafe.de

In seinem 1947 erschienenen Buch beschreibt der französische Schriftsteller Albert Camus (1913-1960) den Ausbruch der Pest in den 1940er Jahren in einer algerischen Küstenstadt. Viele sehen darin Parallelen zur Corona-Pandemie: die Angst vor Infizierung und schließlich die vollkommene Abriegelung der Stadt durch die französischen Behörden.

Persönliche Erfahrungen und politische Hintergründe

Albert Camus reflektiert in seinem Roman, an dem er fünf Jahre schrieb, seine Erfahrungen aus dem 2. Weltkrieg ebenso wie seine Erkrankung an Lungentuberkulose und die lange Trennung von seiner Frau. Die politischen Ereignisse der Zeit, wie Konzentrationslager, Judenvernichtung, Stalinismus und Atombombenabwurf dienen ebenso als Hintergrund für den Roman.

Er wird aus der Sicht eines Arztes erzählt, der in Oran lebt und das Verhalten der Menschen bei Ausbruch der Krankheit studiert. Erst waren es nur ein paar tote Ratten, dann Tausende von Menschen. Erst nach einem endlos erscheinenden Jahr ist die Seuche vorbei.

Wendung zu Humanität und Solidarität

„Die Pest“ wird als existenzialistischer philosophischer Roman interpretiert, der sowohl Politik als auch menschliches Verhalten seziert. Obzwar Camus‘ Philosophie des Absurden auch in diesem Roman eine Rolle spielt, entdeckt die Hauptfigur doch in allem Sinnlosen eine Wendung zu Humanität und Solidarität.

Die Pest
Live-Lesung ab 30. März. Foto: literaturcafe.de

Da die Lesung aus lizenzrechtlichen Gründen nur live und unmittelbar danach verfügbar ist, gibt es vor jeder Folge für neu hinzukommende Hörerinnen und Hörer eine kurze Zusammenfassung, was bisher geschah. Die Übertragung erfolgt aus der Black Forest Lodge in Igelsberg bei Freudenstadt.

Über das literaturcafe.de

Die mehrfach preisgekrönte Website literaturcafe.de widmet sich dem Lesen und Schreiben von Büchern. Das unabhängige Angebot wurde 1996 von Wolfgang Tischer gegründet. Der gelernte Buchhändler ist seit vielen Jahren als Literaturexperte, Rezitator und Moderator von Literaturveranstaltungen tätig.

»Die Pest« von Albert Camus als zehnteilige Live-Lesung. Aus dem Französischen von Uli Aumüller (© Gallimard, Paris/Rowohlt, Hamburg). Ab dem 30. März 2020 täglich von Montag bis Freitag von 10 bis 11 Uhr morgens (bis 10. April 2020)

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