Die Wellbappn: Neuer musikalischer Satirewind

Die Wellbappn Gruppenbild. Foto: KN

Veranstaltungstipp von Kulturvision

35 Jahre lang schrieb Hans Well alle Texte für die legendäre Biermösl Blosn. Nach der Trennung der Wellbrüder hat er sich mit seinen Kindern Sarah, Tabea und Jonas neu formiert. Im Interview erzählt er, worauf sich die Besucher am kommenden Samstag in Miesbach freuen können.

MZ: Herr Well, was ist alt und was ist neu?

HW: Alt ist die Konstellation, dass ich die Texte schreibe, neu ist, dass die Wellbappn deutlich jünger sind und mit meinen zwei Töchtern zwei Frauen dabei sind. Das verschönert das Bühnenbild deutlich.
Die Biermösln waren schon etwas angegraut, hatten mit den Jahren immer wenig Risikobereitschaft für neue Texte. Das ist jetzt ganz anders, eher so, wie bei den Biermösln die ersten 10 Jahre. Die Wellbappn singen ein Lied dreimal durch und dann können sie’s auswendig. Wir probieren öfter was Neues aus.

MZ: Was probieren Sie aus?

HW: Der Auftritt im Waitzinger Keller ist der erste nach zwei Monaten Pause. Tabea war in Indien und Jonas in China. So viel konnten wir vorher nicht proben. Aber ein oder zwei neue Lieder sind bestimmt dabei.

Wellbappn

Wellbappn mit Rollator. Foto: KN

MZ: Was machen Ihre Kinder, wenn sie nicht auf der Bühne stehen?

HW: Sarah hat Indologie studiert und macht jetzt ihren Master in interkultureller Kommunikation. Tabea studiert Geige an der Hochschule für Musik und Jonas studiert Politologie und Philosophie.

MZ: Dann sind sie also inhaltlich gut gerüstet?

HW: die Kinder sind an politischen Vorgängen interessiert. Die waren ja öfter dabei, wenn ich früher mit meinen Brüdern unterwegs war. Unser Programm besteht aber nicht nur aus politischen Inhalten.

MZ: Wenn das Programm nicht nur politisch ist, was erwartet dann die Besucher darüber hinaus?

HW: Der Abend soll unterhaltsam sein. Wir sind ja auch selber keine bierernsten Menschen, die ungern lachen – wenn’s sein muss sogar über uns.

Wellbappn

Wellbappn Cover der CD. Foto: KN

MZ: Wie lange gibt es eigentlich die Wellbappn schon?

HW: Wir treten jetzt seit vier Jahren in dieser Besetzung auf. Nach der Trennung von den Brüdern und Gerhard Polt hat uns Dieter Hildebrand sehr geholfen. Für meine Kinder war es eine schöne Erfahrung, mit diesem Ausnahme-Kabarettisten und wunderbaren Menschen auf der Bühne zu stehen.

MZ: Und was ist bei den Wellbappn anders als bei der Biermösl Blosn?

H.W. Außer der bereits erwähnten Jugend die Lust am Neuen. Und die haben ja alle drei eine musikalische Grundausbildung genossen. Jetzt hole ich mir mein Geld für ihren Musikunterricht wieder zurück… Nein, ich bin dankbar, dass sie mich alten Dackel noch mitspielen lassen…

MZ: Wird die Bühne voller Instrumente stehen?

HW: So zehn bis 12 werden schon dabei sein – Geige, Bratsche, Trompete, Tuba, Kontrabass, Akkordeon, Quetsche, Marimba. Ich dilettiere ja nur, aber die Kinder haben es ordentlich gelernt. Und wenn man ein Instrument spielen kann, fällt einem das nächste leichter.

MZ: Worauf also können sich die Besucher freuen?

HW: Auf ein besseres Programm als im Fernsehen. Na ja, das ist keine große Kunst. Sagen wir auf ein zeitgemäßes volksmusikalisches Kabarett in bairischer Tradition. Ärgerliche Verhältnisse und akute Zustände werden keineswegs humorfrei wiedergegeben.

Die Wellbappn mit ihrem Programm „Schneller“ am 29. April um 20 Uhr im Waitzinger Keller Kulturzentrum Miesbach, Karten unter 08025/7000-0 oder www.waitzinger-keller.de

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