Weniger ist mehr
Markus vom Lebenshof. Foto: Andreas Frickinger
Film mit Diskussion in Holzkirchen
„Die Welt sind wir“ ist ein stiller Dokumentarfilm von Andreas Frickinger, in dem er Menschen porträtiert, die zu einem bewussten Leben gefunden haben, wobei sie sich die Frage stellten: „In welcher Welt wollen wir leben?“
Im Rahmen von „anders wachsen“ von KulturVision wollen wir Filme zeigen, die Inspiration sind und Mut machen, neue, alternative Wege zu einem gelingenden Leben zu erkunden. Der am Sonntag im FoolsKINO gezeigte Film „Die Welt sind wir“ begleitet Menschen, die mit unterschiedlichen Motivationen ihr Leben verändert haben.
Nathalie und Frank und Mut. Foto: Andreas Frickinger
Unter dem Titel „Mut“ ging es um Nathalie und Frank, die sich immer wieder aufmachen, ihr normales Leben aufgeben, um in einem umgebauten LKW in die Welt zu reisen. Heimat und Fernweh halten sich die Balance und aus ihren neuen Erfahrungen heraus gestalten sie ihr Leben daheim neu.
Frank und Achtsamkeit. Foto: Andreas Frickinger
Achtsamkeit ist das Motto des Psychologen Frank, der über die Kunst zum Buddhismus fand, Verbundenheit als wichtiges Element des Lebens erkannte und aus der inneren Ruhe zu äußerer Gelassenheit fand, die ihn in Verbindung zu allen Lebewesen brachte.
Gemeinschaft
Eine bäuerliche Großfamilie auf dem Lebensgut in Österreich lebt das Thema Gemeinschaft vor, in dem jeder etwas für das autarke Leben mitbringt und einbringt. Die Finanzierung über den Vermögenspool, ein alternatives Kreislaufmodell, macht es möglich, den Raum für inneren Wandel zu haben. Weniger ist mehr, ist die Devise der Gemeinschaft.
Christiane und Wertschätzung. Foto: Andreas Frickinger
Hans und Christiane bewirtschaften in althergebrachter Weise einen Biobauernhof und ihr Thema ist Wertschätzung, was bedeutet, dass sie mit der Natur und sorgfältig arbeiten und für eine Wertschätzung der Lebensmittel plädieren. Andrea hat ihren Job, in dem sie gut verdiente, aufgegeben und arbeitet auf dem Hof mit. „Jetzt erde ich mich“, sagt sie.
Unverpacktläden findet Jonas wichtig, denn hier mache das Einkaufen Spaß und er treffe coole Leute.
Widerstand in Mannheim. Foto: Andreas Frickinger
Zu gewaltfreiem Ungehorsam rufen Klimademonstranten in Mannheim unter dem Motto Widerstand auf. Sie plädieren für einen Systemwandel statt Klimawandel.
Marc und Meditation. Foto: Andreas Frickinger
Marc hat über Meditation zur Kunst gefunden. „Es ist ein Geschenk, mich wahrzunehmen“, sagt er. Da sei viel in ihm gewesen, das ihn behindert habe, und das er über die Meditation habe wahrnehmen können. Die dabei freigesetzte Energie konnte er in Malerei umsetzen.
Metta Vihara. Foto: Andreas Frickinger
Viel Raum nimmt der letzte Beitrag über Roland ein, der viele Jahre als Mönch lebte und jetzt als spiritueller Leiter das Haus Metta Vihara führt. Die Welt brauche einen Kulturwandel hin zur Liebe, sagt er. Das Haus biete einen Ort der Stille und der Herzensentfaltung. Man müsse einen Weg finden zwischen dem Turbokapitalismus und dem „Zurück auf die Bäume“ sagt Achim.
Etwas beitragen
Was also ist eine lebenswerte Zukunft? Ein Leben, in dem die Grundbedürfnisse erfüllt sind und jeder leben kann, wie er es mag. Eine Gesellschaft, in die sich jede einbringen kann, etwas beitragen kann für einen neuen Weg der Menschheit.
„Die Welt sind wir“ per link abrufbar
Immer wieder wird in dem Film „Die Welt sind wir“ deutlich, dass die Voraussetzung für einen äußeren Wandel die innere Transformation ist. Im Herzen müsse Frieden sein. Und dazu braucht es Training. „Das Leben ist ein Geschenk und eine freudvolle Verpflichtung, etwas daraus zu machen“, ist letztlich die Kernaussage. Der Film kann auf Spendenbasis unter diesem link angeschaut werden.
Sabine Kühner moderierte die Diskussion. Foto: Petra Kurbjuhn
Die angeregte Diskussion im gut besuchten FoolsKINO moderierte die Künstlerin Sabine Kühner, die als Yogalehrerin arbeitete und dann zur Kunst fand. Jetzt verbindet sie in einem Workshop beides.
Lesetipp: Kunst-Workshop im Atelier
Damit knüpfte sie nahtlos an die Aussagen des Filmes an, dass der innere Weg sich in äußerer Kreativität äußert. In der Diskussion wurde deutlich, dass zu einer Transformation der Gesellschaft gemeinschaftsbildende und mutmachende Veranstaltungen wichtig sind, in denen Beispiele für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft gezeigt und besprochen werden.