Dierk Schwender malt „Stille Welten“

Kuratorin Lizzie Hladik und Prof. Dierk Schwender. Foto: RS

Ausstellung in Holzkirchen

Seit Sonntag schmücken Werke des Malers Prof. Dierk Schwender das Foyer im Holzkirchner Kulturhaus KULTUR im Oberbräu. Dort zeigt er vor allem Landschaften, die trotz ihrer Farbkraft Ruhe und Stille ausstrahlen und ganz nebenbei den Betrachter daran erinnern, in welch begnadeter Landschaft wir leben.

Das Besondere an Dierk Schwender ist, dass er lange Zeit als Mediziner und Universitätsprofessor tätig war, parallel dazu sich seit mehreren Jahrzehnten der Malerei verschrieben hat, sich ständig weiterbildete und nunmehr fast vollständig in seiner Leidenschaft aufgegangen ist.

Vom Arzt zum bildenden Künstler

In seinem Erstberuf als Arzt war Dierk Schwender spezialisiert auf Anaesthesiologie und Intensivmedizin und tätig in Mendoza/Argentinien, Hamburg, Lübeck und München. 1996 wurde er zum Universitätsprofessor auf Lebenszeit an der LMU München berufen. 1995 bis 2001 war er Ärztlicher Leiter der Anaesthesiologie am Klinikum Innenstadt der LMU München und von 2001 bis 2014 Chefarzt Anaesthesie und Intensivmedizin am Bodensee.

Dierk Schwender
„Staffelsee“. Foto: RS

Ab 1975 erfolgte parallel dazu seine künstlerische Ausbildung bei Gerhard Neumann, der seinerseits Schüler von Otto Müller, Oskar Moll und Fernand Léger war. Kurse am Museumspädagogischen Zentrum, ein Grundstudium „Klassisches Zeichnen und Malen“ im Akthof München, an der Malakademie München (Diplom) und der Akademie der Bildenden Künste München vervollständigten seine Ausbildung, mit der er seine Leidenschaft für die Malerei quasi „in Form“ brachte und zementierte. Heute ist er freischaffend tätig in München, Oberbayern und Andalusien.

Die Ausstellungstätigkeit des produktiven und aktiven Künstlers kann als äußerst rege bezeichnet werden, kann er doch in den letzten zehn Jahren auf etwa 30 Ausstellungen in München, Salzburg, Burglengenfeld, Dortmund, Lippstadt sowie im bayerischen Oberland verweisen.

In Holzkirchen: Landschaften der Stille

Die Aufmerksamkeit des Künstlers gilt einer Reihe von verschiedenen Themengruppen. So widmet er sich den Bereichen „Bayern und Berge“, „Winter und Schnee“ und weiteren Naturthemen auch seiner Stadt München, seiner zweiten Heimat Andalusien, Reisemotiven, dem Menschen und der Aktmalerei. Die Präsentation in Holzkirchen hat die Landschaftsmalerei als Schwerpunkt, genauer gesagt Landschaften – vornehmlich aus unserer engeren Umgebung, die Ruhe und Stille ausstrahlen, „Stille Welten“ eben.


„Im blauen Land“ Foto: RS

Von Kuratorin und Ausstellungsorganisatorin Lizzie Hladik herzlich und gebührend begrüßt, ging Dierk Schwender auf die tiefere Bedeutung des Wortes Stille ein. „Jeder von uns braucht Phasen der Stille“, erklärt er, und weiter: „Sie führt uns ins Meditative, erfüllt uns mit Harmonie, führt zu Einheit mit der Welt, eröffnet Räume und schafft Raum für Kreativität, ist wichtiger Teil der Schöpfung.“ In vielen seiner mittel- bis großformatigen Werken in Öl auf Leinwand ist diese wohltuende Ruhe zu spüren. Die stimmig komponierten Landschaften strahlen eine angenehme Atmosphäre aus, erfassen alle Jahreszeiten und laden zum längeren Verweilen des Blicks in das jeweilige Motiv ein, manchmal auch förmlich zum Eintauchen.


„Winter im Isarwinkel“. Foto: RS

Auf die Frage, wie er zu seinen Motiven kommt, bedient er sich eines Zitats von Pablo Picasso, der einmal sagte: „Ich suche nicht, ich finde.“


„Stilles Leid“ und „Stille Begegnung“. Foto: RS

Und so findet der für die Malerei Brennende immer wieder Motive auch außerhalb der Landschaftsmalerei. Erwähnt seien hier stellvertretend die Exponate „München“, „Geiger und Dirigent“ und „Manhattan by Night“. Aber auch alle anderen Bilder sind es wert, einer intensiveren Betrachtung unterzogen zu werden.

Die einladende Ausstellung im Foyer des KULTUR im Oberbräu ist noch bis zum 13. März zu sehen. Die Öffnungszeiten: Januar: MI 10-12 Uhr, DO 18-19 Uhr, FR-SA 17.30-23 Uhr, SO 16-21 Uhr. Februar/März: MI 10-12 Uhr, DO-SA 17.30-23 Uhr, SO 16-21 Uhr

Zum Weiterlesen: Weiß ist der Spiegel der Umgebungsfarbigkeit

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