Lernen auf dem Bauernhof

„Draußen-Schule“ – Lernen mit Herz und Hand

Lernen auf dem Bauernhof. Foto: Andreas Vogt

Bildungsprojekt im Landkreis Miesbach

Wie kann man Schülerinnen und Schüler für das Lernen begeistern? Wie Lehrerinnen und Lehrer mit außerschulischen Angeboten unterstützen? Und wie Anbieter von Bildungsangeboten mit den Schulen zusammenbringen?

Diese Fragen beantwortet das Projekt „Draußen-Schule“, das jetzt in den Landkreis Miesbach geholt werden soll. „Es ist in den nordischen Ländern schon sehr beliebt“, sagt Johann Holzinger, Regionalmanager für Bildung im Landkreis Miesbach. Auch in Baden-Württemberg wurde das Konzept schon erfolgreich umgesetzt.

Lesetipp: Landkreis Miesbach wird MINT-Region

Jetzt will es die Standortmarketinggesellschaft gemeinsam mit dem Schulamt Miesbach und den Umweltbeauftragten der Schulen im Landkreis ansiedeln. Zunächst sollen alle Angebote gesammelt und dann auf einer Plattform zur Verfügung gestellt werden.

Das können Kräuterwanderungen ebenso sein wie Fotokurse, offene Werkstätten oder Bauernhofbesuche. Aber auch Theaterpädagogik oder andere kulturelle Angebote von Vereinen oder Einzelpersonen sind gefragt.

Miesbacher Kräuterpädagogen
Die Kräuterpädagogen Miesbach zaubern Köstlichkeiten. Foto: C. Menke

Oft hätten junge Lehrer, die neu an eine Schule kommen, keine Ahnung, was es alles in der Region an außerschulischen Möglichkeiten gebe, sagt Johann Holzinger. „Viele reagieren begeistert auf unser Vorhaben und wünschen sich, dass die Angebote transparent werden.“

Es ist seit langem bekannt, dass Begeisterung Dünger für das Hirn ist, wie es der Neurobiologe Gerald Hüther ausdrückt. Mit Begeisterung lernt es sich ganz nebenbei.

Johann Holzinger
Projektverantwortlicher ist Johann Holzinger von der SMG. Foto: SMG

Umweltpädagogik und „Draußen-Schule“

Außerschulische Angebote, Aufforderungen auch, etwas selbst zu machen, sind dabei hilfreich. Das Thema „Umweltpädagogik“ spielt bei der „Daußen-Schule“ eine besondere Rolle. Deshalb bindet die Initiative der SMG die Umweltbeauftragten der Schulen in das Vorhaben ein. Günter Riedl, Schulleiter der Mittelschule Schliersee-Neuhaus und Umweltbeauftragter, findet die geplante Plattform gut.

Spielzeugwaffen
Kinder sammeln Spielzeugwaffen. Foto: Papiertheater Nürnberg

„Wenn lehrplanrelevante Themen vor Ort ohne große Anfahrtswege draußen behandelt werden können, dann werde ich gern unterstützen“, sagt er. Wenn Kollegen wechseln, dann könnten sie schnell herausfinden, wer für Projekte im Freien in Frage komme.

Lesetipp: Pop Up Innovationshub Richtung Zukunft

Er hoffe sehr, dass die Plattform nachhaltig betrieben wird, das heißt, dass die auch ständig gepflegt werde. „Die engagierten Kollegen warten darauf“, meint er. Bisher seien wohl bereits über 100 Zuschriften mit Draußen-Angeboten an die SMG gesandt worden.

Angebot wird erweitert

Schulamtsdirektor Jürgen Heiß sieht das neue Angebot ebenfalls positiv. Zwar hätten viele der vom Schulamt betreuten Grund- und Mittelschulen bereits feste Anlaufpartner für außerschulische Aktivitäten, aber es gebe dennoch einen Mehrwert. „Damit wird das Angebot erweitert und die Schulen erfahren, dass es drei Gemeinden weiter noch ganz andere Angebote gibt“, sagt er.

Lernen mit Herz und Hand

Kompetenzorientiertes Lernen sei in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus gerückt. Nicht nur reine Wissensvermittlung, sondern Lernen mit Herz und Hand, so wie es einst Pestalozzi formulierte, komme zunehmend in die Schulen, freut sich Jürgen Heiß. Und so würde die Initiative der SMG von den Schulleitern positiv aufgenommen.

Der Regionalleiter für Bildung Johann Holzinger von der SMG Miesbach freut sich über weitere Angebote für die „Draußen-Schule“. Sie erreichen ihn unter jh@smg-mb.de oder 08025/9937224.

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf