Enkeltauglich Leben bei Bayern 2
Logo von Enkeltauglich Leben. Gemeinwohlökonomie Bayern
Anders wachsen Projekt in Holzkirchen
Im Sommer 2019 wurde das Projekt „Enkeltauglich Leben“ von „Holzkirchen engagiert“ mit dem Ideen Award ausgezeichnet. Seit September läuft das Spiel und generiert immer neue Ideen, das eigene Verhalten zu überprüfen. Jetzt interviewte Barbara Schneider von Bayern 2 die Teilnehmer für Theo.Logik.
Die Reihe „Anders wachsen“ von KulturVision e.V. in Kooperation mit dem Kreisbildungswerk Miesbach beinhaltet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm. Enthalten darin aber ist nicht nur Bildung, sondern auch praktische Lebenshilfe.
Gemeinwohl-Ökonomie für den Einzelnen
Das Spiel „Enkeltauglich Leben“ gibt keine Ratschläge dafür, wie man Enkel erziehen soll, wie immer wieder vermutet wird. Es lädt im Gegenteil dazu ein, eigenes Verhalten zu überprüfen, ob es zukunftstauglich ist. Entstanden ist es aus der Gemeinwohl-Ökonomie. Hier können Unternehmer, Kommunen aber auch Einzelpersonen in fünf Kategorien überprüfen, wie ihr Handeln einzuordnen ist.
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Die ersten drei Kategorien bearbeitete die Gruppe in der zweiten Jahreshälfte 2019 jeweils am Sonntagnachmittag in zweieinhalb Stunden. Hier diskutierte sie die Themen Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit.
Spieleleiterin Veronika Peschke. Foto: privat
Auch wenn die Begriffe abstrakt klingen, kamen in der Diskussion unter Moderation der Spielleiterin Veronika Peschke von GWÖ ganz praktische Ideen zutage. Diese nahmen sich die einzelnen Teilnehmer als zu erledigende Hausaufgaben mit nach Hause. Sie wetteten, dass sie bis zum nächsten Treffen erledigt sind. Zur Motivation verteilten alle grüne Punkte, je nachdem wie wichtig sie die Vorhaben einschätzten. Abgerechnet wurde dann beim nächsten Mal.
Gewaltfreie Kommunikation
Beispielsweise nahm sich eine Teilnehmerin vor, als Weihnachtsgeschenke Sonnengutscheine von GEA, womit Fotovoltaikanlagen gefördert werden und der Käufer Warengutscheine dafür erhält, zu verschenken. Eine andere Teilnehmerin verpflichtete sich dazu, die Gruppe zum Thema „Gewaltfreie Kommunikation“ zu unterrichten.
Monika Sedlbauer-Hanuschik und Ute Lenz von „Holzkirchen engagiert“ (r.) besuchen die Gruppe „Enkeltauglich leben“ (v.l.) Hannelore Kraus, Monika Ziegler, Olaf Fries, Sonja Reichel und Birgit Hacklinger mit Spieleleiterin Veronika Peschke (2.v.l.) Foto: Barbara Schneider
Zum ersten Treffen im Neuen Jahr wollten sich Ute Lenz und Monika Sedlbauer von „Holzkirchen engagiert“ ein Bild davon machen, wie das Projekt vorangeht. Sie informierten sich über die Themen und die erfolgreichen Ideen zur Veränderung des Lebensstils der Teilnehmer.
Als Barbara Schneider von Bayern 2 dazustieß, war die Diskussion zur vierten Kategorie „Ökologische Nachhaltigkeit“ bereits im vollen Gange. Hierzu hatte ein Jeder Ideen.
Ökologischer Fußabdruck
Zwei Teilnehmerinnen der Gruppe hatten bereits ihren ökologischen Fußabdruck berechnet. Sie mussten eingestehen, dass trotz überlegten Konsums, Teilen, Energiesparen und anderem immer noch mehr als zwei Erden notwendig wären, wenn alle Menschen so leben würden wie sie.
Knackpunkt auf dem Lande ist und bleibt die Mobilität. Und so erhielt auch die Teilnehmerin, die sich nach mehreren Fahrradstürzen dem Radl ferngehalten hatte, viele Punkte, als sie verkündete: Ich werde meine Fahrradphobie überwinden.
Fuhrpark überprüfen
Auch die Teilnehmerin, die den Fuhrpark der Familie kritisch reflektieren wird und die, die dem Fahrgastrat der BOB beitreten wird, erhielt eine Menge Motivationspunkte. Beim nächsten Mal im Februar steht das Thema „Transparenz und demokratische Mitbestimmung“ auf dem Programm.