Auf dem Eulenpfad in Holzkirchen unterwegs
Lizzy Hladik mit „Hoki“ vor dem Pop Up Shop in „Lihla“. Foto: MZ
Kunstprojekt in Holzkirchen
Drei Monate lang wird das Holzkirchner Ortsbild durch zwölf große und sieben kleine bunt bemalte Eulen geprägt. Danach sollen sie am 14. September zugunsten des Hospizkreises Miesbach e.V. versteigert werden. Es ist der erste Kunstpfad in Deutschland, den „Wild in Art“ zusammen mit dem Verein „The Big Hoot Holzkirchen“ organisiert.
Gemeinsam mit Lizzie Hladik gehen wir den neuen Eulenpfad vom Atrium durch die Marktgemeinde bis in die Tegernseer Straße. Die Holzkirchner Künstlerin war maßgebend beteiligt an der Auswahl der beteiligten Künstlerinnen und Künstler, die ihre Entwürfe für die Gestaltung der Eulen abgaben.
Lesetipp: Entwürfe für den Kunstpfad vorgestellt
Die Idee für die Initiative stammt von Elisabeth Schick-Billy. Die engagierte Lehrerin der Oberland-Realschule hatte bei einem Besuch in England die Organisation „Wild in Art“ kennengelernt und holte sie nach Holzkirchen. Diese lieferten die Rohlinge für die Eulen, die über Sponsoren finanziert werden, ebenso wie die Arbeit der Künstler.
Acht Eulen von einheimischen Teilnehmenden werden durch vier Arbeiten englischer Künstler ergänzt, so steht am Atrium eine „englische“ Eule. Aber auch Kinder und Jugendliche wurden an dem Projekt beteiligt und wir finden bei Heinzinger & Jaud die erste kleine Eule im Schaufenster, gestaltet von der Oberland-Realschule.
Sandro Thomas „Mr. Moustache“. Foto: MZ
Mr. Moustache nennt Sandro Thomas seine Eule an der Bücherecke. Er habe ein Symbol der Erinnerung geschaffen, für unsere Liebsten, die uns verlassen haben und die Hinterbliebenen, schreibt er.
Tina Blessig „Hüterin des Waldes“. Foto: MZ
Gegenüber vor Schreibwaren Strohmeier treffen wir eine Passantin, die sagt: „Das ist die schönste.“ Sie meint die kleine „Hüterin des Waldes“ mit Blüten und Blättern, gefertigt von Tina Blessig, Absolventin der Oberland-Realschule.
Im Pop Up Shop. Foto: MZ
Die Holzkirchner Eule „Hoki“ steht am Atelier „Lihla“ von Lizzy Hladik. Sie habe ihre Eule der Marktgemeinde gewidmet, erklärt sie und weist darauf hin, dass hier in dem Pop Up Shop von The Big Hoot auch kleinere Artikel zu erwerben sind, die Schülerinnen und Schüler gefertigt haben, und deren Erlös dem Hospizkreis Miesbach zufließt.
St. Nikolaus Kindergarten Oberdarching: „Eulalia“. Foto: MZ
Im Eine-Welt-Laden in der Münchner Straße dürfen wir eine kleine Eule so drehen, dass wir sie fotografieren können. „Eulalia“ wurde von Kindern des St. Nikolaus Kindergartens in Oberdarching bemalt. Dazu ist die Fläche in 50 Segmente aufgeteilt, so dass jedes Kind die Möglichkeit bekam, ein eigenes Segment zu gestalten.
Susanne Stubner: „Alfons der Prunkvolle“. Foto: MZ
Vor dem alten Friedhof am Oscar-von-Miller-Platz treffen wir auf „Alfons der Prunkvolle“, der seinen Namen zu Recht trägt, denn Glaskünstlerin Susanne Stubner hat die Augen aus kostbaren Glasmosaiken zusammengesetzt und mit Acrylfarbe ergänzt. Gegenüber bei Franzetti ist eine zweite „englische“ Eule aufgestellt.
Lizzy Hladik: „Peace“. Foto: MZ
Wir schwenken zum KULTUR im Oberbräu, wo „Peace“ von Lizzy Hladik steht. „Es war mir wichtig, dass die Eule hier am Platz für Menschenrechte steht“, sagt sie. „Friede ist sowohl in der Welt als auch in der Familie ein hoher Wert und nicht selbstverständlich.“ Das Herz vorn und die sich verbindenden Hände hinten sollen die Botschaft vermitteln.
Thomas Jarzina: „Mo“. Foto: MZ
Vor der Raiffeisenbank Holzkirchen-Otterfing steht eine besondere Eule, denn sie ist nicht bemalt, sondern mit Fotofolie überzogen. Thomas Jarzina hat „Mo“ gefertigt und in seiner Arbeitsweise gestaltet Mo stehe für „My Owl“, schreibt er und er möchte damit den Waldboden mit Flora und Fauna als Lebensraum der Eule darstellen und auf seinen ökologischen Wert aufmerksam machen.
Agnes Wieser: „The Innocent“. Foto: MZ
Die dritte „englische“ Eule steht beim Reifenhaus Schal und die vierte am Herdergarten. Am Marktplatz findet sich vor der Kirche St. Laurentius „The Innocent“ von Agnes Wieser. Auf dieser Eule tummeln sich fröhliche Engel, umrankt von Rosen. Die Künstlerin schreibt, man möge sich bei ihrer Darstellung des buten Gartens des Lebens an eigenes kindliches Dasein und unschuldige Zeiten erinnern.
Eli Miclavcic: „Reader“. Foto: EM
Auch der „Reader“ von Eli Miclavcic ist eine Einladung. Eine Einladung in das Reich der Fantasie des Lesens. „Eine Welt der Freiheit und Träume wird wahr“, schreibt die Künstlerin und Inspiration sei das beste Geschenk an den Leser. Wie oft bei ihren Arbeiten hat sie Acrylmalerei mit Blattgold ergänzt.
Sandro Thomas: „Rainbow Salad“. Foto: MZ
Etwas abseits am HEP besuchen wir als letzte die Eule Nr.12 von Sandro Thomas, sie heißt „Rainbow Salad“ und spiegelt die Liebe des Künstlers zu seiner neuen bayerischen Heimat wider. Wir stellen fest: Alle Eulen haben eine gesellschaftliche Botschaft. Es lohnt sich, sich näher mit ihnen zu befassen.
Der Eulenpfad ist bis zum 8. September in Holzkirchen zu sehen. Er wird begleitet von einem Mitmachbuch, das beispielsweise in dem Pop Up Shop bei Lihla in der Münchner Straße 21 erhältlich ist oder auf der Webseite heruntergeladen werden kann. Der Pop Up Shop ist freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.