Über Vertrauen, Glaube an sich selbst und Freundschaft
Buchcover „Fabian und der Gnom“. Foto: Webseite
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„Fabian und der Gnom“ nennt Volker Petters sein erstes Kinderbuch. Der aus Schliersee stammende Filmemacher hat ein wichtiges Thema aufgegriffen und für Kinder spannend erzählt. Die Illustrationen stammen von Simon Sieber.
Davon können viele Kinder ein Lied singen: Sie werden von anderen geärgert, gemobbt und haben keine Lust, Angst gar, in die Schule zu gehen. So wie Fabian. Der 11-Jährige ist ein bisschen anders als die Buben seines Alters. Er geht gern in die Natur, streift durch den Wald und beobachtet Pflanzen und Tiere.
Drei größere Jungs haben es in der Schule auf ihn abgesehen, sie lauern ihm auf, kippen seinen Rucksack aus und machen sich einen Spaß daraus, ihn zum vermeintlichen Grillen einzuladen, ihn dann aber in eine Falle zu locken. Allerdings kommen ihm jetzt seine Kenntnisse im Wald zugute und er kann sich retten.
Dann passiert etwas Seltsames, er bekommt nämlich Hilfe von einem langnasigen Gnom, der ihn im Traum besucht. Und Fabian erlebt Abenteuer, bei denen er an Selbstvertrauen gewinnt.
Wichtiges Thema
Der 13-jährige Arthur hat das Buch gelesen. „Das ist ein wichtiges Thema“, sagt er, „auch für jüngere Kinder“. Durch die größere Schrift und die Sprache sei das Buch durchaus schon für Achtjährige geeignet. Denn bereits in der Grundschule würden viele gepiesackt. „Da haben schon viele ein Handy und wenn man keins hat und die anderen bekommen es mit, dann wird man geärgert.“
Er kann die Geschehnisse sehr gut nachvollziehen. „Ich hätte Angst vor denen, weil sie zu dritt und größer sind, dass sie mich verdreschen“, meint er.
Die Geschichte findet Arthur kreativ und cool geschrieben. „Es wäre schön, wenn so ein Gnom in die Welt käme“, meint er. Denn er habe ja eine spannende Botschaft. Auch die Illustrationen findet Arthur cool. „Aber der Gnom ist nicht so hübsch, den würde ich mir knuddeliger wünschen“, sagt er.
Wendung ist cool
„Ich kann das Buch Kindern sehr empfehlen“, ist seine Meinung, „denn es ist hilfreich für diejenigen, die so ein Problem haben.“ Wenn man das Buch lese, dann werde die Hemmschwelle geringer, sich Hilfe zu holen. „Man denkt, das ist Petzen, ist es aber nicht.“ Er findet die Lösung gelungen, vor allem die Geschichte mit dem zweiten Buben. „Die Wendung ist cool, denn er hat dieselben Probleme wie Fabian.“
Volker Petters ist im Landkreis bekannt als Filmemacher. Insbesondere sein Kurzilm SUPERHEROES lief während seiner Festivaltournee auf über 40 Filmfestivals in 14 Ländern, erhielt mehrere Nominierungen und gewann elf Publikums- und Jurypreise.
Volker Petters. Foto: privat
„Fabian und der Gnom“ ist sein erstes Kinderbuch. Ihm sei es wichtig, eine Geschichte zu erzählen, sagt er, ob im Film oder im Buch sei zweitrangig, denn es gehe darum, zum Nachdenken anzuregen und etwas zu bewegen. Er kann sich aber durchaus vorstellen, dass die Geschichte verfilmt wird.
„Ich hoffe, Kindern Unterstützung geben zu können“, erklärt er, denn mit den neuen Medien wie WhatsApp oder TikTok gebe es ganz neue Ebenen, in denen Kinder gemobbt würden. Er wünsche sich, dass ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werde zwischen Kindern und Erwachsenen. Auch Fabian traue sich zunächst nicht, mit seinen Eltern und den Lehrern über seine Angst vor den drei größeren Buben zu sprechen.
So ist das Buch nicht nur eine Hilfestellung für Kinder, die in der Schule gemobbt werden, sondern es ist auch ein Plädoyer für Vertrauen, Glauben an sich selbst und für Freundschaft.
Cover „Fabian und der Gnom“
Volker Petters arbeitet bereits an „Fabian und der Gnom“ Teil II. Die Finanzierung von Teil I lief teilweise über eine Crowdfunding-Aktion, bei der knapp 5.000 Euro erzielt werden konnten. Damit habe er den Illustrator und die Druckkosten begleichen können, sagt Volker Petters. „Ich habe mich gefreut, dass durch die Unterstützer auch 50 Bücher gespendet werden konnten, die ich auch im Landkreis Miesbach verschenkt habe.“
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