Facettenreiche Mischung

Facettenreiche Mischung: Kunst, Kasper und Rock

Antonia Leitner und Otto Wesendonck. Foto: Petra Kurbjuhn

Virtuelle Kulturbühne ab 11 Uhr

Zur 13. Folge unserer virtuellen Kulturbühne servieren Kultur Valley, die Kulturwerkstatt im Oberland und KulturVision wieder eine facettenreiche Mischung aus der Kultur. Bei der Kunst dürfen Sie sogar einen Guss erleben, der Kasper befasst sich mit Corona und dann geht mit der Musik die Post ab.

Viele Künstler, die sich an den Offenen Ateliertagen beteiligen wollten, haben uns statt echter Atelierbesuche ihre Videos für die Virtuelle Kulturbühne geschickt. Heute erwartet sie ein besonderer Film im Atelier des Waakirchner Künstlers Otto Wesendonck. Er führt nicht nur durch seine Werke, sondern er lässt auch in seiner Werkstatt an einem Guss teilhaben.

Schönheit und Eleganz

Werke des Bildhauers Otto Wesendonck sind in ganz Deutschland, aber auch im Ausland zu finden. So hat der Künstler beispielsweise für das ZDF die 3,20 Meter große Skulptur „Spiralzeichen“ geschaffen. In seinen monumentalen Innen- und Freiraumplastiken verbindet er Schönheit und Eleganz mit großem handwerklichem Geschick und Ingenieurwissen. So leben seine Skulpturen wie „Kern und Schale“ oft durch Bewegungen, die Otto Wesendonck höchst geschickt durch Wasser- oder Luftantrieb erzeugt.

Facettenreiche Mischung
„Otto Wesendonck: „Kern und Schale“. Foto: Petra Kurbjuhn

Von vielen seiner großen, im öffentlichen Raum stehenden Arbeiten zeigt der Künstler im Atelier Modelle. Im Garten kann der Besucher, der im Gmunder Ortszentrum vielleicht schon die verblüffende Erhard-Skulptur betrachtet hat, als Originalarbeit unter anderem „Viva la Vita“ sehen.

Aber Otto Wesendonck widmete sich immer auch der Porträtplastik. Der Künstler arbeitet zuweilen in Stein, zumeist aber gießt und schweißt er Bronze und Edelstahl, wobei er seine eigene Gusswerkstatt im Haus hat.


Katis Kasperltheater

Danach gibt es etwas für die Kleinen, wenn Katis Kasperltheater öffnet. Es wurde 2004 von Katrin Schreiner gegründet. Nachdem sie das Kasperlspielen bei Markus Appel im Kasperhaus in Würzburg und durch verschiedene Praktika, unter anderem bei der Augsburger Puppenkiste, erlernte, entstand ihre eigene mobile Kasperlbühne.

Damit spielt sie vor allem in der Kasperlwerkstatt in Riedering, im KULTUR im Oberbräu in Holzkirchen und im Gimplkeller in Wasserburg, aber auch in Schulen, in Kindergärten und anderen Einrichtungen.

„Zum Teufel mit Corona“

Die Kasperlstücke sind alle von Katrin Schreiner selbst erdacht und für große und kleine Menschen geeignet. Heute spielt sie „Zum Teufel mit Corona“. Ihr nächster Live-Auftritt ist am 25. Juli um 16 Uhr im KULTUR im Oberbräu mit „Kasperl im Zirkus“.

Antonia Leitner
Antonia Leitner: „Apate – die Täuschung“. Foto: Petra Kurbjuhn

Auch das zweite Video aus der bildenden Kunst führt uns ins Atelier von Otto Wesendonck – Antonia Leitner hat mit dem bekannten Bildhauer eine Ateliergemeinschaft. Die junge Bildhauerin absolvierte die Kunstakademie in München und erregte bereits bei mehreren Ausstellungen mit ihren spektakulären Arbeiten Aufsehen.

So hat sie einen Hohlspiegel aus Edelstahl gefertigt und rechts davor ein Objekt mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur platziert. Durch optische Mehrfachreflexionen erscheint ein virtuelles Kunstwerk, das mit dem Betrachter kommuniziert, ihn einlädt zu spielen – ein Versuch der Kommunikation aus einer anderen Welt. Je nach Standort erscheint ein anderes Bild einer Fata Morgana.

Antonia Leitner, Schülerin von Otto Wesendonck, und ihre Bronze-Torsi
Antonia Leitner bei der gmundart. Foto: Ines Wagner

In Ateliergemeinschaft mit ihrem Lehrer und Mentor Otto Wesendonck schuf sie auch torsiartige Skulpturen, deren Formen sie der Natur abgelauscht hat. So hat sie die innere Struktur eines Tierschädels für eine Arbeit nachempfunden. Nicht nur bei Figuren, auch bei Oberflächen lässt sie sich durch organische Formen inspirieren.
Als Gastkünstlerin war Antonia Leitner 2019 zur Kunstwoche Lenggries eingeladen und konnte ihre Arbeiten im Außenraum präsentieren.

Neo Classical Progressive Hard Rock

Zum Abschluss der heutigen Sonntagsmatinee spielt PROkEN. Die Musik ist progressiv, druckvoll und gleichzeitig melodisch und eingängig. Die Musikrichtung bezeichnet die Band als »Neo Classical Progressive Hard Rock«.

Facettenreiche Mischung
PROkEN. Foto: privat

Das virtuose Schlagzeug von Thomas Jarzina und ein präziser Bass von Stefan Ammann schaffen ein kraftvolles Fundament, auf dem rhythmisch und harmonisch sich perfekt ergänzende Gitarren von Mike Piccolavia und Robert Tress zusammen mit einem pianobetonten Keyboard (Benedikt Horsthemke) facettenreiche und melodisch bestechende »Gemälde« entstehen lassen.

Songs, die ins Ohr gehen

Die Geschichten dazu erzählt die charismatische Stimme von Mark Tobler mit Wärme und kraftvollem Ausdruck: Songs, die ins Ohr gehen, unterlegt mit kritischen Texten zu unserer Zeit. Dabei bricht PROkEN stilistisch die manchmal zum Selbstzweck erstarrte Komplexität des Progressive Rock-Genres auf und setzt sie wieder als spannende und gleichzeitig eingängige Rockmusik zusammen. PROkEN arbeitet zurzeit am ersten Studio-Album und ist im Juli bei einem Open Air in EddysRockClub in München vorgesehen.

Lesetipp: Kulturelle Melange der Region

Wieder einmal eine facettenreiche Mischung, die zeigt, wie bunt das kulturelle Leben in unserer Region ist.

Die virtuelle Kulturbühne können Sie ab heute 11 Uhr als Sonntagsmatinee und dann noch ein Jahr bei der Kulturwerkstatt Oberland sehen. Die Einzelvideos sind bei KulturVision abrufbar und die Videos der bildenden Künstler zusätzlich auf der Seite der Offenen Ateliertage

Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Bitte besuchen Sie uns auf