Vorhang geht auf

Spannendes Programm im FoolsKINO

FoolsKINO-Betreiber Tom Modlinger. Foto: FoolsKINO

Filme in Holzkirchen

Das FoolsKINO in Holzkirchen ist bekannt dafür, hochwertige Spielfilme und zum Nachdenken anregende Dokumentationen zu zeigen. Dafür wurde Betreiber Tom Modlinger schon mehrfach ausgezeichnet. Auch im Herbst warten im Programmkino sehenswerte Filme auf die Besucher.

Am Montag, 8. November, um 20.30 Uhr ist der Schmidhamer Autor und Filmemacher Tom Dauer in Holzkirchen mit dem Alpen Film Festival zu Gast. Er hat im Lockdown 2020 fünf sehr außergewöhnliche Filme für das Festival gefunden. Für den sechsten Film hat er selber geschrieben und Regie geführt. Genau in der Zeit also, als man alle Kinos geschlossen hatte. Anders als bei BOFF, wo er zuvor für die Filmauswahl zuständig war, stehen bei ihm heute andere Filme als reine Action-Shots im Vordergrund.

Lesetipp: Alpinismus und Zusammenhalt

„Mir ist wichtig, dass das Kulturgut Alpinismus gewürdigt wird.“ Es soll aber auch gelacht werden und spannend ist es natürlich auch. „Ich war über drei Jahre für das Bayerische Outdoor Film Festival verantwortlich, als der Lockdown kam. In der Zeit habe ich viel nachgedacht und mir wurde klar: ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit dem Kulturraum Alpen und mein ganzes Leben ist davon geprägt. Ich habe großes Glück in und mit dieser Kultur zu leben. Und das wollte ich in einem neuen Filmfestival zusammenfassen“, sagt die Festivalleiterin Sandra Freudenberg aus Bad Tölz.


Dreharbeiten für den Film „Wert der Zeit“ mit Hermann Huber. Foto: Alexander Fuchs

„Das Alpen Film Festival gibt mir auch die Möglichkeit Filme zu zeigen, die sonst niemand zeigen würde. Zum Beispiel unsere eigene Produktion „Vom Wert der Zeit“ über den in Gaißach und München lebenden Hermann Huber, einem 91-jährigen Alpinisten“, so Tom Dauer.

Bernauer Straße
Die Bernauer Straße. Foto: astfilm

Am Dienstag, 9. November folgt „Die Bernauer Straße“ von Jürgen Ast im Nachdenk-Kino in Zusammenarbeit mit dem ökumenischen Gesprächskreis Holzkirchen. Zu Gast ist der Tunnelbauer Hubert Hohlbein. Der Ostberliner Filmemacher Jürgen Ast hat sich auf das Thema deutsche Geschichte, insbesondere die Geschichte der deutschen Teilung konzentriert. Gemeinsam mit Sohn Daniel produzierte er den Film über eine Strasse, die heute als Symbol der Teilung Deutschlands zum Erinnerungsort geworden ist. Er wird jährlich von Millionen Menschen aus der ganzen Welt besucht.

Hubert Hohlbein in der Diskussion
Tunnelbauer Hubert Hohlbein im Kulturcafé Holzkirchen 2019. Foto: Petra Kurbjuhn

Der 45minütige Dokumentarfilm zeigt anhand einer Strasse das Leid der Menschen, die nach dem Bau der Mauer in Berlin am 13. August 1961 plötzlich in einer geteilten Stadt lebten. Die Bernauer Straße bildete einen Teil des „antifaschistischen Schutzwalls“, wie die Mauer von Partei und Regierung der DDR genannt wurde. Und der Film zeigt einen anderen Weg, Menschen zur Flucht aus dem Osten zu verhelfen. Hubert Hohlbein war einer der bekanntesten Fluchthelfer. Selbst 1963 aus Ostberlin in den Westen in einer spektakulären Tauchaktion geflohen, schloss er sich engagierten Tunnelbauern an. Er wollte Menschen in den Westen holen, insbesondere seine Mutter.

Lesetipp: Die Bernauer Straße – ein deutscher Schicksalsort

Am 18. November präsentiert die Holzkirchner Schauspielerin Giulia Goldammer ihren Film „Windstill“. Sie wurde als beste Nachwuchsschauspielerin nominiert. Regie Nancy Camaldo, die auch das Drehbuch verfasste. Es ist der Abschlussfilm ihres Regiestudiums an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die mit ihrer Rolle als Mutter überfordert ist und einen Ausweg sucht.

FoolsKINO
Plakat „Windstill“. Foto: MZ

Im Rahmen der Reihe „anders wachsen“ folgt am Sonntag, 21. November um 11 Uhr „But Beautiful“ von Erwin Wagenhofer. Der österreichische Filmemacher hat sich mit „We feed the world“, „Let’s make Money“ und „Alphabet“ einen Namen gemacht. Mit „But beautiful“ widmet er sich dem Thema „Liebe“, nicht nur ein Gefühl, sondern eine Verbundenheit. Genau das braucht es in unserer zeit. Im Anschluss gibt es eine Diskussion.

Lesetipp: Erwin Wagenhofer in der 20. Ausgabe der KulturBegegnungen, Seite 18

Die Flüchtlingsdokumentation „Route 4“ wird am 28. November als Matinee gezeigt. Der soeben erschienene Dokumentarfilm von und über die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye in Kooperation mit dem Mennonitischen Hilfswerk zeigt die Europäische Flüchtlingskrise und den Weg Geflüchteter aus Afrika nach Europa.

FoolsKINO
Plakat „Route 4“. Foto: MZ

Am 30. November ist das B/O/F/F Bayerisches Outdoor Film Festival mit Gästen, moderiert von Andi Prielmaier in Holzkirchen zu Gast.

Zwei Produktionen des Royal Opera House London sind für den Dezember im FoolsKINO geplant: am 9.12.: „Der Nussknacker“ Ballett live und am 15.12. „Tosca“ Oper live.

Leif Eisenberg
Leif Eisenberg (2.v.r.) beim Kurzfilmfestival 2019 im FoolsKINO. Foto: MZ

Das Holzkirchner Kurzfilm Festival wird am 21. Dezember wieder mit spannenden Filmen junger Filmemacher, unter ihnen auch der Holzkirchner Leif Eisenberg, stattfinden.

Lesetipp: Kurzfilmabend 2019

Karten für alle Vorstellen unter www.foolskino.de. Das Alpen Film Festival gibt es auch am 7.11. in der Kaffeerösterei Dinzler Irschenberg

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