Fotografin Andrea Jagusch

Fotografin voller Lebensfreude

Intime Szenerien sind die Leidenschaft der Fotografin. Foto: Andrea Jagusch

Portrait

Menschen, die vor Lebensfreude und Kreativität nur so sprühen – zu diesen gehört auch die Holzkirchnerin Andrea Jagusch. Die Fotografin sprudelt über vor Ideen und fühlt sich nicht nur hinter der Kamera, sondern auch am Klavier und mit einem Pinsel in der Hand wohl.

„Mir passieren viele verrückte Dinge im Leben“, lacht Andrea Jagusch und wenn man ihr so zuhört, kann man das mit bestimmter Sicherheit so unterstreichen. Denn die 43-Jährige hat schon vieles in ihrem Leben erlebt, gesehen und vor allem ausprobiert. Stillstand ist für die lebensfrohe gebürtige Chiemgauerin ein Fremdwort und so lesen sich auch die vollen zwei Seiten, die sie mir bei unserem Treffen in die Hand drückt. „Mir sind immer mehr Dinge eingefallen beim Aufschreiben“, sagt sie und muss darüber selbst lachen. Eine ausführlichere Beschreibung über sich selbst hat mir auch noch nie jemand in die Hände gedrückt.

Andrea Jagusch Die Fotografin Andrea Jagusch sprüht vor Lebensfreude. Foto: Andrea Jagusch

Fotografin mit Lebensfreude

Aber fangen wir ganz von vorne an: Andrea Jagusch wuchs auf einem Bauernhof bei Chieming am Chiemsee auf und entdeckte schon früh in ihrer Kindheit ihre Liebe zur Musik. Eine Hammond-Orgel hat es ihr damals angetan, später spielte sie dann bis sie etwa 14 Jahre alt war Klavier. Bis heute kann sie „nur schlecht“ Noten lesen wie sie selbst sagt und spielt alle Instrumente nach Gehör. Aber schon in ihrer Teenagerzeit war sie leicht für andere Dinge zu begeistern und fand schnell eine zweite Liebe: die Fotografie.

Die Seele der Menschen erkennen

In ihrer Jugend kam sie zur Fotografie. Foto: Andrea Jagusch

„Ich fotografierte alles und jeden, was mir über den Weg lief“, erinnert sich die sympathische Blondine an ihre Anfänge. Tatsächlich stieg sie mittels eines klassischen Volkshochschulkurses dann in die analoge Fotografie ein. Mit den Jahren entwickelten sich nicht nur ihre Kenntnisse, sondern auch ihre Vorlieben weiter. Heute sind es vor allem Menschen, die sie als freiberufliche Fotografin unter dem Motto „Dein Moment, dein Bild“ vor der Linse hat.

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„Ich will mit meinen Bildern die Seele der Menschen nach Außen kehren“, sagt sie selbst. Gefühlvolle Portraits und Boudoirszenerien sind ihre Leidenschaft – vor allem und fast immer in der Natur. Die Verbindung der Menschen mit der Schönheit ihrer Heimat, das erfüllt die 43-Jährige mit Glück. Aber auch Interior-Fotografien und die Kombination von Bild und Ton gehören zu ihren Steckenpferden. Im vergangenen Jahr stellte sie gemeinsam mit elf weiteren Künstlern unter dem Motto „KunstStatt Pizza“ im Schaftlacher Bahnhof ihre Werke aus.

Eine Art „therapeutisches Fotografieren“

Die Fotografin möchte die Menschen aus ihrem Schneckenhaus locken. Foto: Andrea Jagusch

„Die Personen müssen mir die Tür zu ihrem Herzen aufmachen. Das heißt, sie müssen eigentlich nicht, sie dürfen“, erklärt die Zweifachmutter. Weshalb sie vor einem Fotoshooting auch immer mehrere Gespräche mit ihren Kunden führt. Denn der richtige Draht zu den Personen vor der Kamera sei um einiges wichtiger als pure Technik, findet sie.

Einfühlsame Gespräche und spontane Ideen bilden dabei eine Kombination, die bei manchem Kunden dann zu völlig anderen Fotos führt, welche dieser zu Beginn im Kopf hatte. „Manche Menschen haben eine fixe Vorstellung davon im Kopf, wie sie sind. Doch im Laufe des Shootings stellt sich dann oft heraus, dass das eigentlich nur Show ist und sie sich anders viel wohler fühlen“, erzählt Andrea Jagusch. Weshalb sie ihre Arbeit in manchen Fällen auch als „therapeutisches Fotografieren“ bezeichnet.

Fotografin und Steuerfachwirtin

Alles nur nicht langweilig – das ist Andrea Jagusch. Foto: Andrea Jagusch

Wer jetzt jedoch an einen klassischen Künstlergeist denkt, der irrt sich. Denn ist die Wahl-Holzkirchnerin nicht in ihrer „kreativen Welt gefangen“, wie sie selbst sagt, geht sie einem völlig konträren Beruf nach – sie ist eigentlich gelernte Steuerfachwirtin. Aber die Kreativität braucht ihren Wirkungsraum und so sprudelt die quirlige Blondine geradezu über vor neuen Ideen und Ausdrucksmöglichkeiten. Schon mit Anfang 20 entdeckte Andrea Jagusch ihre Liebe zur Malerei. Bei einem Auslandsaufenthalt in der Normandie landete sie durch einen Zufall sogar in einer kleinen französischen Kunstakademie. Zeichnen, Acryl auf Leinwand und manchmal sogar die Kombination aus Fotografie und Kunst – bei ihr ist alles möglich.

Eine Autodidaktin die nicht still steht

Der Mensch steht bei ihr im Mittelpunkt. Foto: Andrea Jagusch

„Wenn ich mir etwas einbilde, dann mache ich das auch einfach, ohne vorher groß darüber nachzudenken“, erzählt sie. Durch diese spontane Art landete sie im Jahr 2008 sogar am Theater in Altperlach. Eine Saison lang spielte sie dort mit großem Erfolg in dem Stück „Madl, wo warst du heit Nacht?“ mit – auch das als Autodidaktin, ohne eine einschlägige Ausbildung genossen zu haben.

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Neben Qi Gong, Heilfasten und verschiedensten anderen Interessen, ist Andrea Jagusch auch Genossin im Unverpackt Laden „Ois Ohne“ in Bad Tölz. So vielseitig wie ihre Interessen ist Andrea Jagusch selbst. „Ich bin immer im Werden“, sagt sie. Wer in den Genuss eines Treffens mit der lebensfrohen Fotografin kommt, darf sich in die Position des Zuhörers begeben und all ihren kreativen Ideen und Geschichten lauschen. Mitreißend sind diese auf alle Fälle.

Info: Andrea Jagusch ist auch auf Instagram präsent. Hier geht´s zu ihrer Seite.

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