„Kinderspiele“ und „Lebenslust“
Franz Marc: Große Landschaft I.
Jahresprogramm des Franz Marc Museums in Kochel
Von Holzkirchen oder vom Tegernsee sind es gerade einmal knappe 45 Autominuten bis zum Franz Marc Museum in Kochel. Ein für Erwachsene und Kinder gleichermaßen lohnender Ausflug, denn in den Faschingsferien werden Kreativkurse angeboten.
Vom 25. Februar bis 2. März können Kinder täglich unter erfahrener Anleitung in kleinen Workshops malen, basteln, installieren, gipsen, drucken oder gar Farbbeutel explodieren lassen. Das gesamte Ferienprogramm finden sie hier. Eine rechtzeitige Anmeldung ist empfehlenswert.
Alexej von Jawlensky: Frau mit roter Bluse.
Während die Kinder im Nebengebäude sich selbst betätigen dürfen, können Erwachsene das Museum besuchen. Es wartet im Jahr 2017 mit einer Reihe von Neuigkeiten auf. Eines der wichtigsten Neuerwerbungen ist „Die große Landschaft I“ von Franz Marc. Diesem Bild widmet das Museum Ende des Jahres eine Sonderausstellung, in dem der Entstehungsgeschichte mit naturwissenschaftlichen Methoden nachgegangen wird.
Laut Maria Marc wurde das Werk „im Frühjahr 1909 mit lichten Farben begonnen. Den ganzen Sommer bis tief in den Herbst hinein in den veränderten Farben der Natur weiter gemalt und dann zerschnitten“. Bei den Restaurationsarbeiten stellte sich jedoch heraus, dass das Bild nur an den Seiten beschnitten wurde. Das Bild ist ein Schlüsselwerk Franz Marcs, in seiner spannungsvollen Komposition und seiner antinaturalistischen Farbgebung weist es auf die großen Tierbilder des Künstlers voraus.
Ebenfalls im Herbst widmet sich eine Sonderausstellung Franz Marcs Hinterglasmalerei, ein großes Exponat „Landschaft mit Tieren und Regenbogen“ ist in der regulären Ausstellung zu sehen. Dabei geht man der Frage nach, was den Künstler bewogen hat, diese Technik zu wählen und welche besonderen Möglichkeiten sie eröffnet.
August Macke: Badende mit Lebensbäumen
Die Sommerausstellung widmet sich dem deutschen Expressionismus in Kooperation mit der Stiftung Braglia. Die bisher nur für kurze Zeit der Öffentlichkeit zugängliche gemachte italienische Privatsammlung wird für sechs Monate in Kochel zu sehen sein. Die Exponate werden unter literarisch inspirierte Kapitel, wie „Kinderspiele“, „Lebenslust“ oder „Städtischer Rhythmus“ gezeigt. Dabei ist unter anderem August Mackes Werk „Badende mit Lebensbäumen“.
Das Museum hat noch weitere Kooperationen vereinbart, so mit dem Residenztheater München, wobei Besucher vergünstigte Eintrittskarten für die jeweils andere Institution erhalten. Die Direktorin des Museums Cathrin Klingsöhr-Leroy freut sich auch über die Zusammenarbeit mit BR2, die dem Museum vermehrte Aufmerksamkeit beschert.
Per Kirkeby: Ohne Titel
Neben dem Kontext, das Werk Franz Marcs und seiner Zeitgenossen zu zeigen, hat das Museum in Kochel auch den Anspruch, das Verhältnis Kunst und Natur darzustellen. In den vergangenen Jahren seit der Neugründung im Jahr 2008 wurde Franz Marc Joseph Beuys, Georg Baselitz und Per Kirkeby gegenübergestellt. Schon bevor der Besucher das Museum betritt, empfängt ihn die Skulptur „Torso-Ast“ von Kirkeby, die das Verhältnis Kunst – Natur demonstriert. Parallel dazu zeigt eine Austellung, die am 26. März eröffnet wird, sowohl das plastische Werk dieses Künstlers als auch Zeichnungen, die seine Auseinandersetzung mit dem organischen Wachsen in der Natur aufweisen.