„Frauen.Leben.Freiheit“
Jennifer Hartmann mit zwei Bildern ihrer Serie MORE. Foto: MZ
Ausstellung in Holzkirchen
Jennifer Hartmann stellt ihre Fotografien im DAS ATELIER Coworking- und Meetingspace in Holzkirchen aus. Es sind moderne abstrakte Frauenporträts und es ist die Serie MORE, mit der sie sich mit der aktuellen politischen Situation im Iran auseinandersetzt.
Diese politischen Arbeiten sind von großer Symbolkraft. Die junge Fotografin hat mit ihrer besten Freundin Leila Cheraghi, die selbst aus dem Iran stammt, ihre Gefühle und Gedanken zur Lage im Iran in einer fotografischen Serie umgesetzt. Mit dieser Serie, so sagt sie, wolle sie ein Symbol des Kampfes um Freiheit für Frauen nach dem iranischen Freiheitsspruch „Frauen.Leben.Freiheit“ setzen.
Die Fotografien zeigen eine verhüllte Frau, deren Gesicht nicht oder nur zum Teil zu sehen ist. In einem Bild hält sie eine Hand vor das Gesicht so als wolle sie sich schützen. Auf einem anderen Bild ist das Gesicht unkenntlich, symbolhaft für die Bedeutungslosigkeit der Frauen im Iran.
Aus der Serie MORE. Foto: MZ
Ihren Kampf für Freiheit demonstrieren zwei Arbeiten, in denen die Hände mit einem roten Seil umschlungen sind. Nicht plakativ, eher künstlerisch hat Jennifer Hartmann das Gebundensein von Frauen transportiert.
Zur Vernissage betonte Hausherrin und Gastgeberin Susanne Schulze-Bahr die Leidenschaft, mit der die Fotokünstlerin arbeite. Deren Freundin Linda Schmieder sagte in ihrer Laudatio, dass Jennifer Hartmann niemals stehenbleibe, sondern immer wieder etwas Neues kennenlernen wolle. So habe sie sich in kleinen und großen Schritten weiterentwickelt. Neben der Herausforderungen des täglichen Lebens mit Job und zwei Kindern habe sie noch ein Fotostudium während der Pandemie absolviert.
Laudatorin Linda Schmieder, Jennifer Hartmann und Susanne Schulze-Bahr (v.l.). Foto: MZ
Sie sei aber nicht nur eine gute Fotografin, sondern setze sich auch für wichtige Themen ein, die keine Plauderthemen seien. Damit wolle sie Veränderungen anstoßen.
„Wir wollen auf das Thema Iran und Frauen.Leben.Freiheit. aufmerksam machen“, sagte Jennifer Hartmann, „wir sind keine politischen Aktivistinnen, aber wir sind Frauen und wir wollen, dass Frauen in Freiheit aufwachsen.“
Bei der Vernissage wurde durch Spenden eine Organisation unterstützt, die iranischen Frauen, denen aktuell das Augenlicht auf grausame Art zerstört wurde, mit Augenoperationen und anderen Behandlungen hilft. Die Organisation und Unterstützung hat Fariba Farahani, gebürtige Iranerin, ins Leben gerufen.
Jas Pink Issue. Foto: MZ
Die Fotografin wuchs in Köln auf und hat im Laufe ihrer beruflichen Laufbahn zahlreiche Stationen in verschiedenen Städten wie Düsseldorf, Hamburg, München, San Francisco durchlaufen. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern am Tegernsee.
Neben ihrer politischen Serie „MORE“ zeigt sie in Holzkirchen abstrakte Frauenporträts in auffallender Farbigkeit. Die Arbeiten faszinieren durch ihre starke Reduktion und ihre Eleganz.
BeFlowerful. Foto: MZ
Neben dem Porträt einer schönen Farbigen fällt die Arbeit auf, in der nur die Umrisse nebelhaft einer Frau erkennbar sind. Sie wirkt nur durch Farbe und Haltung. Ein anderes Porträt ist gesichtslos, auch hier erzielt Jennifer Hartmann die Wirkung durch die Haltung des rechten angewinkelten Armes aber auch durch die Blumen als Kopfschmuck.
Zum Weiterlesen: Kunst im ATELIER