Willkommen im Frauenzimmer
Die Künstlerinnen und drei „Nanas“. Foto: MZ
Ausstellung in Weyarn
Neun kreative Frauen laden in ein bunt gestaltetes Frauenzimmer ein, in denen die Gäste Frauenzimmer unterschiedler Art erwarten, sie zeugen von Lebendigkeit, Körperlichkeit, Lebensfreude, Kraft, Mut, alles, was Frausein ausmacht.
Zur Vernissage war das Bürgergewölbe brechend voll, auch Männer wagten sich in das Frauenzimmer, wo sie die elegant gekleideten, mit Papierrosen geschmückten Künstlerinnen mit ihren Werken empfingen.
„Nana“ steht im Zentrum vom Frauenzimmer
Im Zentrum stehen drei Skulpturen. Maria Stahlhofer, Lorita Bögel, Ulrike Lachermayr und Nina Frare hatten sich in der Galerie Gingko zusammengetan und wollten den Urtyp der Frau, der „Nana“ von Niki de Saint Phalle in ihrer starken Körperlichkeit, nachempfinden.
Sie befassten sich mit der Technik, konstruierten das Innere aus Holz, Drahtgeflecht und viel Papier und formten einen eigene „Nana“ nach ihren Vorstellungen. Dabei entstanden die Tänzerin, die Yogaübende, die Afrikanerin und Flora. Letztere allerdings, im Garten aufgestellt, fiel einem Hagelunwetter zum Opfer, so dass jetzt nur drei „Nanas“ ausgestellt werden konnten.
Nana verbindet Weyarn mit Hannover
Altbürgermeister Michael Pelzer freute sich, dass mit der „Nana“ eine Verbindung Weyarns zur Expostadt Hannover hergestellt wird, wo in diesem Jahr „50 Jahre Nana“ gefeiert wird und wo Weyarn mit seinem Konzept der Bürgerbeteiligung zur Expo 2000 präsent war.
Agnes Wieser. Foto: MZ
Für die Präsentation ergänzten die vier Künstlerinnen mit ihren eigenen Werken und luden sich noch weitere Künstlerinnen ein. Bei der Vernissage erklärten sie ihre Arbeiten. Agnes Wieser zeigt Porträts zweier Frauen in enger Umarmung. Ein Bild davon hat sie in einen Lichtrahmen platziert, wodurch das Bild eine besondere Tiefe erhält. In dieser neuen Technik wolle sie weiterarbeiten, erklärte die Künstlerin.
Lorita Bögl. Foto: MZ
Lorita Bögl zeigt Malerei von Nanas, in der sie zwei Malstile verbindet. Zum einen haben ihre Nanas, auch die Skulptur, geometrische Flächen, so wie sie Mondrian einst kreierte. Zum anderen setzt sie neurografisches Zeichnen ein, bei dem geschwungene, an die Natur angelehnte Linien, die an die Neuronen im Hirn mit ihren Synapsen erinnern.
Maria Rieder und Clara Bertram (zur Vernissage verhindert) zeigen „Santa Muerte“. Foto: MZ
„Santa Muerte“ nennen Marie Rieder und Clara Bertram ihre auffallende lebensgroße weibliche Figur, die sie aus floralen Elementen aufgebaut und mit 100 Rosen geschmückt haben. Sie soll die Verbindung von Leben und Tod, so wie es in Südamerika gesehen wird, darstellen und beides feiern.
Ulrike Lachermayr. Foto: MZ
Mit Porträts von Frauen stellt sich Ulrike Lachermayr vor. Sie hat Frida Kahlo ebenso wie Marylin Monroe gemalt, letztere in ungewohnter Pose von der Seite, in der Transformation der scheuen Frau zur Selbstbewussten Schauspielerin. Ergänzt hat die Malerin die Berühmtheiten mit dem Porträt einer alten unbekannten Frau. „Auch das gehört zum Frausein dazu“, begründet sie.
Monika Stahlhofer. Foto: MZ
Aus der Mythologie und aus archaischen Formen schöpft Monika Stahlhofer ihre Inspiration. Sie fertigte sehr unterschiedliche Frauenfiguren nach unterschiedlichen Vorbildern. Hier wie auch in ihrer „Nana“ zeigt sich ihre Verbindung zum Tänzerischen.
Nina Frare. Foto: MZ
Ihre Verbindung zur Vergangenheit beweist Nina Frare, die in der Wandnische Ihre Installation „Ahninnen“ präsentiert. „Wir alle haben in unserem Rücken die Ahninnen, auf denen wir aufbauen“, sagt sie.
Barbara Bertram. Foto: MZ
Ein großes Bild voller Symbolik hat Barbara Bertram für diese Ausstellung gemalt. Es zeigt beispielsweise Chamäleons. Sie seien das Symbol für Anpassung, aber nicht zwangsweise, erklärte die Künstlerin, sondern Chamäleons würden durchaus entscheiden, wann sie sich anpassen an ihre Umgebung und wann nicht.
Renate Döring. Foto: MZ
Renate Döring ergänzt die Darstellung weiblicher Eigenschaften mit dem Aspekt des Mutes. “Unser Schwert ist die Liebe“, zitiert sie das Motto iranischer Frauen, die ihr Leben dem Kampf für Freiheit widmen. Ihnen hat sie ein großes Herz gebunden als Zeichen für die Liebe.
Auch die Rose, die in der Ausstellung immer wieder auftaucht, ist ein Symbol für Liebe. Und so werden die Gäste eingeladen, selbst Rosen aus Butterbrotbeuteln zu basteln. Die Vernissage umrahmte Beatrix Thaler mit stimmungsvoller Harfenmusik.
Zum Weiterlesen: Frauen-Power in Hausham