Nana

Frauenzimmer – ein Glücksfall

Sechs der sieben „Frauenzimmer“ bei der Vernissage, im Hintergrund Nina Frares „Upcycling Jeans“. Foto: MZ

Ausstellung in Hausham

Mit geballter Weiblichkeit empfing das Kunst- und Kulturhaus Hausham seine Gäste. Nanas in unterschiedlicher Ausführung, ergänzt von Malerei und Skulpturen zum Thema Frauenzimmer, sowie gebackene Nanas trugen zum Erfolg der Präsentation bei.

So voll war es noch nie bei einer Vernissage in Hausham. 2. Bürgermeister Josef Schaftari zeigte sich überaus erfreut, dass er sein Gemeindeoberhaupt an diesem Abend vertreten durfte und so in den Genuss der Weiblichkeit kam. Auch Kulturreferentin Lisbeth Leidgschwendtner freute sich: „So viele strahlende Gesichter.“

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2. Bürgermeister Josef Schaftari und Kulturreferentin Lisbeth Leidgeschwendtner fühlten sich sichtlich wohl. Foto: MZ

Dem Anblick der Nanas konnte sich wohl keiner entziehen, sie zauberten Lächeln auf jedes Gesicht und verführten zur Berührung.

Zum zweiten Mal hatte sich eine Künstlerinnengruppe zusammengefunden, um miteinander zu arbeiten und ihre Werke auszustellen. Vor einem Jahr hatten die Nanas, inspiriert von der berühmten Skulptur von Nikki de Saint Phalle, in Weyarn Premiere, jetzt hatte sich die Gruppe vergrößert, aber auch jetzt ist die Ausstellung mehr als nur eine Ausstellung. Ein umfassendes Programm zum Thema Weiblichkeit schließt sich bis zum 2. März an.

Rosen für MaVia e.V.

Darauf wies Lorita Bögl in ihrer Begrüßung hin und dankte der Gemeinde Hausham, dass sie im Kunst- und Kulturkreis ausstellen dürfen. Sie, das sind Nina Frare, Agnes Wieser, Monika Stahlhofer, Ulrike Lachenmayr, Barbara Bertram, Tina Kappus, Renate Döring und sie selbst. Gemeinsam haben sie ein Werk erstellt, aus einzelnen Rosen gebastelt, das zur Versteigerung für einen guten Zweck angeboten wird. Der Erlös soll MaVia e.V., einem Verein zur Beratung, Begleitung und Prävention sexualisierter und häuslicher Gewalt zufließen.

Eine, bislang noch nicht bemalte Nana, soll während der Ausstellung gemeinsam mit Gästen künstlerisch gestaltet werden, um den Gemeinschaftssinn zu stärken.

Lesetipp: Willkommen im Frauenzimmer

Gemeinschaft, Solidarität, Austausch, Wertschätzung, An- und Aussprechen der Dinge, Verbundenheit, Gleichberechtigung, diese Themen sind es, die die Künstlerinnen zusammengeführt haben. In der Gruppe können sie ihre Kreativität ausleben und jede kann dabei ihren eigenen Weg finden.

Nina Frare hat den Eingangsbereich mit einem Raumteiler gestaltet, den sie aus ausgedienten Jeans genäht hat, Upcycling Jeans nennt sie ihr Werk, das sie mit roten Objekten als Blüten oder Schmetterlingen ergänzt hat. Ihre Nana ist klein, in Weiß-Gelb-Tönen, aber nicht minder üppig.

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Agnes Wieser. Foto: MZ

Agnes Wieser hat eine ausladende Nana in Blautönen produziert. Dazu passen die beiden Bilder in denselben Farben dahinter. Unter dem Blau-Weiß schimmern die Farben noch durch, die die Weyarner Künstlerin zunächst aufgetragen hatte. In dem rechten Bild war es eine Taube, die sie später mit einem Frauenbildnis übermalte.


Ulrike Lachenmayr. Foto: MZ

Wie kann ich die Liebe darstellen, hatte sich Ulrike Lachenmayr gefragt und dabei nicht nur an erotische Liebe gedacht. In einem Bild zeigt sie die Zuneigung einer Oma und ihrer Enkelin. Und in ihrer Nana im Badeanzug hat sie Sprüche über die Liebe platziert.

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Monika Stahlhofer. Foto: MZ

Aus Monika Stahlhofers Skulptur „Tango“ indes springt die Erotik geradezu heraus. Auch ihre Themen sind die Liebe ebenso wie die Geburt, die sie in ihren plastischen Arbeiten herausarbeitet. Ihre Nana hat sie in Goldtönen gehalten.


Barbara Bertram. Foto: MZ

Ganz anders ist Barbara Bertram an die Nana herangegangen. Die Valleyerin hat der Mangfall ein Denkmal gesetzt, wobei sie Unterstützung von Renate Döring erhielt, die das natürliche Umfeld beisteuerte. In ihren Bildern widmet sie sich insbesondere dem Huhn, dem Sinnbild für Fruchtbarkeit und Lebensspende. Ihr brauner Hund, der gerade eine Friedenstaube zerlegt hat und der ja nur spielen will, ist ein hochpolitisches Bild.


Lorita Bögl. Foto: MZ

Die Geburt der Nana hat Lorita Bögl nachempfunden. In ihren großformatigen Bildern feiert sie die Schönheit der Natur in der Pflanzenwelt.

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Tina Kappus. Foto: MZ

Dass diese Schönheit aber vergänglich ist, drückt Tina Kappus in ihrem Blütenbild „Memento mori“ aus. Ihre Nana indes nennt sie „Volles Leben“ und will zeigen, dass dieses pralle Leben nicht nur außen, sondern ebenso im Inneren zu finden ist.


Auch die musikalische Bgleitung übernahmen die „Frauenzimmer“ selbst: Tina Kappus und Agnes Wieser. Foto: MZ

Ihre Vielseitigkeit bewiesen Tina Kappus und Agnes Wieser bei der Vernissage, indem sie zwei von Agnes Wieser komponierte Lieder vortrugen.

Die inspirierende Ausstellung der Frauenzimmer im Kunst- und Kulturhaus Hausham, Tegernseer Straße 20a ist bis zum 9.2. täglich und an den Sonntagen 16. und 23.2. sowie 2.3. von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Am heutigen Sonntag, 2.2. gibt es ab 15 Uhr Märchen und Geschichten von Maria F.W. und Dagmar Deisenberger. Das gesamte Programm finden Sie hier.

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