Das Ausstellen der eigenen Werke
Die zugewandten Figuren „Familie“ von Andrea Lorenz – Fibreclay-Glasurbrand. Foto: Karin Sommer
Ausstellung in Bad Wiessee
Bereits seit fünf Jahren sorgen Andrea Lorenz und Barbara Priewe für die optimale Präsentation von Kunstwerken in der Galerie Kunst und mehr. Jetzt überraschen sie mit einer sehenswerten Ausstellung ihrer eigenen Werke.
Barbara Priewe malt bereits seit zwanzig Jahren und hat vor einem Jahr ihre Kunstausbildung in der privaten Kunstakademie Kolbermoor beendet. Aufgesaugt habe sie dort alles wie ein Schwamm, erzählt sie von einer anstrengenden, aber durchaus lohnenden Erfahrung.
Galerie Kunst und mehr Bad Wiessee bietet Plattform
Die Bilder, die sie in der Gemeinschaftsausstellung mit ihrer Schwester, Andrea Lorenz, präsentiert, sind nur teilweise gegenständlich. Sie geben bewusst Raum für die Interpretation des Betrachters. Den Elementen widmen beide Künstlerinnen die Werke dieser Ausstellung. Während Barbara Priewe Wasser und Luft eher gegenständlich darstellt, verwendet sie auch für die Elemente Feuer und Erde Acrylfarben, gießt sie jedoch und bringt durch die Verwendung von Holzstiften Struktur in die Bilder.
Auszug aus dem Bild „Erde“ von Barbara Priewe. Foto: Karin Sommer
In verschiedenen Größen gibt es ihre Variationen der Eindrücke von Elementen zu kaufen und bei genauerem Durchleuchten der zwei Ausstellungsräume finden sich auch noch andere interessante Bilder wie ein Engel, der mit seiner Schlichtheit und ruhigen Ausstrahlung zum Verweilen einlädt.
Kunst für alle
Dass Kunst für alle zugänglich sein sollte, ist Barbara Priewe klar, seit sie als junge Frau in einer Münchner Galerie aufgefordert wurde, diese zu verlassen, weil die ausgestellten Werke wohl nicht ihrem Budget entsprächen. Worüber sich Barbara Priewe heute nur wundern kann, hat sie damals zutiefst betroffen gemacht. In der Galerie Kunst und mehr sind selbstverständlich alle Menschen willkommen, ob sie nun kaufen oder einfach nur vorbeischauen und betrachten möchten. Häufig wechselnde Handwerksarbeiten bieten auch Anreiz für den kleinen Geldbeutel und machen es möglich, für einen besonderen Menschen ein persönliches Geschenk zu erstehen.
Quasi von Barbara Priewe macht gute Laune. Foto: Karin Sommer
Kunst als Geschenk
Damit, ihren Mitmenschen eine Freude zu bereiten, begann auch Andrea Lorenz ihre künstlerische Laufbahn. Marionetten aus Salzteig für die Schule ihres Sohnes lösten Begeisterung aus und waren die ersten in der Reihe von vielen Geschenken wie der Glücksdrache für die Hochzeit ihrer Schwester. Je nach Objekt sucht Andrea Lorenz den geeigneten Ton aus. Für den Fibreclay, den sie für einige der ausgestellten Skulpturen verwendet hat, fährt sie sogar bis nach Augsburg, um ihn brennen zu lassen. Er ermöglicht das Herausarbeiten von groben Strukturen und harten Kanten, wie bei den Figuren mit dem Namen „Familie“. Der türkise, glatte Glasurbrand schafft einen Kontrast zur rauen Schale und gibt dem gewählten Thema Komplexität.
„Freunde“ von Andrea Lorenz. Foto: Karin Sommer
Innigkeit, die tiefe Freundschaft ausmacht
Andrea Lorenz erklärt, dass die jeweilige Mischung von Schamott und Kieselerde die Beschaffenheit des Tons und seine Charakteristik bestimmt. Es gelingt ihr jedoch nicht nur, den jeweils richtigen Ton für ihre Objekte zu finden. Sie haucht ihnen auch Leben ein, erlaubt ihnen, ihre Wesenszüge zu offenbaren. Die Skulptur „Freunde“ strahlt aus jeder Pore die Innigkeit aus, die tiefe Freundschaft ausmacht.
Lesetipp: 5 Jahre Galerie Kunst und mehr – Grund zum feiern
„Verbundenheit“ ist der Titel einer weiteren Figur und genau diese Verbundenheit ist auch im Gespräch mit den beiden Schwestern zu spüren. Das Miteinander wirkt anziehend, auch für Menschen, die gewöhnlich keinen Fuß in Galerien setzen.