Ein Raum für alles: machtSINN in Gmund
Das Team: Corinna Brenner, Andrea Brenner und Bernhard Wolf. Foto: Theresia Berger
Neuer Regionalmarkt in Gmund
Was entsteht, wenn eine umweltbewusste Ernährungswissenschaftlerin und ein leidenschaftlicher Koch ein gemeinsames Projekt suchen? Eines, in dem sich ihre Werte spiegeln und diese in einem Raum zusammenführt? Ein Genussmarkt mitten in Gmund.
Am Anfang stand eine Liebesbeziehung. Die Liebe Bernhard Wolfs zum Kochen, die auch nach 23 Jahren eines eigenen Hotel- und Restaurantbetrieb erhalten blieb. Die Liebe Andrea Brenners zum nachhaltigen Leben, zu guten Produkten und einer gesunden Ernährung, die richtig schmeckt.
Und dann natürlich die Liebe des Paares zueinander und die Frage, was die beiden gemeinsam ausmache. Ihre Vision war ein Raum, in dem alles Platz haben sollte. Qualitativ hochwertige Produkte, eine schmackhafte Küche und das Prinzip der Nachhaltigkeit. Verwirklicht haben die beiden ihren gemeinsamen Traum im kürzlich eröffneten Regionalmarkt mitten in Gmund.
Man isst auch mit den Augen – Mittagsgericht. Foto: Theresia Berger
Begegnungen möglich machen
Für unsere Unterhaltung nehmen wir am langen Esstisch Platz. Er steht in der geschützten Ecke gleich neben der offenen Küche. Es gibt nur diesen einen Tisch hier und das hat auch seinen Grund. Menschen kommen an einem langen Tisch schneller ins Gespräch, verlieren Berührungsängste und lernen sich schneller kennen, erklärt Andrea Brenner.
Der Esstisch lädt zum Gespräch ein. Foto: Theresia Berger
Kommt doch kein Gespräch in Gange, vertreibt man sich die Zeit, indem man Bernhard Wolf beim Kochen zusieht. Diese Transparenz ist kennzeichnend für das Konzept des Familienbetriebes. Geht es nun um die offene Küche oder die Deklarierung der verarbeiteten Produkte. Sie stammen alle von Bauern der Umgebung und weisen zum Großteil Bioqualität auf.
Die Wertschöpfung bleibt in der Region
Dass die Wertschöpfung in der Region bleibt, hat einen hohen Stellenwert für Andrea Brenner und Bernhard Wolf. Eine Ausnahme wird bei Wein gemacht, der auch aus Italien oder Baden Württemberg kommen darf, weil es in unserer Gegend keinen Weinbau gibt. Auch bei Kaffee und Gewürzen wird der Radius erweitert, jedoch darauf geachtet, dass regional geröstet wird. Die Qualität der Produkte muss dann auch noch stimmen und die Arbeitsbedingungen der Menschen, die an ihrer Herstellung beteiligt sind.
Ein radikal konsquentes Projekt
MachtSINN ist offensichtlich ein sehr konsequentes Projekt. Da gibt es keine halben Sachen. Tapas können im mitgebrachten Behälter nach Hause getragen oder genüsslich am langen Tisch verzehrt werden. Somit fällt auch so wenig Müll wie möglich an.
Breites Angebot an Produkten aus der Region. Foto: Theresia Berger
Was gibt es noch zu entdecken in dem Raum für alles? Nachdem der Einkaufskorb mit Köstlichkeiten gefüllt ist und der Magen mit einem der drei leckeren Mittagsgerichten verwöhnt wurde, bleibt noch die Vorschau auf eines der Kochevents.
Ein Rind bietet mehr als Steaks
In „nose to tail“ könnte ich lernen, wie man alle Teile eines Tieres wertschätzen und verarbeiten kann, anstatt so zu tun, als ob ein Rind nur aus Steaks bestehen würde. Ich könnte auch ein anderes der vorgeschlagenen Themen wählen oder mir selbst eines überlegen. Corinna Brenner, die ich heute an ihrem ersten Arbeitstag kennengelernt habe, ist die Ansprechpartnerin für alle Events, die im Familienunternehmen stattfinden.
„Es soll auch ein schöner Ort sein.“ meint Andrea Brenner. „Einer der Begegnungen möglich macht, in dem man sich gerne aufhält.“ Und das ist er, geöffnet von Dienstag bis Samstag, von zehn bis neunzehn Uhr.