Fischbachauer Kunstkreis zeigt Gesichter der Kunst
Zu Gast. Foto: Andrea Bahr
Ausstellung in Holzkirchen
Seit 26 Jahren besteht der Kunstkreis Fischbachau und seit Jahren präsentieren die Mitglieder jeweils zu Ostern ihre Werke im heimischen Klostersaal. Dieses Jahr aber wichen sie coronabedingt nach Holzkirchen aus und beweisen ihre Vielfalt in Stilrichtungen und Technik mit ihrer Ausstellung „Gesichter der Kunst“.
Das Gesundheitszentrum Atrium bietet auf seinen drei Etagen genügend Raum für die 11 Mitglieder des Kunstkreises Fischbachau. Zwei Männer und neun Frauen zeigen insgesamt 100 Werke ganz unterschiedlichen Ausdrucks. In der ersten Etage beweist Marianne Hänsel ihre Zuneigung zu Flora. Ihre realistischen Blumenmotive malt sie in Öl, Acryl und Tempera. Ganz anders gegenüber die Werke von Victoria Claudel. Ihre abstrahierten Farbkompositionen erinnern an den Kubismus, sie setzt ihre Farbflächen in spannende Kontraste.
Werke von Marianne Hänsel. Foto: MZ
Heimische und ferne Landschaften
Das heimatliche Leitzachtal, Fjorde, Burano oder Toronto Island, aus der gegenständlichen Landschaftsmalerei von Brigitte Appelt ist ihre Reiselust erkennbar. In starker Temperatechnik gibt sie die Stimmung der jeweiligen Region wieder und positioniert auch hin und wieder einen Menschen hinein. Auch Bärbel Wünsche hat sich der Landschaft verschrieben, die sie in einer Mischtechnik aus Tempera und Aquarell und in abstrahierter Form erfasst. Dabei dominieren Blautöne, kein Wunder sind die Motive oft am Meer zu finden.
Kompositionen von Victoria Claudel. Foto: MZ
Im 2. Stock überzeugt Brigitte Nevole durch ihre Vielseitigkeit. In der Malerei sind es eher zurückhaltende Farben, in denen sie Stillleben und Blumen malt. Darüber hinaus widmet sie sich auch der Collage und benutzt dreidimensionale Strukturelemente, wie Sackleinewand, um ihren Werken Ausdruck zu verleihen. Mit Rudolf Peukert kommt ein Bildhauer ins Spiel, der aus Holz sowohl Dekoobjekte, wie die weihnachtlichen Sterne als auch einen riesigen Raubvogel fertigt.
Zurückhaltende Farbigkeit bei den Werken von Brigitte Nevole. Foto: MZ
Spannende Fotografie
Andrea Bahr ist die einzige Fotografin des Fischbachauer Kunstkreises, die in Holzkirchen dabei ist. Sie verwendet unterschiedliche Techniken, Zoom ebenso wie Makro und komponiert Elemente zusammen, so dass ein spannender Inhalt entsteht, so wie in „Lichtspiel“ der Farn in der Burgruine.
Drei Herzbilder von Ursula Schwarzbauer. Foto: MZ
In der dritten Etage wird der Besucher von drei roten „Herzbildern“ von Ursula Schwarzbauer empfangen. Sie ergänzt ihre Malerei oft mit Texten, so bei dem mittleren Bild: „Ich höre auf die Stimme meines Herzens“. Susi Noll malt zumeist abstrakt in Acryl, so in ihren zwei Bildern „Frühlingsimpressionen“ und in ihren horizontal angelegten Lichtkompositionen. Aber dann huscht auch ein gelber Zitronenfalter in ein Frühlingsbild hinein.
Susi Noll: Frühlingsimpressionen. Foto: MZ
Reale Gesichter der Kunst
Zwei reale Gesichter in der Ausstellung „Gesichter der Kunst“ steuert Maximiliane Scholz bei. In Kohle und Buntstift auf Aquarell hat sie Porträts gezeichnet. Auch Ricci Bernrieder zeichnet reale Figuren, allerdings aus dem Märchen. Seine Comics sind „wahr erzählt und ins Bild gesetzt“. In seinen Federzeichnungen kommen die Grimmschen Figuren, wie Rotkäppchen, ganz neu und witzig daher.
Stimmungsvoll indes sind die Gesichter der Kunst, die Roswitha Klein in ihrer Landschaftsmalerei entdeckt hat, die sie in Aquarell und Pastell ausführt.
Roswitha Klein: Modnacht auf der Kramerwiese. Foto: MZ
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